(Bern) Die beiden Volksinitiativen gehen mit unterschiedlichen Vorzeichen in die Hauptkampagnenphase des Abstimmungskampfs. Eine Mehrheit spricht sich für die Hornkuhinitiative aus. Bei der Selbstbestimmungsinitiative sind die Gegner zahlreicher.
Das zeigt die am Freitag veröffentlichte erste SRG-Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern zu den Abstimmungsvorlagen vom 25. November. Rund fünf Wochen vor dem Urnengang steht eine Mehrheit zudem hinter dem Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten.
Weil die Meinungsbildung erst einsetze, handle es sich lediglich um eine Momentaufnahme, schreiben die Politologen. Prognosen zum Abstimmungsausgang seien deshalb noch nicht möglich.
Trotzdem lassen sich erste Trends ableiten, vor allem für die Selbstbestimmungsinitiative der SVP. Bei dieser Vorlage haben sich laut den Politikwissenschaftlern am meisten Stimmberechtigte schon eine Meinung gebildet, weil die Kampagne bereits im Sommer gestartet worden sei.
55 Prozent der Befragten hätten Anfang Oktober bestimmt oder eher gegen die Selbstbestimmungsinitiative gestimmt, 39 Prozent bestimmt oder eher dafür. Doch die Umfrage zeigt auch: Die Bevölkerung erwartet eine knappe Abstimmung, die mittlere Schätzung liegt bei einem Nein-Anteil von 53 Prozent.
Tessiner sind für die SBIDeutlich für die Initiative sind wenig überraschend Wählerinnen und Wähler der SVP. Alle anderen Parteiwählerschaften sind mehrheitlich dagegen. Immerhin sprechen sich 31 Prozent der FDP-Wähler und 27 Prozent der Parteiungebundenen bestimmt oder eher für das Anliegen aus.
Regional betrachtet ist die aktuelle Zustimmung in der italienischsprachigen Schweiz am höchsten. Dort gibt es eine Pattsituation. In der Deutsch- und in der Westschweiz sind die Gegner dagegen deutlich in der Mehrheit.
Am stärksten ist das Argument der Gegner, dass ein Ja zur Initiative die internationalen Beziehungen der Schweiz gefährden würde. Die Befürworter argumentieren dagegen, dass die Ausweitung internationaler Verträge gestoppt werden müsse.
Stimmbürger wollen ÜberwachungDie zweite wichtige Vorlage, das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten, findet zum heutigen Zeitpunkt viele Befürworter. Derzeit würden 57 Prozent der Befragten bestimmt oder eher ein Ja in die Urne legen. 39 Prozent wären bestimmt oder eher dagegen.
Das linke Lager neigt mehrheitlich der Nein-Seite zu. Die Politologen sprechen bei dieser Vorlage von einer «klassischen Polarisierung entlang der Links/Rechts-Achse«.
Am kritischsten sind Romands und junge Leute gegenüber Sozialdetektiven eingestellt. Sie gewichten laut den Meinungsforschern den Schutz der Privatsphäre höher als die Betrugsbekämpfung mittels verstärkter Überwachung.
Am wenigsten fortgeschritten ist die Meinungsbildung derzeit bei der Hornkuhinitiative. Deshalb stehen die Befragungsergebnisse hier auf besonders wackligen Beinen. Momentan können die Initianten aber auf einen Erfolg hoffen.
58 Prozent für Hornkuh-Initiative58 Prozent der Befragten hätten Anfang Oktober bestimmt oder eher für das Volksbegehren gestimmt. 36 Prozent wären bestimmt oder eher dagegen gewesen. «Entscheidend könnte sein, ob sich die Gegnerschaft formieren und aktiv in den Abstimmungskampf eingreifen wird», schreiben die Politologen. Bis anhin sei das nicht passiert.
Normalerweise sinkt die Zustimmungstendenz bei einer Initiative mit dem Abstimmungskampf. Weil der Vorsprung der Ja-Seite im Moment einigermassen deutlich sei, müsse der Ausgang der Abstimmung aber bis zur zweiten Umfrage offengelassen werden, schreibt gfs.bern.
Die erste Welle der SRG-Trendbefragung wurde zwischen dem 1. und 12. Oktober bei 3772 Stimmberechtigten realisiert. Erstmals wurde die Telefonumfrage durch eine Online-Erhebung ergänzt - mit dem Ziel, die Stichprobengrösse in der lateinischen Schweiz zu erhöhen. Der statistische Unsicherheitsbereich liegt bei plus/minus 2,9 Prozentpunkten.
Die gewichtete Onlineumfrage von Tamedia hatte vor Wochenfrist ähnliche Resultate gezeigt. Demnach könnte es bei der Selbstbestimmungsinitiative zu einem knappen Ergebnis kommen. Die Hornkuhinitiative könnte im Volk Zuspruch finden. Für das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten sieht es auch bei dieser Untersuchung gut aus. (SDA/vfc)
China schwächelt: Das Wachstum ist auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen. Trotz der Handelsstreitigkeiten mit den USA fiel der Rückgang unerwartet stark aus.
Chinas Wachstum ist auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2009 nach Ausbruch der globalen Finanzkrise gefallen. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt wuchs im dritten Quartal nur noch mit 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies teilte das nationale Statistikamt am Freitag in Peking mit. Der Rückgang war trotz der Handelsstreitigkeiten mit den USA unerwartet stark. Experten hatten für den entsprechenden Zeitraum mit einem Zuwachs von mindestens 6,6 Prozent gerechnet.
Seit Jahresanfang habe Chinas Wirtschaft dennoch insgesamt um 6,7 Prozent zugelegt, berichtete das Statistikamt. Im ersten Quartal waren noch 6,8 Prozent erreicht worden, im zweiten dann 6,7 Prozent. (SDA)
SÃO PAULO (BRASILIEN) - Der linke Präsidentschaftskandidat Fernando Haddad belastet seinen Konkurrenten schwer. Jair Bolsonaro, der zurzeit in allen Umfragen vorne liegt, soll eine illegale Whatsapp-Kampagne zusammen mit Unternehmen initiiert haben. Der «Trump» Brasiliens streitet alles ab.
In Brasilien geht der Wahlkampf in die entscheidende Phase. Der rechtsextreme Kandidat Jair Bolsonaro liegt vor der Stichwahl Ende Oktober deutlich vor seinem Rivalen. Der sozialistische Fernando Haddad von der linken Arbeiterpartei kommt demnach nur auf 42 Prozent der Stimmen, Bolsonaro auf 58 Prozent. Doch hat der «Trump Brasiliens» mit illegalen Mitteln nachgeholfen?
Haddad wirft seinem Konkurrenten Bolsonaro vor, mit Wahlkampftricks über den Messengerdienst Whatsapp betrogen zu haben. Der Rechtspopulist soll zusammen mit Firmen eine «kriminelle Organisation» gegründet haben. Damit und mit «schmutzigem Geld» wolle er Falschnachrichten über Whatsapp verbreiten, schrieb Haddad am Donnerstag auf Twitter. Spätestens mit diesen Anschuldigungen ist in Brasilien eine Debatte über eine mögliche Wählermanipulation über die sozialen Netzwerke entbrannt.
Unternehmen sollen Whatsapp-Nachrichten finanziert habenBei einer Pressekonferenz in São Paulo sagte Haddad, über Whatsapp seien hunderttausende Botschaften an Wähler verschickt worden, «alle falsch", um die Wahl zu beeinflussen. Der Kandidat der Arbeiterpartei (PT) von Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva kündigte an, die brasilianische Bundespolizei und die Wahljustiz des Landes einzuschalten.
Zuvor hatte die angesehene Tageszeitung «Folha de São Paulo» berichtet, Unternehmen hätten vor der ersten Wahlrunde am 7. Oktober ein massenhaftes Verschicken von Whatsapp-Nachrichten finanziert, die sich gegen die Arbeiterpartei richteten. Für diese Kampagne seien Verträge mit Werten von umgerechnet rund 3 Millionen Franken pro Vertrag abgeschlossen worden. Die Kontaktdaten der Adressaten seien von Bolsonaros Wahlkampfteam geliefert worden oder bei spezialisierten Agenturen gekauft worden, berichtete die Zeitung weiter. Vor der Stichwahl am 28. Oktober sei eine neue Offensive geplant.
Wahlkampffinanzierung durch Unternehmen ist verbotenDie Vorwürfe wiegen schwer: In Brasilien ist eine Wahlkampffinanzierung durch Unternehmen verboten. Bolsonaros Anwalt Tiago Ayres wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück: Es gebe keinen Beweis für eine Verbindung zwischen Bolsonaros Wahlkampfteam und den von der «Folha de São Paulo» genannten Unternehmen. Bolsonaro selbst twitterte, die Arbeiterpartei leide nicht unter Falschnachrichten, sondern unter der Wahrheit.
Whatsapp ist in Brasilien weit verbreitet und hat mindestens 120 Millionen Nutzer. Der Rechtspopulist Bolsonaro ist in den sozialen Netzwerken viel präsenter als sein Konkurrent Haddad und stützt seinen Wahlkampf massgeblich auf das Internet.
Bolsonaro hatte die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 7. Oktober klar gewonnen: Er kam auf rund 46 Prozent und landete damit weit vor dem Zweitplatzierten Haddad mit rund 29 Prozent. Für die Stichwahl in anderthalb Wochen ist der Rechtspopulist klarer Favorit. (SDA/nim)
Der Schweizer Sänger veröffentlicht heute zum ersten Mal seit vier Jahren neue Musik. Nicht nur mit «Beat of My Heart» zeigt sich Marc Sway in einem neuen Gewand, sondern auch mit seinem Aussehen.
Eine neue Ära für Marc Sway (39): Der Zürcher Soulmusiker veröffentlicht heute mit «Beat of My Heart» zum ersten Mal seit vier Jahren neue Musik und zeigt sich damit überraschend funkig. Auch optisch hat sich der Sänger verändert: Er ist fitter denn je!
«Ich bin an einem guten Punkt im Leben angekommen», sagt Marc Sway zu BLICK. Grund dafür sei der bewusstere Umgang mit den Dingen: «Ich bin ein Geniesser und werde das auch immer sein. Aber ich bewege mich öfter und esse bewusster. Zucker gibt es bei mir nur selten. Und ich nehme nur noch die Treppe statt den Lift.» Sein neuer Look ist offensichtlich: «Ich merke, dass ich anders aussehe – vielleicht liegts auch an der neuen Frisur. Ich stehe nie auf die Waage und verfolge keine Schönheitsideale.»
Inspiration an der CopacabanaAktiv war er auch in seiner Zeit in Brasilien. Für sein neues Album «Way Back Home», welches im Frühjahr 2019 erscheinen soll, ist er in seine zweite Heimat geflogen und hat dort mit brasilianischen Musikern seine neuen Titel eingespielt. «Ich habe in einer Wohnung von Freunden gewohnt. Direkt an der Copacabana», erzählt Sway. «Morgens gingen wir im Meer schwimmen und haben frisches Kokosnusswasser getrunken. So startet man richtig in den Tag!»
Als Person hat er einen Gang zurückgeschaltet: «Ich erfreue mich an kleineren Dingen. Das ist mir in einer Zeit von sozialen Medien wichtig. Alle wollen damit angeben, wie schön sie es haben, stellen sich selbst dar», meint er. «Ich habe gelernt abzuschalten.»
«Mittlerweile liebe ich beide Heimatländer gleich»Die Reise in seine Heimat wurde in einer zweiteiligen Dokumentation festgehalten, die am Sonntagabend (23.25 Uhr) auf SRF 1 startet. Begleitet wurden drei Musiker auf einer Reise in ihre Heimat. «Mittlerweile kann ich wirklich sagen, dass ich Brasilien und die Schweiz gleich liebe – mit allen Ecken und Kanten. Früher habe ich die Länder immer gegenseitig verurteilt für das, was sie nicht sind», sagt Sway. Und fügt mit Augenzwinkern an: «Jetzt bringe ich den brasilianischen Sommer in den Schweizer Herbst!»
Der Influencer Paul Denino (24) flog aus einem Zürcher Hotel. Eine Ausnahme. Denn eigentlich sind Influencer die Werbebotschafter des Internet-Zeitalters.
Paul Denino (24), besser bekannt unter seinem Internet-Namen Ice Poseidon, machte in Zürich richtig Zoff. Als der amerikanische Influencer im Hotel Schweizerhof auftauchte, fielen seine Follower wie Heuschrecken ein und legten den Hotelbetrieb lahm. Poseidon flog raus.
Ice Poseidon – wer zum Teufel ist das? Kaum jemand über 25 hat je von ihm gehört. Das Influencer-Marketing ist ein junges Business, knapp ein Jahrzehnt alt. Zielgruppe sind die 14- bis 25-Jährigen. Deninos Ding: Er inszeniert sein Leben in Echtzeit im Internet. Seine Follower – Ältere würden Jünger sagen – bezahlen ihm als Gegenleistung fürs Entertainment seine Ausgaben.
«Influencer» kommt von englisch «to influence» (beeinflussen). Es bezeichnet eine digitale Form der Werbung, ermöglicht durch den Aufstieg von Internet-Plattformen. Es geht ganz easy: Ein hipper junger Mensch, der auf Facebook, Youtube und Instagram gut vernetzt ist, führt eine Designerhandtasche spazieren oder zeigt sich im Gucci-Shirt. Tasche wie Shirt sind Sponsorengaben. Denn eigentlich soll der junge Mensch den Verkauf anheizen. Der Deal klappt offenbar ziemlich gut – vor allem für die Influencer-Gurus.
Berufswunsch InfluencerDie Urmutter der Szene, Chiara Ferragni (31), startete 2009 noch in Prä-Instagram-Zeiten mit ihrem Blog «The Blonde Salad». Heute ist sie in den Top Ten der «Forbes»-Liste. Geschätztes Jahreseinkommen: mehr als sechs Millionen Franken. Die Schweizer Überfliegerin Kristina Bazan (24) mit ihren 2,5 Millionen Instagram-Followern soll zwischen 5000 und 20'000 Franken pro Auftritt im Internet einstreichen. Wenig überraschend, dass Teenager heute Influencer werden wollen. Coiffeuse reicht nicht mehr.
Die Influencer präsentieren die Ware subtil, wie zufällig und in einem Rahmen, der ein beneidenswertes Leben suggeriert – in Paris, unter Palmen, im satinbezogenen Hotelbett, gern dürfen auch Sonnenuntergänge leuchten, makellos dank Fotofilter. Die Lippen der durchwegs weiblichen Werber sind verführerisch geschürzt, man macht vor allem PR für sich selbst.
Bewunderung durch AltersgenossenÄltere mögen das hohl finden. Dabei sind Product Placement oder Werbung mit Prominenten Alltag. Denn natürlich fährt James Bond nicht deshalb Aston Martin, weil er den Wagen so toll findet. Das wissen auch die über 50-Jährigen. Und wenn Roger Federer in TV-Spots Teigwaren kocht, schadet das seinem Image nicht. Es gibt nur einen Unterschied: Die Markenbotschafter der alten Welt haben sich ihren Ruf erarbeitet – analog, in der Wirklichkeit.
Die neuen Gurus hingegen sind nicht deshalb berühmt, weil sie irgendwas können. Im Gegenteil, viele wirken ziemlich talentfrei. Sie verstehen sich nur auf eines: die Bewunderung durch Millionen Altersgenossen zu erhaschen. Influencer sind in der globalen Netzwelt das, was früher die Stars in der Dorfdisco waren: Alle wollen so sein wie sie.
Die Industrie sah sie als Geschenk. Endlich hatte man die Generation Smartphone an der Angel. Leute, für welche herkömmliche Werbung Luft ist. Denn sie lesen weder Printmedien, noch haben sie einen Fernseher. Wie simpel Influencer-Marketing funktioniert, konnte man erleben, als Heidi Klum (45) im vergangenen Herbst ihre Lidl-Kollektion in New York präsentierte. Die geladenen Influencer wurden gebauchpinselt wie Stars. Klum hatte ihnen Mäntel im auffälligen Leo-Print geschenkt, die sie mit professionellem Enthusiasmus überstülpten. Die Bilder gingen um die Welt. Die Gefolgschaft war entzückt.
Oder doch nicht? Spricht man mit Insidern aus der Schweizer Lifestyle-Branche, hat man in den letzten zehn Jahren dazugelernt: Nicht jeder Influencer kurbelt automatisch den Verkauf an. Manche sind bloss Schnorrer und Schmarotzer. Oder sie ziehen nur für sich selbst Profit aus der Sache – wie Ice Poseidon.
Die Drähte zwischen bürgerlichen Parlamentariern laufen heiss: Wie kann man CVP-Präsident Gerhard Pfister in den Bundesrat hieven? Derzeit heisst es: nur auf dem offiziellen Weg.
Gestern machte BLICK publik, dass hinter den Kulissen nach einem Weg gesucht wird, CVP-Präsident Gerhard Pfister (56) zum Bundesratskandidaten zu machen.
Gegenüber BLICK winkt Pfister zwar ab: «Ich werde nicht kandidieren, denn ich bin sehr zufrieden und erfüllt mit dem Amt, das neben Papst das schönste ist.»
Man will keinen Wilden wählenDennoch liefen gestern die Drähte zwischen CVP und SVP heiss. Die Frage war: Wie hievt man Pfister eben doch in den Bundesrat? Nach BLICK-Informationen sagte die CVP-Seite dabei in etwa: «Wir kriegen ihn nicht aufs Ticket. Nicht nur, dass unser Parteipräsident von Anfang an abgesagt hat. Er sitzt auch in der Findungskommission. Ihr müsst ihn als wilden Kandidaten wählen.»
«Das geht nicht», so die SVP-Seite. «In einem Jahr könnte Ueli Maurer (67) bei den Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates nicht mehr antreten. Da können wir jetzt nicht einen Wilden wählen und riskieren, dass man das 2019 bei uns auch macht. Darum muss auch Pfister aufs Ticket.»
CVP: «Wie gesagt, das geht nicht!» SVP: «Es muss einen Weg geben.»
Giezendanner versichert, SVP sei für PfisterOffiziell sagt Fraktionschef Thomas Aeschi (39) zu BLICK nur: «Die SVP-Fraktion wird sich an das offizielle CVP-Ticket halten und einen oder alle Ticket-Kandidaten zur Wahl empfehlen oder innerhalb des Tickets Stimmfreigabe herausgeben.»
Die eigentliche Parteihaltung macht aber SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (64) per Twitter klar: «Mit der Unterstützung der SVP könnte Pfister weitgehend rechnen.»
Und auch der Zuger FDP-Ständerat Joachim Eder (66) ist in seiner Partei nicht der Einzige, der meint: «Wenn namhafte CVPler der Ansicht sind, der beste Kandidat wäre Herr Pfister, dann müssen sie ihn halt nominieren. Er hätte sicher sehr gute Wahlchancen.»
Dass Pfister Mitglied der Findungskommission ist, sei kein Hinderungsgrund für eine Kandidatur. «Es steht ihm doch frei, die Findungskommission zu verlassen», so Eder.
CVP muss starken Bundesrat ermöglichenDas CVP-Kandidatenkarussell ist gestern etwas grösser geworden (siehe unten links). Doch noch sind die Meinungen unter der Bundeshauskuppel nicht gemacht. Stellvertretend meint ein bürgerlicher Parlamentarier: «Ich beurteile das CVP-Ticket erst, wenn es steht.» Vor allem kenne er die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen (52) gar nicht. Und das spreche nicht für sie.
Und ein Mittepolitiker meint: «Ob die CVP-Kandidaten zum linkeren oder zum rechteren Rand der Partei tendieren, ist für viele weniger zentral. Wichtig ist, dass am 5. Dezember zwei starke Bundesräte gewählt werden.» Die CVP stehe in der Verantwortung, das zu ermöglichen.
Berner Politikerinnen und Politiker sollen künftig die Möglichkeit haben, zu zweit für ein Amt im Gemeinderat zu kandidieren. Der Berner Stadtrat hat den Gemeinderat beauftragt, eine Teamkandidatur für die Exekutive zu prüfen. Der amtierende Gemeinderat findet das keine gute Idee.
Das Schweizer Milizsystem ist in der Krise. Jede zweite Gemeinde hat Mühe, Kandidaten für den Gemeinderat zu finden, wie BLICK im Frühling publik machte. In Bern wollen sie dem Problem mit Jobsharing entgegentreten. Das bedeutet, dass Berner Politikerinnen und Politiker künftig die Möglichkeit haben sollen, zu zweit für ein Amt im Gemeinderat zu kandidieren.
«Die zeitlichen Anforderungen, die ein Exekutivamt mit sich bringen, schliessen einen grossen Teil der potentiell dafür Interessierten und Geeigneten aus», sagte Martin Krebs (SP) am Donnerstag. Es gehe darum, Kaderfunktionen einer breiten Bevölkerungsgruppe zugänglich zu machen, ergänzte Benno Frauchiger (SP) seinen Kollegen.
Gesamtes Stadtparlament stimmte zu – ausser die SVPWie Jobsharing funktionieren kann, demonstrierten die beiden Postulanten in ihrem geteilten Votum vor dem Berner Stadtrat gerade selber. Eltern, Menschen mit Behinderungen und solche, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht Vollzeit arbeiten wollten, könnten von einem Jobsharing-Modell profitieren.
Der Vorstoss stiess beim Stadtparlament auf grosse Zustimmung. Mehr Ideen, ein besserer Austausch und mehr Meinungsvielfalt könne eine Teamkandidatur bringen, waren viele überzeugt. «Fortschrittliche Unternehmen haben schon lange auf diesen Trend reagiert», sagte Matthias Egli (GLP).
Ginge es nach Lea Bill (GB) sollten auch gleich eine Teamkandidatur für den Stadtrat und Teilzeitstellen geprüft werden. Einzig die SVP stellte sich gegen den Vorstoss. Für Alexander Feuz ist klar: «Auf ein Hühnerhof gehört nur ein Gügel.»
Für das Berner Stadtparlament ist klar: Bevor eine Teamkandidatur im Gemeinderat umgesetzt werden kann, müssen vorher viele Fragen geklärt werden. Wie soll etwa ein gemeinsamer Wahlkampf aussehen? Wie werden die Aufgaben aufgeteilt? Genau deshalb sei es nun wichtig, dass sich der Gemeinderat mit der Thematik auseinandersetze, argumentierte das Stadtparlament.
Es gebe heute in der Schweiz «zwar keine guten Beispiele für eine Teamkandidatur im Gemeinderat, es gibt aber auch keine schlechten dagegen», sagte Benno Frauchiger SP-Postulant.
Der rot-grüne Gemeinderat hat sich jedoch gegen den Vorstoss ausgesprochen - zum Unverständnis vieler Stadträtinnen und Stadträte. Politische Verantwortung für ein Amt sei unteilbar, schreibt er in seiner Antwort an den Stadtrat. Eine Doppelbesetzung würde im Auftritt gegen aussen und innen für Unklarheiten sorgen.
Der Gemeinderat sieht im Wahlkampf zudem Benachteiligungen gegenüber Einzelkandidierenden. Zwei Personen könnten allein schon aus Kapazitätsgründen mehr Präsenz zeigen als eine Person. Sorgen macht sich der Gemeinderat auch, was im Falle eines Rücktritts oder Ausfalls einer Person im Jobsharing passiert.
Vor dem Stadtparlament zeigte sich der Gemeinderat versöhnlich: «Wir werden selbstverständlich nach Lösungen suchen - auch wenn dies ein grosser Aufwand bedeutet», sagte Stadtpräsident Alec von Graffenried. (SDA)
Die USA haben ein millionenschweres Kopfgeld auf ein führendes Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida ausgesetzt. Zudem verdoppelten die USA das Kopfgeld auf einen weiteren Terroristen auf zehn Millionen Dollar.
Die USA haben ein millionenschweres Kopfgeld auf ein führendes Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida ausgesetzt. Das State Department in Washington erklärte am Donnerstag, es biete jedem fünf Millionen Dollar, der die Behörden zu Chalid Batarfi führen oder zu seiner Festnahme beitragen könne.
Zudem verdoppelten die USA das Kopfgeld auf den mutmasslichen Emir Al-Kaidas auf der arabischen Halbinsel, Kasim al-Rimi, auf zehn Millionen Dollar.
Er rief zur Tötung von US-Bürgern aufBatarfi hatte im Januar Muslime dazu aufgerufen, als Reaktion auf die Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump Juden und US-Bürger «überall» zu töten. In einem Video bezeichnete Batarfi die Entscheidung Trumps als «Erklärung eines neuen Krieges von Juden und Kreuzrittern».
Trump hatte mit der jahrzehntelangen Nahostpolitik seines Landes radikal gebrochen und die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt, was einer offiziellen Anerkennung als Hauptstadt Israels gleichkam. Die Entscheidung löste Proteste in der muslimischen Welt aus und wurde auch von Verbündeten der USA kritisiert. (SDA)
Patrizia Yanguela ist barfuss in der Wüste unterwegs, Cindy Crawford präsentiert sich natürlich schön und Emily Ratajkowski geniesst ein Glas Schampus am Pool. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages.
Als Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL hat Urs Niggli jahrelang für eine umweltgerechte Landwirtschaft gekämpft. Und er beginnt sich immer mehr zu fragen, ob moderne biotechnische Methoden nicht auch zu Bio passen würden.
Herr Niggli, sie tragen einen gut sitzenden, modernen Anzug und eine Apple Watch. Man könnte sich den Direktor des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau auch mit Pferdeschwanz und Wollpullover vorstellen.
Ich habe meine Garderobe etwa vor 20 Jahren geändert, als ich viel an Veranstaltungen zum Thema «Gentech – ja oder nein» war. Damals waren es die Gentech-Befürworter, die in Jeans und mit langen Bärten erschienen. Da dachte ich: Von denen will ich mich unterscheiden. Seither komme ich in Schale daher.
Niggli: Der biologische Landbau ist das einzige Anbausystem, das weltweit gesetzlich gleich streng geregelt ist. In China versteht man unter Bio dasselbe wie in der Schweiz. Das ermöglicht einen internationalen Austausch von Produkten – die Bio-Märkte sind die internationalsten, die es gibt. Vom Wesen her ist Bio aber viel mehr als ein Gesetz. Es ist ein System, das in Kreisläufen funktioniert. Das ist etwas, das die konventionelle Landwirtschaft vernachlässigt. Darum ist heute die Überdüngung der Böden ein so grosses Problem. Zu Bio gehört aber auch eine artgerechte Tierhaltung. Und Bio folgt dem Prinzip der Vielfalt. So ist die Fruchtfolge abwechslungsreich – oft bauen Biobauern auf demselben Boden sieben verschiedene Sorten pro Jahr an. Auch Ausgleichselemente wie Hecken oder Blumenstreifen sind vielfältig. Und die Vielfalt reicht bis in den Acker hinein, wo der Bio-Bauer keine wirksame Unkrautbekämpfung macht. Auf dem Unkraut leben Insekten, diese werden von Vögeln gefressen, und so schliesst sich auch dort ein Kreislauf. Und dann verzichtet Bio auf unnatürliche Stoffe, die der Mensch hergestellt hat – zum Beispiel Kunstdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.
Niggli: Ursprünglich war das eigentlich ein blosses Bauchgefühl der Biobauern. Sie gingen davon aus, dass man mehr Probleme schafft als löst, wenn man künstliche chemische Stoffe auf die Felder ausbringt. Unsere wissenschaftlichen Untersuchungen haben dieses Gefühl in der Zwischenzeit vielfach bestätigt.
Die Biobauern brauchen keinen Kunstdünger, keine Pestizide, lassen das Unkraut stehen – und doch verkaufen sie die Produkte teurer. Weshalb?
Weil sie weniger Erträge haben. Zudem sind gewisse im Biolandbau zugelassene Hilfsstoffe teurer als chemische Präparate, etwa Nützlinge oder Pflanzenextrakte, die die Biobauern gegen Krankheiten spritzen. Und schliesslich hat der Bauer viel mehr Arbeit. Wenn man eine Hektare Land mit einem Herbizid spritzt, ist das in dreissig Minuten getan. Der Biobauer hingegen wendet im Schnitt etwa 50 Stunden für die Unkrautbekämpfung auf derselben Fläche auf.
Niggli: Weltweit führen zahlreiche Unternehmen Kontrollen durch und jeder Warenposten hat ein Zertifikat. So sind Bioprodukte heute die mit Abstand am besten kontrollierten Lebensmittel auf dem Markt. Natürlich ist das noch keine Garantie dafür, dass es niemals Betrug gibt. Denn der Biomarkt ist mit seinen hohen Preisen ein sehr wertvoller Markt. Das zieht mafiöse Kreise an, die Gewinn durch Etikettenschwindel machen wollen. Deshalb hat der Schutz des Konsumenten bei Bioprodukten eine so hohe Priorität. Die Schattenseite davon ist leider, dass ehrliche Bauern, die Bio aus Überzeugung leben, unter den immer strengeren Kontrollen leiden. Insgesamt hält sich der Betrug aber in einem kleinen Bereich
Niggli: Zu Hause essen wir 100 Prozent Bio, und auch während der Arbeit im FiBL-Restaurant. Aber leider wurde ich durch meinen Beruf zum Jetsetter. Auf Reisen ist es schwierig, Restaurants mit Bio-Produkten zu finden.
Niggli: Nein. Der ganzheitliche Ansatz im Bio-Landbau bedeutet auch, dass man das Erbgut eines Lebewesens so belassen soll, wie es ist. In das Image der Naturbelassenheit, das Bio hat, passt Gentechnik nicht.
Niggli: Das mag sein, aber die Konsumenten kaufen mit den Produkten immer auch ein Image. Wenn Sie einen Rolls Royce kaufen, erwarten Sie auch, dass dieser ein Armaturenbrett aus einem Edelholz hat, sogar wenn ein neues Nanotech-Material wohl viel besser und erst noch ökologischer wäre.
Niggli: Das sind sie wohl nicht. Doch das ist die falsche Frage. Die Gentechnologie ermöglicht eine Landwirtschaft, die nicht nachhaltig ist. Wenn ich an die Gebiete in Mato Grosso in Brasilien denke, wo auf komplett unfruchtbaren Savannen-Böden heute Soja angebaut wird. Das ist nur mit Gentech-Pflanzen möglich, aber überhaupt nicht nachhaltig.
Niggli: Das stimmt. Die Arten und Sorten, die IP- und Biobauern heute anbauen, haben mit ihren natürlichen Verwandten etwa so viel zu tun wie eine Apple Watch mit einer Sonnenuhr. Aber Naturbelassenheit ist sowieso ein sozialromantischer Begriff. Ohne Technik und Technologie würden wir hier heute in einem Buchenwald von Pilzen und Buchennüssen leben, aber nicht von Weizen, Mais oder Kartoffeln.
Seit wenigen Jahren gibt es die neue molekularbiologische Methode CRISPR/Cas, mit der ganz präzise – ohne das Einschleusen artfremder Gene – Eingriffe ins Erbgut von Pflanzen oder Tieren gemacht werden können.
Niggli: Das habe nicht ich zu entscheiden, sondern die Biobauern.
Niggli: Das Auslösen von Mutationen im Erbgut ist in der Natur nichts Besonderes. Es passiert dauernd, auch ohne Züchtung, jedes Jahr zehntausendfach in jedem Organismus. Vor langer Zeit hat der Mensch entdeckt, dass er diese natürlichen Mutationen ausnutzen kann, indem er nur diejenigen Pflanzen oder Tiere weitervermehrt, die die besten Eigenschaften haben. Im letzten Jahrhundert hat er dann entdeckt, dass man durch gezielte Kreuzung schneller zu neuen Pflanzen kommt. Dann hat der Mensch begonnen, den natürlichen Mutationsprozess stark zu beschleunigen, indem er die Pflanzen mit Chemie und radioaktiver Strahlung behandelte und so die Mutationsraten erhöhte. Durch Bestrahlung, die man bis 1990 anwandte, entstanden weltweit etwa 8000 neue Sorten.
Niggli: Ja, viele dieser Sorten waren so gut, dass auch Biobauern damit weiterzüchteten. Und mit CRISPR/Cas sind wir nun noch einen Schritt weiter. Die Methode muss keine artfremden Gene einbringen, sondern verändert einzelne Stellen im pflanzeneigenen Genom. Genauso wie das natürliche Mutationen tun – einfach viel präziser. Als Naturwissenschaftler sage ich deshalb: Ja, CRISPR/Cas ist bisher die beste Methode, wie man Mutationen auslösen kann.
Der Europäische Gerichtshof hat vor wenigen Wochen geurteilt, dass CRISPR/Cas eine gentechnische Methode ist. Die USA sieht es genau anders herum.
Niggli: Der Europäische Gerichtshof hat gleichzeitig falsch und richtig entschieden.
Niggli: Er hat wissenschaftlich falsch entschieden, denn CRISPR/Cas könnte besser als die chemische und radioaktive Mutation unter die Ausnahmen bei der Freisetzungsverordnung eingereiht werden. Aber er hat eine ganz wichtige Debatte, die in der Bevölkerung läuft, ernst genommen. Die Bedenken vieler Menschen, wenn Wissenschaftler am Genom von Lebewesen herumzubasteln beginnen, sind real. Tatsächlich könnte einmal etwas passieren, das man jetzt nicht voraussieht. So gesehen ist die Entscheidung des Gerichtshofs schon nachvollziehbar.
Niggli: Es braucht eine ganz neue Diskussion. Dabei sollte es jedoch nicht darum gehen, welche Methoden gut oder schlecht sind, sondern welche Art der Landwirtschaft wir wollen. Eine systemorientierte, vielfältige Landwirtschaft ist zwar teurer, aber sie ist die einzige, die Zukunft hat. Dafür brauchen wir gute Sorten. Das braucht Anstrengungen in der biologischen Züchtung, die ihre eigenen Regeln hat und in der modernen Züchtung, die in Zukunft mit Crispr/Cas arbeiten wird. Ich bin gespannt, welche die besser geeigneten Sorten liefert.
Niggli: Die Digitalisierung wird eine riesige Herausforderung für die Bauern. Sie wird die Landwirtschaft radikal verändern. Aber im Moment wird das in der Gesellschaft nicht diskutiert, und deshalb sind wir nicht darauf vorbereitet. Das ist gefährlich.
Niggli: Die Produktion von Lebensmitteln kann dank intelligenten Maschinen weitgehend automatisiert werden, so dass es fast keine Menschen mehr für diese Arbeit braucht. Zudem wird das bäuerliche Wissen zunehmend durch Datenbanken und Algorithmen ersetzt, welche die Industrie entwickelt. Das ist ein Problem aller Landwirte, nicht nur der Biobauern. Nun stehen wir an einem Scheidepunkt: Es droht die Gefahr, dass die grossen internationalen Agrarunternehmen die Digitalisierung für sich nutzen. Die Felder werden grösser, die Tierhaltungen auch. Die klassische Bauernfamilie stirbt aus. Doch eigentlich könnte man die Digitalisierung genau andersrum nutzen. Kleinere, autonome Maschinen könnten auch auf kleinen Betrieben sehr gut funktionieren. Das wäre eine absolut einmalige Chance, die wir jetzt ergreifen könnten. Roboter könnten weltweit helfen, wieder zu einer vielfältigeren und deshalb nachhaltigen Landwirtschaft und zu einer strukturreichen Landschaft zurückzukehren. Deshalb arbeite ich am FiBL mit grossem Einsatz und grosser Motivation an diesem Thema.
Mehr Wissen bei higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.
Die Polizei hat am Donnerstagnachmittag in Brunnen SZ eine leblose Person gefunden. Sie geht von einem Gewaltdelikt aus und hat einen jungen Mann festgenommen.
Leichenfund in Brunnen SZ. Die Kapo Schwyz erhielt am Donnerstagnachmittag die Meldung, dass eine Person nicht zur Arbeit erschienen sei. Als die Beamten beim Wohnort des Vermissten eintrafen, fanden sie im Anbau eines Wohnhauses eine Leiche. Und einen jungen Mann, der sofort die Flucht ergriff.
«Der Mann rannte davon, als unsere Patrouille vor Ort eintraf», sagt Florian Grossmann, Sprecher der Polizei Schwyz, auf Anfrage von BLICK. Er konnte aber von den Beamten festgenommen werden. Das Gebäude, wo die Leiche gefunden wurde, befindet sich an der Olympstrasse.
Identität unbekanntDas Gebiet rund um den Fundort der Leiche wurde für die Spurensicherung und die Ermittlungen weiträumig abgesperrt.Aufgrund der angetroffenen Situation geht die Kantonspolizei Schwyz und die Kantonale Staatsanwaltschaft von einem Gewaltdelikt aus.
Die Identität des leblosen Körpers und die Todesursache sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen und werden zusammen mit dem Institut für Rechtsmedizin abgeklärt. (jmh/cat)
LANGRICKENBACH TG - Neues im Fall Schafwerfer! Jetzt bekommt der Schafwerfer Rückendeckung. Und das ausgerechnet vom Schweizer Tierschutz.
Jetzt bekommt der Schafwerfer Rückendeckung. Und zwar vom Schweizer Tierschutz (STS) höchstpersönlich. Präsident Heinz Lienhard kritisiert nämlich das Vorgehen von Erwin Kessler, der das Skandal-Video veröffentlichte. «Der Schweizer Tierschutz würde nicht in die Öffentlichkeit gehen, solange der Fall nicht korrekt abgeschlossen ist», sagt Lienhard zu «TVO».
Aber genau das habe Kessler getan, sogar die Familie des Bauern Arthur Z.* (41) in die Öffentlichkeit gezerrt, samt Adresse und Telefonnummer. Das sei einfach nicht in Ordnung.
Kein HandlungsbedarfÜber das Video verliert der STS-Präsident aber keine Worte. Und das, obwohl die Bilder eine deutliche Sprache sprechen. Sie zeigen Z., der mit einem Knüppel auf seine Schafe einschlägt und die Tiere rabiat umherschleudert.
Trotz des Schockvideos sieht das Thurgauer Veterinäramt keinen Handlungsbedarf. Man habe den Betrieb inzwischen kontrolliert und keine Missstände festgestellt, heisst es in einer Mitteilung. Es seien «weder eine Gefährdung des Wohlergehens der Tiere noch Anzeichen von Tierquälerei festgestellt» worden. (jmh)
* Name der Redaktion bekannt
Die «Bachelor»-Kandidatinnen setzten sich gestern gegen Pelz ein. BLICK erklären sie warum.
Gestern demonstrierten rund ein Dutzend Tierschützer in Zürich. Mittendrin: die drei «Bachelor»-Kandidatinnen Bellydah (27), Sofia (34) und Carolina (31). In Badeanzügen, Pelzmänteln und mit Kunstblut übergossen setzen sie sich mit der Tierschutzorganisation Peta gegen Pelz ein.
Sofia erklärt, dass die Aktion ein voller Erfolg gewesen sei. «Die Blicke waren auf uns gerichtet, und die Leute haben uns auch fotografiert.» Nun hoffe sie, dass sie damit auch für die Zukunft etwas bewirkt hat. Denn für sie ist das Ganze eine Herzensangelegenheit: «Ich finde es wahnsinnig, wie die Tiere leiden müssen. Es geht gar nicht, wie gewisse Tiere gehalten und getötet werden. So was sollte heutzutage nicht mehr erlaubt sein!»
Grosse TierliebhaberinEine Herzensangelegenheit ist es auch für die Rapperswilerin Bellydah. «Als grosser Peta-Fan habe ich mich gefreut, endlich mal Teil des Ganzen zu sein», sagt sie. Sie sei mit Tieren aufgewachsen und hatte schon Schlangen, Ratten, Mäuse und Hunde. Deshalb isst sie auch kein Fleisch. Nur auf Meeresfrüchte kann sie nicht verzichten. «Ich würde auch diese weglassen, aber ich mag sie einfach zu sehr.»
Sie selbst könne nicht verstehen, warum man heute noch Pelz trägt. «Viele Leute haben das Gefühl, ein Tier habe weniger Wert als ein Mensch, nur weil es nicht sprechen kann», meint sie.
Mit Tochter an DemonstrationCarolina kam sogar mit ihrer sechsjährigen Tochter, «damit sie schon jetzt lernt, wie sehr die Tiere leiden müssen für Kleider». Es könne nicht sein, dass Tiere sterben müssen, nur damit Leute «schöne Kleider» tragen können. Deshalb sei es wichtig, an solchen Veranstaltungen die Stimme zu erheben.
Alle drei Ladys sind sich einig: Wäre Bachelor Clive Bucher (26) ein stolzer Pelzträger, würden sie eine Rose von ihm ablehnen.
Deutschland sagte Ja: Eine Mehrheit des deutschen Bundestags hat 30. Juni 2017 für eine «Ehe für alle» gestimmt. In der Schweiz ist das Anliegen seit einigen Jahren hängig. Drei Fakten die Sie wissen müssen.
«Same Love - Same Rights»: Das Zurich Pride Festival 2018 schrieb sich die Gleichstellung auf die farbigen Fahnen. Am lauten und schrillen Umzug in Zürich forderten die Teilnehmenden dieses Jahr die Zivil-Ehe für alle. Das geltende Partnerschaftsgesetz kenne zur Ehe über 20 Unterschiede und sei kein Ersatz für sie, hatten die Pride-Organisatoren im Vorfeld betont. Die Ungleichbehandlung lasse sich in keiner Art und Weise rechtfertigen. «Wir wollen mit den genau gleichen Rechten und Pflichten heiraten können», hiess es denn am Umzug auch auf Plakaten. Wie ist die Situation in den europäischen Ländern?
Drei Fakten zur «Ehe für alle»
Tom Lüthi droht, seine MotoGP-Saison ohne einen Punkt zu beenden. Aber finanziell muss er sich für 2019 keine Sorgen machen.
Es ist eine der langjährigsten Partnerschaften in der ganzen Töff-WM: Tom Lüthi (32) und sein Sponsor Interwetten. Doch nun macht der Wettanbieter aus Österreich nach der Katastrophen-Saison in der MotoGP Schluss.
Lüthi wartet vor dem 15. von 18 GPs des Jahres am Sonntag in Japan weiterhin auf seinen ersten WM-Punkt in der Königsklasse. Aber der Ewig-Partner zieht nicht deshalb nach zwölf gemeinsamen Jahren den Stecker!
«Ohne das Referendum des Glücksspielgesetzes hätten wir unsere erfolgreiche Partnerschaft fortgeführt», sagt Interwetten-Sponsoring-Chef Andreas Stockinger über die Abstimmung vom Juni, nach der ausländische Wettanbieter neu vom Schweizer Markt ausgeschlossen werden. Stockinger: «Obwohl wir uns in den vergangenen Jahren über viele Siege von Tom Lüthi freuen konnten, sind wir an einem Punkt angekommen, an dem eine weitere Partnerschaft aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr tragbar ist.»
2019 winken wieder PodestplätzeLüthi wird 2019 also ohne das gewohnte gelb-schwarze Logo zu seinem neuen Moto2-Team Dynavolt-IntactGP wechseln. Aber durch seinen Wechsel in die tiefere Klasse bleibt Tom trotzdem sexy für Sponsoren! Tom rettet sein guter Ruf in der Moto2: Denn da war er in verletzungsfreien Jahren in der WM nie schlechter als Fünfter. Nach dem MotoGP-Desaster winken deshalb 2019 wieder Podestplätze.
Lüthi-Manager Daniel Epp: «Die Chancen für weitere erfolgreiche Moto2-Saisons stehen gut, unsere Sponsoren sind auch dieser Meinung. Ich spüre keine Skepsis wegen der MotoGP-Resultate. Es ist dieses Jahr vieles schief gegangen, aber wir können viel daraus lernen.»
Lüthi wird also finanziell nicht für den missratenen MotoGP-Ausflug büssen müssen und in der Moto2 zu den Topverdienern gehören. Und beim solid finanzierten deutschen Dynavolt-Team muss Lüthi sowieso keine Sponsoren als Vertragsbedingung mitbringen.
Das Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Schneider-Ammann ist um einen Teilnehmer reicher: Der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler ist für die Wahl nominiert.
Das freisinnige Dreigespann ist perfekt: Nach der St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter (54) und dem Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (54) hat nun auch der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler (54) erklärt, dass er Bundesrat werden will.
Und im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern ist Amsler auch bereits offiziell von seiner Kantonalpartei nominiert worden. «Ich tue dies mit Respekt und Demut und würde sehr gerne einen aktiven Beitrag leisten, um den Anliegen Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt in der Landesregierung zum Durchbruch zu verhelfen», erklärte Amsler seine Kandidatur am Abend in Schaffhausen.
Keller-Sutter ist eine «ausgezeichnete Kandidatin»Wie Wicki ist auch Amsler bewusst, dass mit Favoritin Keller-Sutter eine «ausgezeichnete Kandidatin» bereitstehe. «Das soll aber überhaupt kein Grund sein, dass es nicht auch noch weitere Kandidaturen gibt. Die FDP steht für Vielfalt», so Amsler.
Der dreifache Vater ist sicher, einen gut gefüllten Rucksack für das Amt des Bundesrats mitzubringen: Als langjähriger Erziehungsdirektor – Amsler trat sein Amt vor mehr als acht Jahren an – verfüge er über ein sehr gutes nationales Netzwerk. Vier Jahre lang präsidierte er die Deutschschweizer Konferenz der Erziehungsdirektoren, aktuell vertritt er Schaffhausen in der Konferenz der Kantone.
Auch Schaffhausen hatte noch nie einen BundesratAuch wenn Amsler mit dem Lehrplan 21 in eine national bedeutsame Bildungsreform involviert war, ist seine Vernetzung vor allem auf die kantonale Ebene beschränkt. Unter der Bundeshauskuppel ist er kaum bekannt.
Dennoch wagt er das «Abenteuer Bundesratswahl». Aus zwei Gründen: «Schaffhausen durfte noch nie ein Mitglied der Landesregierung stellen. Wir wollen von uns reden machen und die FDP Schaffhausen bewusst mit ins Gespräch bringen.» Und er gestand offenkundig ein, dass nun der ideale Zeitpunkt sei zu kandidieren: «Meine drei Kinder sind erwachsen und stehen gestärkt im Leben, ich bin mit Freude im neunten Jahr als Schaffhauser Regierungsrat.»
Er stelle sich nun zur Verfügung und hoffe, es auf das FDP-Ticket zu schaffen, um am 5. Dezember mit im Rennen zu sein.
Gegen einen Sex-Betrieb in der Arboner Altstadt regt sich Widerstand. Abfall, nächtliches Gestöhne und freie Sicht auf nackte Frauen und Freier bringen die Anwohner auf die Palme. Die Stadt rät ihnen, die Polizei einzuschalten.
In der Altstadt von Arbon TG geht es zurzeit heftig zur Sache. Eine Gruppe Bewohner fordert in einem Brief an die Stadt die Schliessung eines angrenzenden Erotikbetriebs, wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet. «Das ist unzumutbar», schreiben die Nachbarn des Etablissements. Es sei unverständlich, dass Arbon durch einen solchen «Schandfleck» entwertet werde.
Grund für den Ärger der braven Bürger ist das ihrer Meinung nach zu wilde Treiben im Bordell. Was man da beobachte, lasse einem die Haare zu Berge stehen, schreiben sie in einem Brief, der der Zeitung vorliegt. Besonders angesichts der zum Teil noch kleinen Kinder im Quartier. Gespräche mit dem Betreiber hätten nichts gebracht, darum wenden sie sich nun an die Stadt.
Orgien lassen Nachbarn nicht mehr schlafen«Fast täglich stehen die Frauen nackt an den Fenstern des Innenhofs», beschweren sich die Anwohner. Abends sehe man auch die Freier nackt durch die Zimmer gehen. Im Sommer liessen die Frauen jeweils ihre Fenster offen, würden maximal die Vorhänge zuziehen. So könne man bei der Befriedigung der Männer live mithören.
Besonders laut werde es, wenn mehrere Männer gemeinsam in einem Zimmer seien, schreiben sie weiter. Es komme immer wieder vor, dass regelrechte Orgien gebucht würden, bei denen sich die Männer lautstark anfeuerten. Um überhaupt noch schlafen zu können, müssten sie jeweils alle Fenster schliessen. Zusätzlich werde die ganze Nachbarschaft zugemüllt.
Bordell «entspricht einem gesellschaftlichen Bedürfnis»Die Stadt hat laut «Thurgauer Zeitung» mittlerweile einen Antwortbrief geschrieben. Solche Betriebe hätten auch im Städtli ihre Berechtigung, heisst es gemäss der Zeitung darin. «Sie entsprechen teilweise einem gesellschaftlichen Bedürfnis.» Die optischen Immissionen hätten lediglich «nachbarschaftlichen Charakter» und wurden wohl nur unbedacht oder fahrlässig verursacht.
Man habe von der Stadt aus aber mit dem Betreiber gesprochen und vereinbart, dass er sein Personal besser kontrolliere. Er wolle von nun an sicherstellen, dass sich die Frauen und ihre Freier auch nach dem Rückzug aufs Zimmer korrekt verhielten. Und er überlege, die Fenster mit Folien abzukleben.
Sollten die nächtlichen Ruhestörungen anhalten, rät man den Anwohnern, die Polizei zu rufen und Anzeige zu erstatten. Für die Schliessung des Lokals oder einen Lizenzentzug für den Betreiber gebe es aber keinen Grund. Denn bisher seien bei der Kantonspolizei keine nennenswerten Klagen eingegangen. (krj)
In der Ausländer- und Lohndiskussion versuchen die Klubs alles, um ihre Probleme möglichst einfach zu lösen. Sie stossen auf Widerstand.
Glaubt man der Aussage von ZSC-Boss Peter Zahner, werden die Klubs von den Spielern und ihren Agenten permanent über den Tisch gezogen. «Die Agenten treiben die Löhne immer mehr in die Höhe», sagt Zahner.
Das Zuger Büro des einflussreichen Spielervermittlers Daniel Giger (4Sports) ist überraschenderweise aber keine Folterkammer, in der Klubvertreter mittels Daumenschrauben oder ähnlichem Firlefanz gefügig gemacht werden könnten. Oder gibt es vielleicht andere sinistre Methoden, um selbst mit allen Wassern gewaschene Manager in die Knie zu zwingen? Angebote, die sie nicht ablehnen können wie etwa im Film «The Godfather»?
Es sei schade, dass Peter Zahner eine solche Aussage mache, sagt Giger. «Zahner weiss sehr gut, dass in letzter Konsequenz nur der Klub entscheidet, wie viel er für einen Spieler bezahlen will.»
Die Lohndiskussion kam durch einen Vorstoss von Marc Lüthi wieder auf den Tisch: Der SCB-CEO hat den Antrag lanciert, um das Ausländerkontingent in der National League von vier auf sechs zu erhöhen. Die zusätzlichen Positionen will Lüthi gemäss eigener Aussage mit Discount-Ausländern aus Nord- und Osteuropa besetzen. Und damit die Löhne der Schweizer unter Druck setzen.
«Die Spitzenklubs werden keine billigen Ausländer holen», vermutet Giger. «Leiden würde der Nachwuchs. Die Top-Teams werden nicht auf ihre besten und teuersten Schweizer verzichten.»
«Das ist alles Blabla»Die Geschäfte der Agenten kämen bei sechs Ausländerpositionen pro Team nicht unter Druck. «Der Markt wird sich regulieren», sagt Giger. Kommen tatsächlich mal günstige Ausländer in die Schweiz und bewähren sich (wie vor zwei Jahren Shore und Sanguinetti bei Kloten), werden sie sofort abgeworben und die Löhne explodieren. «Und die Identifikation mit einem Klub fällt damit weg», gibt Giger zu bemerken.
Servette-Boss Chris McSorley zum Beispiel will Lüthi bei der Abstimmung im November unterstützen, weil die kleinen Klubs so konkurrenzfähiger werden. Giger bezweifelt das: «Die Kleinen werden sich auch dann keine Topausländer leisten können, das Qualitätsgefälle wird sich also eher akzentuieren.»
Die bisher sinnstiftendste Aussage betreffend Lohnsenkung durch mehr Ausländer kommt von Fribourg-CEO Raphael Berger: «Das ist alles Blabla. Alle Argumente zielen darauf ab, die eigenen Probleme zu lösen.»
Die wären: Der SCB braucht einen Ersatz für Genoni. Und bei den ZSC Lions laufen die Verträge von sechs Schweizer Nationalspielern aus.
BRIENZ BE - Diese Woche erscheint das Buch «Dä mit de Chüeh», welches das Phänomen des Alpentainers beleuchtet. Im dritten Teil der BLICK-Serie wird der Aufstieg von Marc A. Trauffer vom namenlosen Drummer zum erfolgreichsten Musiker der Schweiz geschildert.
Unbestritten: Marc A. Trauffer (39) ist aktuell der erfolgreichste Musiker der Schweiz. Die Anfänge des Alpentainers sind allerdings ebenso bescheiden wie amüsant. Im Buch «Dä mit de Chüeh» (Tipptainer Verlag) wird diese Entwicklung minutiös nachgezeichnet. Über erste Versuche mit einem Schwyzerörgeli geht es 1992 los mit Trauffer am Schlagzeug und der ersten Band, die Zwei-Mann-Formation nennt sich keck 2 Presidents. «Keine Songs, kein Konzert. Die Karriere war schnell vorbei. Aufgeben? Ach was.» Versuch Nummer zwei ist etwas ambitionierter, die Band heisst diesmal Aspestic. «Immerhin einen Auftritt hatten wir, als Special Guest an der Mini-Playbackshow in Hofstetten. Damals allerdings noch rein instrumental, da keiner von uns gleichzeitig zum Spielen hätte singen können.»
Mit Airbäg kommt die Karriere ins RollenVersuch Nummer drei ist namenlos. Bis der Veranstalter der örtlichen Konzertreihe «Januar-Kracher» auf der Suche nach einer schmissigen Bühnenansage den Geistesblitz des Jahres hat. «Ihr seid jung und ein wenig wie Luftsäcke.» Airbags für Autos sind Mitte der 90er-Jahre gerade im Kommen, der ultimative Bandname ist geboren. 1997 gewinnen Airbäg den Kleinen Prix Walo. Mitbewerberin ist Gunvor Guggisberg (44), in der Jury sitzen Kliby und Caroline. Egon Egemann (55), damals bekannt als der «weisse Geiger» und Produzent bei Koch Records, wird auf die Jungs aufmerksam, 1998 entsteht das erste Album «Dumm gangä». Für das Video zum Song «Himmelbett» wird das Schweizer «Bravo»-Girl engagiert, welches von Trauffer vor laufender Kamera geküsst wird. Das Schweizer Fernsehen finanziert den Clip, was heute vermutlich Briefe an die Unabhängige Beschwerdeinstanz nach sich ziehen würde.
Trauffer wird sein Schlagzeug losBeim zweiten Album «Chäs und Brot» passiert im Jahr 2000 Entscheidendes. «Ich musste einsehen, dass ich wortwörtlich zu taktlos war, und meine Drummer-Karriere in den Wind schiessen.» Ohne Schlagzeug rückt Trauffer nach vorne, sofort ist klar: Er ist der perfekte Entertainer. 2005 folgt das vierte und letzte Airbäg-Album «Wiiber WG». Trauffer beweist erstmals seinen Marketinginstinkt. Über Radio DRS 3 können sich echte «Wiiber WG» bewerben, den Sänger eine Woche lang aufzunehmen. 77 Kandidaturen gehen ein. Heute gäbe es dafür wohl höchstens einen Shitstorm auf Social Media. Nach dem Zerbrechen der Band und der Trennung von seiner Frau Barbara startet Trauffer schliesslich 2008 mit «Pallanza» seine Solokarriere. 2010 erscheint «Dr Heimat z'lieb», 2013 «Fischer & Jäger», 2014 beginnt die Alpentainer-Saga. Der Rest ist Schweizer Musikgeschichte.
Das Buch «Dä mit de Chüeh» von Brigitte Schöb ist ab heute erhältlich (Tipptainer Verlag).
Meine Freundin (32) hat die Gewohnheit, mich sehr stark über meine Vergangenheit auszufragen. Sie möchte alles wissen, vor allem auch, was mein früheres Beziehungsleben und meine Exfreundinnen angeht. Ich (37) finde das überhaupt nicht nötig. Diese Dinge sind abgeschlossen und haben nichts mit unserer Beziehung zu tun. Wie mache ich ihr klar, dass diese Themen keinen Sinn machen? Claude
Lieber Claude
Für dich ist klar, dass Gespräche über Vergangenes unnötig sind, und du willst nicht von dieser Position abweichen. Mit dieser starren Haltung tust du weder deiner Freundin noch dir selbst einen Gefallen. Denn ihr sind diese Gespräche offenbar wichtig, und es heikel, wenn du mit deinem Nein für euch beide entscheidest.
Das wiederum heisst nicht, dass einfach alles nach dem Sinne deiner Freundin ablaufen soll. Gespräche sind in einer Beziehung zwar wichtig, aber Grenzen sind es auch. Du und deine Geschichte sind kein Selbstbedienungsladen für Informationen, aber es ist nun mal immer Ansichtssache, was zu viel und was zu wenig Kommunikation ist.
Paare, die sich nicht einig werden, wie oft und über was gesprochen werden soll, profitieren noch stärker als alle anderen von fix vereinbarten, regelmässigen Paargesprächen. So hat die Person, die mehr sprechen möchte, die Garantie, dass es mindestens einmal pro Woche zu einem grosszügigen Austausch kommt. Die Person, die weniger Kommunikation braucht, kann auf diesen Moment verweisen, wenn ständig an ihr gezerrt wird.
Was die Tiefe dieses Austauschs angeht, so bist du nicht gezwungen, Dinge zu offenzulegen, die du nicht willst. Aber es ist wichtig, dass ihr euch erzählt, was Schweigen und Verheimlichen oder eben Nachbohren und Misstrauen bei euch jeweils auslösen. Sonst bleibt ihr in einem Machtkampf stecken, indem ihr euch gegenseitig blockiert.
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Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.