You are here

Diplomacy & Defense Think Tank News

Carbon consumption patterns of emerging middle classes

As households move out of poverty, spending patterns change. This is good news from a development perspective, but changing consumer behaviour may imply substantially more carbon emissions. The lifestyle choices of the emerging middle classes are key, now and in the future. This paper explores the consumption patterns of the emerging middle classes and their carbon intensity, using unique micro data from household surveys conducted in Ghana, Peru and the Philippines. We find that carbon-intensive consumption increases with wealth in all three countries, and most sharply from the fourth to the fifth middle-class quintile due to changes in travel behaviour, asset ownership and use. In Peru, this shift in the upper-middle-class quintiles translates to annual incomes of roughly USD 11,000-17,000 purchasing power parity. Environmental knowledge and concern are fairly evenly spread at mid- to high levels and do lead to more easy-entry sustainable behaviours, but they do not decrease the level of carbon emissions. To some extent, a knowledge/concern–action gap exists. In our study, social status matters less than the literature claims. Our results have two implications. First, the differentiations between developing/developed countries in the global climate debate may be outdated: It is about being part of the global middle classes or not. Second, a positive spillover from existing easy-entry sustainable behaviours to a change in carbon-intensive consumption patterns needs policy support.

Europe can afford to fight with China

DIIS - Tue, 04/28/2020 - 23:31
Europe's economic dependency on China is a myth.

U.S.-China Strategic Rivalry in the Indo-Pacific

DIIS - Tue, 04/28/2020 - 17:17
Security and Defense Policy Implications for Denmark

Migration innerhalb Afrikas als Herausforderung für die afrikanischen Regionalorganisationen: die Beispiele IGAD und ECOWAS

Obwohl in öffentlichen und politischen Debatten in Deutschland und Europa beim Thema "Fluchtursachen" gerne der Eindruck erweckt wird, dass ein Großteil der afrikanischen Migration nach Europa gerichtet ist, findet der allergrößte Teil der Migrations-und Fluchtbewegungen innerhalb des afrikanischen Kontinents statt. Gerade auch in Westafrika und am Horn von Afrika ist der Anteil der intra-regionalenMigration besonders hoch: In Westafrika beträgt er weit über 80% und am Horn von Afrika über 60%. Das lässt natürlich die Frage aufkommen, wie die Regionen bzw. die beiden „zuständigen“ Regionalorganisationen - die Economic Community of West African States (ECOWAS) und die Ingergovernmental Authority on Development (IGAD) am Horn von Afrika - Migrationsprozesse adressieren? Welche migrationspolitische Normen und Governance-Strukturen wurden hier etabliert und wie effektiv sind sie bei der Gestaltung von intra-regionaler Migration in den beiden Regionen? Diesen Fragen will das vorliegende Papier nachgehen.

Migration innerhalb Afrikas als Herausforderung für die afrikanischen Regionalorganisationen: die Beispiele IGAD und ECOWAS

Obwohl in öffentlichen und politischen Debatten in Deutschland und Europa beim Thema "Fluchtursachen" gerne der Eindruck erweckt wird, dass ein Großteil der afrikanischen Migration nach Europa gerichtet ist, findet der allergrößte Teil der Migrations-und Fluchtbewegungen innerhalb des afrikanischen Kontinents statt. Gerade auch in Westafrika und am Horn von Afrika ist der Anteil der intra-regionalenMigration besonders hoch: In Westafrika beträgt er weit über 80% und am Horn von Afrika über 60%. Das lässt natürlich die Frage aufkommen, wie die Regionen bzw. die beiden „zuständigen“ Regionalorganisationen - die Economic Community of West African States (ECOWAS) und die Ingergovernmental Authority on Development (IGAD) am Horn von Afrika - Migrationsprozesse adressieren? Welche migrationspolitische Normen und Governance-Strukturen wurden hier etabliert und wie effektiv sind sie bei der Gestaltung von intra-regionaler Migration in den beiden Regionen? Diesen Fragen will das vorliegende Papier nachgehen.

Migration innerhalb Afrikas als Herausforderung für die afrikanischen Regionalorganisationen: die Beispiele IGAD und ECOWAS

Obwohl in öffentlichen und politischen Debatten in Deutschland und Europa beim Thema "Fluchtursachen" gerne der Eindruck erweckt wird, dass ein Großteil der afrikanischen Migration nach Europa gerichtet ist, findet der allergrößte Teil der Migrations-und Fluchtbewegungen innerhalb des afrikanischen Kontinents statt. Gerade auch in Westafrika und am Horn von Afrika ist der Anteil der intra-regionalenMigration besonders hoch: In Westafrika beträgt er weit über 80% und am Horn von Afrika über 60%. Das lässt natürlich die Frage aufkommen, wie die Regionen bzw. die beiden „zuständigen“ Regionalorganisationen - die Economic Community of West African States (ECOWAS) und die Ingergovernmental Authority on Development (IGAD) am Horn von Afrika - Migrationsprozesse adressieren? Welche migrationspolitische Normen und Governance-Strukturen wurden hier etabliert und wie effektiv sind sie bei der Gestaltung von intra-regionaler Migration in den beiden Regionen? Diesen Fragen will das vorliegende Papier nachgehen.

Pflege in Corona-Zeiten: Gefährdete pflegen besonders Gefährdete

Zusammenfassung:

Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Einschränkungen stellen den Pflegesektor vor immense Probleme. Pflegebedürftige gehören zur Gruppe mit dem im Falle einer Corona-Infektion höchsten Risiko für schwere und tödliche Verläufe. Von den 3,7 Millionen Menschen, die in Deutschland Leistungen der Pflegeversicherung beziehen, lebten Ende 2018 nur knapp 800.000 in Pflegeheimen. Der Rest wird zu Hause gepflegt, häufig von Angehörigen, die eigentlich in anderen Haushalten wohnen, denen es an Schutzausrüstung fehlt und die damit ein erhöhtes Risiko eingehen (müssen), die pflegebedürftige Person zu infizieren. Ein großer Teil der Pflegeleistenden ist zudem in einem Alter, in dem sie selbst zur Risikogruppe derer gehören, die durch eine Infektion besonders gefährdet wären. Da Möglichkeiten der Tagespflege vielerorts eingeschränkt oder gar nicht mehr vorhanden sind, Pflegekräfte aus Osteuropa fehlen und Pflegeheime derzeit häufig keine neuen BewohnerInnen aufnehmen, wird den informell Pflegeleistenden nun aber noch mehr abverlangt als ohnehin schon. Entsprechend dringlich ist es, den betroffenen Personen staatlicherseits verstärkt unter die Arme zu greifen.


Flucht, fragile Staaten und Entwicklungszusammenarbeit: Governanceförderung als Fluchtursachenbekämpfung

Wenn Menschen fliehen, steht dahinter ein Staat, der Teile seiner Bevölkerung aufgegeben hat. Um Flucht vorzubeugen, kommt es darauf an, fragiler Staatlichkeit entgegenzuwirken. Fragilität ist ein Governance-Versagen, das ohne eine Transformation der politischen Institutionen nicht überwunden werden kann. Entwicklungszusammenarbeit muss umfassender als bisher darauf ausgerichtet werden, fragile Staatlichkeit zu adressieren. Dabei kommt der Governanceförderung eine zentrale Rolle zu.

Flucht, fragile Staaten und Entwicklungszusammenarbeit: Governanceförderung als Fluchtursachenbekämpfung

Wenn Menschen fliehen, steht dahinter ein Staat, der Teile seiner Bevölkerung aufgegeben hat. Um Flucht vorzubeugen, kommt es darauf an, fragiler Staatlichkeit entgegenzuwirken. Fragilität ist ein Governance-Versagen, das ohne eine Transformation der politischen Institutionen nicht überwunden werden kann. Entwicklungszusammenarbeit muss umfassender als bisher darauf ausgerichtet werden, fragile Staatlichkeit zu adressieren. Dabei kommt der Governanceförderung eine zentrale Rolle zu.

Flucht, fragile Staaten und Entwicklungszusammenarbeit: Governanceförderung als Fluchtursachenbekämpfung

Wenn Menschen fliehen, steht dahinter ein Staat, der Teile seiner Bevölkerung aufgegeben hat. Um Flucht vorzubeugen, kommt es darauf an, fragiler Staatlichkeit entgegenzuwirken. Fragilität ist ein Governance-Versagen, das ohne eine Transformation der politischen Institutionen nicht überwunden werden kann. Entwicklungszusammenarbeit muss umfassender als bisher darauf ausgerichtet werden, fragile Staatlichkeit zu adressieren. Dabei kommt der Governanceförderung eine zentrale Rolle zu.

Pandemiebekämpfung mit demokratischem Weitblick

In Deutschland diskutieren wir momentan, wie viele Einschränkungen zum Schutz der Unversehrtheit des Einzelnen vor der Pandemie notwendig und für eine offene Gesellschaft verträglich sind.

Das Bundesverfassungsgericht hat sich eindeutig auf die Seite der Demokratie gestellt, indem es ein Protestverbot aufgehoben hat. Doch was passiert in Staaten, deren Exekutive ungehemmt ihre Macht ausdehnt und demokratische Freiheiten einschränkt? Außen- und Entwicklungspolitik müssen diese Gefahr – besonders in der Krise – genau beobachten. Denn die Covid-19 Pandemie ist ein Brandbeschleuniger für Autokratisierungstrends. Weltweit haben Regierungen im Zuge ihrer Covid-19-Politik demokratische Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, die staatliche Überwachung von Bürger*innen verstärkt und ihre eigene Macht ausgeweitet. Jörg Lau bezeichnet die Pandemie in der ZEIT als eine Gelegenheit für „Tyrannen und solche, die es werden wollen“.

Schon 2019 erlebte die Menschheit erstmals seit 2001 mehr Autokratisierungs- als Demokratisierungsprozesse. In Ungarn, Indien, Brasilien oder der Türkei nutzen nun Autokraten die Pandemie, um die parlamentarische Kontrolle zu schwächen und die Freiheit von Bürger*innen massiv zu beschneiden; in Ruanda, den Philippinen, oder Uganda steigt die Repression gegen Oppositionelle. Demgegenüber sollten Demokratien per Definition die Langzeiteffekte pandemiebedingter Freiheitseinschränkungen besser begrenzen können. Doch ist nicht garantiert, dass sie vor Autokraten verschont bleiben. Schon die wirtschaftliche Talfahrt während der Finanzkrise 2008 hatte weitreichende politische Konsequenzen. Etliche populistische und nationalistische Regierungen gingen aus ihr hervor.

Demokratien haben bessere Ressourcen für die Krisenbekämpfung

Damit Gesellschaften die Pandemie friedlich überstehen können, sind jetzt kollektiver Sachverstand, Vertrauen und Solidarität gefragt. Das gilt sowohl innenpolitisch als auch für die Kooperation zwischen Ländern. Eine Kombination aus Sachverstand, Vertrauen und Solidarität ist in Demokratien leichter zu erreichen als in Autokratien.

Kollektive Entscheidungen im Lichte großer Unsicherheit treffen zu müssen, ist ein wesentliches Merkmal gesellschaftlicher Krisen. Dafür ist Vertrauen in politische Institutionen und Politiker*innen zentral. Sachargumente öffentlich zu diskutieren, einer staatlichen Einrichtung Deutungshoheit zu übertragen, ist Teil demokratischer Güterabwägungen und Entscheidungsfindung.
In Autokratien hat nur eine zentrale Instanz die Deutungshoheit über öffentliche Belange. Umso mehr sind Autokraten auf das Vertrauen der Bevölkerung angewiesen. Droht dieses zu schwinden, verstärkt der Staat repressive Maßnahmen. Auch dort, wo populistische Regierungen auf einen „starken Mann“ oder eine „starke Frau“ setzen, kann öffentliches Vertrauen schnell schwinden, wenn diese*r die Krise nicht glaubwürdig managt oder sich nicht auf fachlich kompetente Institutionen verlässt. Das zeigt sich momentan nicht nur in den USA, sondern gerade auch in Entwicklungsländern mit schwachen Institutionen und autokratischer Führung. Vertrauensverlust in Regierungen kann sowohl Forderungen nach mehr Demokratie hervorrufen als auch politische Instabilität befeuern.

Was aber, wenn weder Institutionen, noch politische Eliten gemeinwohlorientiert agieren und nicht durch die Bevölkerung korrigiert werden können? Was, wenn die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist und keine breite Verständigung über Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitskrise möglich ist? Hinzu kommt: Autokratien höhlen durch das Prinzip gegenseitiger sozialer Kontrolle gesamtgesellschaftlich solidarisches Verhalten aus. Soziale Kontrolle soll Solidarität zwischen systemkritischen Gruppen unterbinden. Gewinnt staatliche und soziale Kontrolle an Überhand, beginnt Misstrauen zu herrschen. Wessen Leben unversehrt bleiben soll, entscheidet dann der Staat nach eigens aufgestellten Kriterien. Kurzfristig ist soziale Kontrolle also probat gegen eine Pandemie, langfristig kostet sie in autoritären Kontexten Menschenleben.

Internationaler Demokratieschutz – längst überfällig, jetzt dringlich

Die Pandemie hat Autokratisierungstrends sichtbarer gemacht. Für internationale Kooperation ist Demokratieschutz und -förderung daher das Gebot der Stunde. Funktional betrachtet ist eine globale Pandemie nicht ohne transparente und vertrauensvolle internationale Kooperation zu bekämpfen. Wissenschaftskooperation treibt medizinische Forschung an. Dafür ist ein transnationaler Austausch vertrauenswürdiger empirischer Daten unerlässlich. Offener Datenzugang ist in Autokratien jedoch selten verlässlich. Zudem muss ein effektiver Einsatz deutscher und europäischer Entwicklungsgelder darauf vertrauen können, dass politische Eliten in Entwicklungsländern sachgerechte Informationen über ihre Bevölkerung bereitstellen.

In der internationalen Entwicklungspolitik den Aufbau von Gesundheitssystemen zu fördern, reicht nicht aus. Ob sie für alle funktionieren, hängt davon ab, ob die politische Ordnung gleichen Zugang für alle gewährleistet. Geostrategisch können Autokratien wie China oder Singapur mit Erfolgen bei der Covid-19- Bekämpfung den Anschein erwecken, dass sie leistungsfähiger sind und damit für ihr Ordnungsmodell in Entwicklungsländern werben. Die Covid-19-Krise zeigt, dass der Schutz der Unversehrtheit und der Würde des Einzelnen ein Primat deutscher und europäischer Politik ist. Dies ist historisch betrachtet nur in Demokratien gelungen. Sich für diesen Wert auch in der globalen Pandemiebekämpfung einzusetzen, ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch im Eigeninteresse auswärtiger Politik.

Dieser Text ist Teil einer Sonderreihe unseres Formats Die aktuelle Kolumne, die die Folgen der Corona-Krise entwicklungspolitisch und sozioökonomisch einordnet. Sie finden die weiteren Texte hier auf unserer Überblicksseite.

Pandemiebekämpfung mit demokratischem Weitblick

In Deutschland diskutieren wir momentan, wie viele Einschränkungen zum Schutz der Unversehrtheit des Einzelnen vor der Pandemie notwendig und für eine offene Gesellschaft verträglich sind.

Das Bundesverfassungsgericht hat sich eindeutig auf die Seite der Demokratie gestellt, indem es ein Protestverbot aufgehoben hat. Doch was passiert in Staaten, deren Exekutive ungehemmt ihre Macht ausdehnt und demokratische Freiheiten einschränkt? Außen- und Entwicklungspolitik müssen diese Gefahr – besonders in der Krise – genau beobachten. Denn die Covid-19 Pandemie ist ein Brandbeschleuniger für Autokratisierungstrends. Weltweit haben Regierungen im Zuge ihrer Covid-19-Politik demokratische Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, die staatliche Überwachung von Bürger*innen verstärkt und ihre eigene Macht ausgeweitet. Jörg Lau bezeichnet die Pandemie in der ZEIT als eine Gelegenheit für „Tyrannen und solche, die es werden wollen“.

Schon 2019 erlebte die Menschheit erstmals seit 2001 mehr Autokratisierungs- als Demokratisierungsprozesse. In Ungarn, Indien, Brasilien oder der Türkei nutzen nun Autokraten die Pandemie, um die parlamentarische Kontrolle zu schwächen und die Freiheit von Bürger*innen massiv zu beschneiden; in Ruanda, den Philippinen, oder Uganda steigt die Repression gegen Oppositionelle. Demgegenüber sollten Demokratien per Definition die Langzeiteffekte pandemiebedingter Freiheitseinschränkungen besser begrenzen können. Doch ist nicht garantiert, dass sie vor Autokraten verschont bleiben. Schon die wirtschaftliche Talfahrt während der Finanzkrise 2008 hatte weitreichende politische Konsequenzen. Etliche populistische und nationalistische Regierungen gingen aus ihr hervor.

Demokratien haben bessere Ressourcen für die Krisenbekämpfung

Damit Gesellschaften die Pandemie friedlich überstehen können, sind jetzt kollektiver Sachverstand, Vertrauen und Solidarität gefragt. Das gilt sowohl innenpolitisch als auch für die Kooperation zwischen Ländern. Eine Kombination aus Sachverstand, Vertrauen und Solidarität ist in Demokratien leichter zu erreichen als in Autokratien.

Kollektive Entscheidungen im Lichte großer Unsicherheit treffen zu müssen, ist ein wesentliches Merkmal gesellschaftlicher Krisen. Dafür ist Vertrauen in politische Institutionen und Politiker*innen zentral. Sachargumente öffentlich zu diskutieren, einer staatlichen Einrichtung Deutungshoheit zu übertragen, ist Teil demokratischer Güterabwägungen und Entscheidungsfindung.
In Autokratien hat nur eine zentrale Instanz die Deutungshoheit über öffentliche Belange. Umso mehr sind Autokraten auf das Vertrauen der Bevölkerung angewiesen. Droht dieses zu schwinden, verstärkt der Staat repressive Maßnahmen. Auch dort, wo populistische Regierungen auf einen „starken Mann“ oder eine „starke Frau“ setzen, kann öffentliches Vertrauen schnell schwinden, wenn diese*r die Krise nicht glaubwürdig managt oder sich nicht auf fachlich kompetente Institutionen verlässt. Das zeigt sich momentan nicht nur in den USA, sondern gerade auch in Entwicklungsländern mit schwachen Institutionen und autokratischer Führung. Vertrauensverlust in Regierungen kann sowohl Forderungen nach mehr Demokratie hervorrufen als auch politische Instabilität befeuern.

Was aber, wenn weder Institutionen, noch politische Eliten gemeinwohlorientiert agieren und nicht durch die Bevölkerung korrigiert werden können? Was, wenn die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist und keine breite Verständigung über Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitskrise möglich ist? Hinzu kommt: Autokratien höhlen durch das Prinzip gegenseitiger sozialer Kontrolle gesamtgesellschaftlich solidarisches Verhalten aus. Soziale Kontrolle soll Solidarität zwischen systemkritischen Gruppen unterbinden. Gewinnt staatliche und soziale Kontrolle an Überhand, beginnt Misstrauen zu herrschen. Wessen Leben unversehrt bleiben soll, entscheidet dann der Staat nach eigens aufgestellten Kriterien. Kurzfristig ist soziale Kontrolle also probat gegen eine Pandemie, langfristig kostet sie in autoritären Kontexten Menschenleben.

Internationaler Demokratieschutz – längst überfällig, jetzt dringlich

Die Pandemie hat Autokratisierungstrends sichtbarer gemacht. Für internationale Kooperation ist Demokratieschutz und -förderung daher das Gebot der Stunde. Funktional betrachtet ist eine globale Pandemie nicht ohne transparente und vertrauensvolle internationale Kooperation zu bekämpfen. Wissenschaftskooperation treibt medizinische Forschung an. Dafür ist ein transnationaler Austausch vertrauenswürdiger empirischer Daten unerlässlich. Offener Datenzugang ist in Autokratien jedoch selten verlässlich. Zudem muss ein effektiver Einsatz deutscher und europäischer Entwicklungsgelder darauf vertrauen können, dass politische Eliten in Entwicklungsländern sachgerechte Informationen über ihre Bevölkerung bereitstellen.

In der internationalen Entwicklungspolitik den Aufbau von Gesundheitssystemen zu fördern, reicht nicht aus. Ob sie für alle funktionieren, hängt davon ab, ob die politische Ordnung gleichen Zugang für alle gewährleistet. Geostrategisch können Autokratien wie China oder Singapur mit Erfolgen bei der Covid-19- Bekämpfung den Anschein erwecken, dass sie leistungsfähiger sind und damit für ihr Ordnungsmodell in Entwicklungsländern werben. Die Covid-19-Krise zeigt, dass der Schutz der Unversehrtheit und der Würde des Einzelnen ein Primat deutscher und europäischer Politik ist. Dies ist historisch betrachtet nur in Demokratien gelungen. Sich für diesen Wert auch in der globalen Pandemiebekämpfung einzusetzen, ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch im Eigeninteresse auswärtiger Politik.

Dieser Text ist Teil einer Sonderreihe unseres Formats Die aktuelle Kolumne, die die Folgen der Corona-Krise entwicklungspolitisch und sozioökonomisch einordnet. Sie finden die weiteren Texte hier auf unserer Überblicksseite.

Pandemiebekämpfung mit demokratischem Weitblick

In Deutschland diskutieren wir momentan, wie viele Einschränkungen zum Schutz der Unversehrtheit des Einzelnen vor der Pandemie notwendig und für eine offene Gesellschaft verträglich sind.

Das Bundesverfassungsgericht hat sich eindeutig auf die Seite der Demokratie gestellt, indem es ein Protestverbot aufgehoben hat. Doch was passiert in Staaten, deren Exekutive ungehemmt ihre Macht ausdehnt und demokratische Freiheiten einschränkt? Außen- und Entwicklungspolitik müssen diese Gefahr – besonders in der Krise – genau beobachten. Denn die Covid-19 Pandemie ist ein Brandbeschleuniger für Autokratisierungstrends. Weltweit haben Regierungen im Zuge ihrer Covid-19-Politik demokratische Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, die staatliche Überwachung von Bürger*innen verstärkt und ihre eigene Macht ausgeweitet. Jörg Lau bezeichnet die Pandemie in der ZEIT als eine Gelegenheit für „Tyrannen und solche, die es werden wollen“.

Schon 2019 erlebte die Menschheit erstmals seit 2001 mehr Autokratisierungs- als Demokratisierungsprozesse. In Ungarn, Indien, Brasilien oder der Türkei nutzen nun Autokraten die Pandemie, um die parlamentarische Kontrolle zu schwächen und die Freiheit von Bürger*innen massiv zu beschneiden; in Ruanda, den Philippinen, oder Uganda steigt die Repression gegen Oppositionelle. Demgegenüber sollten Demokratien per Definition die Langzeiteffekte pandemiebedingter Freiheitseinschränkungen besser begrenzen können. Doch ist nicht garantiert, dass sie vor Autokraten verschont bleiben. Schon die wirtschaftliche Talfahrt während der Finanzkrise 2008 hatte weitreichende politische Konsequenzen. Etliche populistische und nationalistische Regierungen gingen aus ihr hervor.

Demokratien haben bessere Ressourcen für die Krisenbekämpfung

Damit Gesellschaften die Pandemie friedlich überstehen können, sind jetzt kollektiver Sachverstand, Vertrauen und Solidarität gefragt. Das gilt sowohl innenpolitisch als auch für die Kooperation zwischen Ländern. Eine Kombination aus Sachverstand, Vertrauen und Solidarität ist in Demokratien leichter zu erreichen als in Autokratien.

Kollektive Entscheidungen im Lichte großer Unsicherheit treffen zu müssen, ist ein wesentliches Merkmal gesellschaftlicher Krisen. Dafür ist Vertrauen in politische Institutionen und Politiker*innen zentral. Sachargumente öffentlich zu diskutieren, einer staatlichen Einrichtung Deutungshoheit zu übertragen, ist Teil demokratischer Güterabwägungen und Entscheidungsfindung.
In Autokratien hat nur eine zentrale Instanz die Deutungshoheit über öffentliche Belange. Umso mehr sind Autokraten auf das Vertrauen der Bevölkerung angewiesen. Droht dieses zu schwinden, verstärkt der Staat repressive Maßnahmen. Auch dort, wo populistische Regierungen auf einen „starken Mann“ oder eine „starke Frau“ setzen, kann öffentliches Vertrauen schnell schwinden, wenn diese*r die Krise nicht glaubwürdig managt oder sich nicht auf fachlich kompetente Institutionen verlässt. Das zeigt sich momentan nicht nur in den USA, sondern gerade auch in Entwicklungsländern mit schwachen Institutionen und autokratischer Führung. Vertrauensverlust in Regierungen kann sowohl Forderungen nach mehr Demokratie hervorrufen als auch politische Instabilität befeuern.

Was aber, wenn weder Institutionen, noch politische Eliten gemeinwohlorientiert agieren und nicht durch die Bevölkerung korrigiert werden können? Was, wenn die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist und keine breite Verständigung über Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitskrise möglich ist? Hinzu kommt: Autokratien höhlen durch das Prinzip gegenseitiger sozialer Kontrolle gesamtgesellschaftlich solidarisches Verhalten aus. Soziale Kontrolle soll Solidarität zwischen systemkritischen Gruppen unterbinden. Gewinnt staatliche und soziale Kontrolle an Überhand, beginnt Misstrauen zu herrschen. Wessen Leben unversehrt bleiben soll, entscheidet dann der Staat nach eigens aufgestellten Kriterien. Kurzfristig ist soziale Kontrolle also probat gegen eine Pandemie, langfristig kostet sie in autoritären Kontexten Menschenleben.

Internationaler Demokratieschutz – längst überfällig, jetzt dringlich

Die Pandemie hat Autokratisierungstrends sichtbarer gemacht. Für internationale Kooperation ist Demokratieschutz und -förderung daher das Gebot der Stunde. Funktional betrachtet ist eine globale Pandemie nicht ohne transparente und vertrauensvolle internationale Kooperation zu bekämpfen. Wissenschaftskooperation treibt medizinische Forschung an. Dafür ist ein transnationaler Austausch vertrauenswürdiger empirischer Daten unerlässlich. Offener Datenzugang ist in Autokratien jedoch selten verlässlich. Zudem muss ein effektiver Einsatz deutscher und europäischer Entwicklungsgelder darauf vertrauen können, dass politische Eliten in Entwicklungsländern sachgerechte Informationen über ihre Bevölkerung bereitstellen.

In der internationalen Entwicklungspolitik den Aufbau von Gesundheitssystemen zu fördern, reicht nicht aus. Ob sie für alle funktionieren, hängt davon ab, ob die politische Ordnung gleichen Zugang für alle gewährleistet. Geostrategisch können Autokratien wie China oder Singapur mit Erfolgen bei der Covid-19- Bekämpfung den Anschein erwecken, dass sie leistungsfähiger sind und damit für ihr Ordnungsmodell in Entwicklungsländern werben. Die Covid-19-Krise zeigt, dass der Schutz der Unversehrtheit und der Würde des Einzelnen ein Primat deutscher und europäischer Politik ist. Dies ist historisch betrachtet nur in Demokratien gelungen. Sich für diesen Wert auch in der globalen Pandemiebekämpfung einzusetzen, ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch im Eigeninteresse auswärtiger Politik.

Dieser Text ist Teil einer Sonderreihe unseres Formats Die aktuelle Kolumne, die die Folgen der Corona-Krise entwicklungspolitisch und sozioökonomisch einordnet. Sie finden die weiteren Texte hier auf unserer Überblicksseite.

EU humanitarian aid: caught between nexus and independence

The European Union is facing increasingly complex and protracted crises and massive humanitarian consequences of the Syrian and Yemen conflicts and long-standing political, economic and social crises in Africa. Shifting geopolitics and global failures in the diplomatic sphere to prevent and resolve violent conflict, which the EU has also contributed to, or more recently failures in global health governance, have created and exacerbated humanitarian need. The COVID-19 pandemic, which has exacerbated existing humanitarian crises and is likely to cause additional humanitarian emergencies in other countries, has added to an already full agenda of challenges for the new leadership of the European Commission.

The new European Commission has set out to address global challenges as a “Geopolitical Commission” , linking internal and external policy and enhancing European leadership across a number of policy areas, including humanitarian aid. The envisaged role for humanitarian aid consists of working together with development and security actors to better respond to protracted crises. Yet, although the EU has been advocating and implementing the integrated approach for the past 20 years, many of its core challenges remain unresolved. Given the EU’s current strong focus on its internal interests (e.g., migration management, security, and recently crisis management in response to COVID-19 within the EU’s borders), tensions could arise between humanitarian needs and principles and other EU priorities.

This brief analyses current issues in the EU’s humanitarian aid and makes recommendations for responding to the challenges ahead. Specifically, it addresses the tensions between the Commission’s ambition to be a geopolitical actor and to better respond to multidimensional crises through a ‘nexus approach’ and the strong needs-based humanitarian assistance the EU provides. The analysis is based on a structured review of academic and policy sources, complemented by interviews with Brussels-based humanitarian aid policymakers.

EU humanitarian aid: caught between nexus and independence

The European Union is facing increasingly complex and protracted crises and massive humanitarian consequences of the Syrian and Yemen conflicts and long-standing political, economic and social crises in Africa. Shifting geopolitics and global failures in the diplomatic sphere to prevent and resolve violent conflict, which the EU has also contributed to, or more recently failures in global health governance, have created and exacerbated humanitarian need. The COVID-19 pandemic, which has exacerbated existing humanitarian crises and is likely to cause additional humanitarian emergencies in other countries, has added to an already full agenda of challenges for the new leadership of the European Commission.

The new European Commission has set out to address global challenges as a “Geopolitical Commission” , linking internal and external policy and enhancing European leadership across a number of policy areas, including humanitarian aid. The envisaged role for humanitarian aid consists of working together with development and security actors to better respond to protracted crises. Yet, although the EU has been advocating and implementing the integrated approach for the past 20 years, many of its core challenges remain unresolved. Given the EU’s current strong focus on its internal interests (e.g., migration management, security, and recently crisis management in response to COVID-19 within the EU’s borders), tensions could arise between humanitarian needs and principles and other EU priorities.

This brief analyses current issues in the EU’s humanitarian aid and makes recommendations for responding to the challenges ahead. Specifically, it addresses the tensions between the Commission’s ambition to be a geopolitical actor and to better respond to multidimensional crises through a ‘nexus approach’ and the strong needs-based humanitarian assistance the EU provides. The analysis is based on a structured review of academic and policy sources, complemented by interviews with Brussels-based humanitarian aid policymakers.

EU humanitarian aid: caught between nexus and independence

The European Union is facing increasingly complex and protracted crises and massive humanitarian consequences of the Syrian and Yemen conflicts and long-standing political, economic and social crises in Africa. Shifting geopolitics and global failures in the diplomatic sphere to prevent and resolve violent conflict, which the EU has also contributed to, or more recently failures in global health governance, have created and exacerbated humanitarian need. The COVID-19 pandemic, which has exacerbated existing humanitarian crises and is likely to cause additional humanitarian emergencies in other countries, has added to an already full agenda of challenges for the new leadership of the European Commission.

The new European Commission has set out to address global challenges as a “Geopolitical Commission” , linking internal and external policy and enhancing European leadership across a number of policy areas, including humanitarian aid. The envisaged role for humanitarian aid consists of working together with development and security actors to better respond to protracted crises. Yet, although the EU has been advocating and implementing the integrated approach for the past 20 years, many of its core challenges remain unresolved. Given the EU’s current strong focus on its internal interests (e.g., migration management, security, and recently crisis management in response to COVID-19 within the EU’s borders), tensions could arise between humanitarian needs and principles and other EU priorities.

This brief analyses current issues in the EU’s humanitarian aid and makes recommendations for responding to the challenges ahead. Specifically, it addresses the tensions between the Commission’s ambition to be a geopolitical actor and to better respond to multidimensional crises through a ‘nexus approach’ and the strong needs-based humanitarian assistance the EU provides. The analysis is based on a structured review of academic and policy sources, complemented by interviews with Brussels-based humanitarian aid policymakers.

Steuerpolitik in Zeiten von Corona: Unternehmen und Konsum kurzfristig entlasten, Hochverdienende mittelfristig moderat belasten

Zusammenfassung:

Die Corona-Pandemie führt voraussichtlich zur heftigsten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise ab 1930. Die Steuerpolitik kann maßgeblich zu ihrer Milderung und Bewältigung beitragen. So können Erleichterungen bei Abschreibungen und Verlustverrechnung die Unternehmen bei der Wiederbelebung des Wirtschaftslebens unterstützen. Eine temporäre Mehrwertsteuersenkung stärkt den privaten Konsum, soweit sie an die VerbraucherInnen weitergegeben wird. Nach der Krise kann die deutlich gestiegene Staatsverschuldung durch einen Solidaritätszuschlag auf hohe Einkommen und eine Abgabe auf hohe Vermögen zurückgeführt werden.


Hvor blev Danida af? 25 års voldsomme forandringer i dansk udviklingssamarbejde

DIIS - Fri, 04/24/2020 - 19:17
Ny artikel analyserer Udenrigsministeriets bistandsforvaltning de sidste 25 år. Den viser heftige forandringer - for færre penge

UN General Assembly President: “Multilateralism Is Strengthening, Not Fraying During the Pandemic”

European Peace Institute / News - Fri, 04/24/2020 - 16:00

The Honorable Kevin Rudd AC, 26th Prime Minister of Australia, President of the Asia Society Policy Institute, and Chair of IPI’s Board of Directors and H.E. Mr. Tijjani Muhammad-Bande, President of the 74th Session of the UN General Assembly

Virtual Event Video: 

In an IPI virtual event on April 24th, Tijjani Muhammad-Bande, the President of the 74th Session of the United Nations General Assembly, said that while the COVID-19 pandemic was the most “urgent” challenge the 193-nation body had ever faced, it could be best addressed through the global “interconnectedness” represented by the UN.

“What is playing out, as I see it, is really the pooling of resources and ideas, the recognition that multilateralism is the way out,” he said. “We do not have a national solution for COVID-19. What is playing out now is really proof that we get the point of interconnectedness.” Despite the enormity of the challenge, he asserted, “I think that multilateralism is strengthening, not fraying during the pandemic.”

Mr. Muhammad-Bande made his remarks in an address during a virtual event co-sponsored by IPI, the Office of the President of the UN General Assembly, and the Asia Society Policy Institute, and in conversation with Kevin Rudd, Chair of IPI’s Board of Directors and President of the Asia Society Policy Institute.

Mr. Rudd introduced the discussion noting that “pandemics are the very essence of the reason why we have a multilateral system of global governments, and we know the reason for that is because epidemics and pandemics have no respect for international borders.” A former Prime Minister of Australia, Mr. Rudd added, “This has tested not just our institutions of national government around the world, but it has truly tested our system of global governance.” He observed that the creation of the World Health Organization (WHO) in 1948 and the International Health Regulations in 2005 had been “anchored” in the UN Charter.

Mr. Muhammad-Bande said that “combating COVID-19 is a collective responsibility,” and he urged everyone to follow the guidelines laid down by the WHO. “We must adhere to social distancing, wash our hands and look out for one another. That is how we show solidarity and uphold multilateralism.” He also implored all parties to observe the global ceasefire called for by Secretary-General António Guterres.

Africa has had valuable experience combatting epidemics and pandemics but presents a particular problem because of its fragile health systems and many countries’ dependence upon commodities at a time when world prices are collapsing, said Mr. Muhammad-Bande, who also serves as Nigeria’s Permanent Representative to the UN. Nevertheless, he argued, the continent had demonstrated great resilience through multilateral institutions like the African Union and various subregional bodies. “The real hope is that Africa understands, like the rest of the world, that this is not an African problem, this is truly a global problem which means we’re able to learn from others as we’re able to teach others.”

He hailed the urgent global effort underway to find a vaccine for the novel coronavirus but warned that the international community would have to be vigilant in assuring universal access to it. “We must remind others that vaccines when developed are not for some countries alone, but they are for all of us. They must be affordable and available to all. This is important.” Mr. Rudd agreed, stating, “Vaccines should be seen as a global public good rather than a piece of singular national property. What we do not want to see is this becoming an issue of national rivalry.”

On taking office as President of the General Assembly last September, Mr. Muhammad-Bande dedicated his term to UN reform, and he said that the onset of the COVID-19 crisis had changed but not diminished the emphasis he would place on that ambition now. “Our immediate focus should be to get over the situation as it is, and we have to reserve our energy to focus on the immediate danger. Now, reform in relation to the UN relates to our ability to continue to be legitimate. Without legitimacy, nothing else will work, and all organs of the UN system enhance that legitimacy but not just to be legitimate, they must also deliver because there must be delivery for the legitimacy to continue.”

He cited as an example the World Health Organization. “We have to have a body that is nimble enough, legitimate enough, and resourced enough to do not just the work of now but to continue to scan the horizon to have protocols that work in all regions of the world and are connected,” he said. “It is important that we resource whatever body that looks after our health, and this is central to multilateralism.”

The UN should build on its recent accomplishments, he said, and suggested the two major ones were the Paris Agreement on Climate Change and the creation of the Sustainable Development Goals (SDGs) five years ago. “The achievements of 2015 in terms of the Paris accords and the SDGs are really monumental achievements in multilateralism. I think we should focus on these two, give it 20 years, and I bet we’ll have a much different world. There would be less conflict, less hate, and there would be more respect for the rule of law. There would be more certainty of healthier lives for coming generations.”

Among the listeners who submitted questions were Kenyan and South African students from the King’s College African Leadership Centre in London, an Indian student from the Lee Kuan Yew School of Public Policy at the National University of Singapore, and a director of the Technology Center for Youth at Risk in Guatemala.

Addressing the audience in general, Mr. Muhammad-Bande acknowledged that the UN needed to communicate its mission better so that people better understand how it is relevant to their lives. “I want you as a listener to have more faith in the system, just to give it the oxygen it needs to move on. And this oxygen also includes, of course, constructive criticism, without which we simply cannot make progress.”

.content .main .entry-header.w-thumbnail .cartouche { background: none; bottom: 0px; } h1.entry-title { font-size: 1.8em; }

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.