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Diplomacy & Defense Think Tank News

Marcel Fratzscher: „EZB muss mehr denn je Anker der Stabilität im Euroraum sein“

Die Ergebnisse der heutigen Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) kommentiert Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Die EZB hat eine historische Entscheidung und eine der wegweisendsten der vergangenen 20 Jahre getroffen. Der Zinsschritt ist größer als erwartet, zudem hat die EZB ihre Kommunikationsstrategie grundlegend verändert. Die wichtigste Aufgabe der EZB ist jetzt, ein Anker der Stabilität im Euroraum zu sein und somit eine noch tiefere Krise zu verhindern. Die EZB hat mit ihrer Entscheidung einen richtigen Mittelweg zwischen Forderungen nach einer restriktiveren Geldpolitik und einer stärkeren Unterstützung der verletzlichsten Mitgliedsländer gewählt. Das neue geldpolitische Instrument TPI ist das notwendige Gegengewicht zum nun schnelleren Zinsanstieg in den kommenden Monaten. 

Das neue Instrument TPI, das eine symmetrische Transmission der Geldpolitik gewährleisten soll, ist einerseits klug, andererseits aber auch riskant: Denn es ist unklar, wie dieses Instrument genutzt werden wird. Die Konditionalität des Instruments ist so gering, dass es de facto der EZB kaum Begrenzungen geben dürfte. Ich befürchte fortan eine Zeit erhöhter Volatilität und eines zunehmenden politischen Drucks auf die EZB. Ich erwarte, dass sich die EZB-Kritikerinnen und -Kritiker in Deutschland umgehend an das Bundesverfassungsgericht wenden werden. Letztlich könnte der bevorstehende politische Konflikt der Glaubwürdigkeit der EZB empfindlichen Schaden zufügen. 

Die EZB muss mit Blick auf ihr Mandat der Preisstabilität einen schwierigen Spagat bewerkstelligen. Sie kann mit keiner noch so großen Zinserhöhung die Inflation in den kommenden 18 Monaten merklich reduzieren. Einerseits muss sie jetzt die Zinsen merklich erhöhen, um die Inflationserwartungen gut zu verankern und ihre Glaubwürdigkeit zu schützen. Wenn ihr dies nicht gelingt, dann wird es länger dauern und wirtschaftlich schmerzvoller sein, bis sie wieder ihr Mandat der Preisstabilität erfüllen kann. Andererseits besteht die Gefahr, dass eine zu starke Zinserhöhung die Wirtschaft im Euroraum noch weiter schwächt und in die Rezession treibt. Auch dies würde die Gefahr bergen, dass die EZB länger braucht, bis sie nach der Krise wieder ihr Mandat der Preisstabilität erfüllen kann. 

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland und im Euroraum ist äußerst kritisch – die Risiken werden derzeit unterschätzt. Ich erwarte, dass die Inflation weiter – bis auf rund zehn Prozent – steigt und dass sich die Wirtschaft weiter abschwächt. Die Politik darf nicht allein der EZB die Verantwortung zuschieben, sich gegen diese wirtschaftliche Krise zu stemmen. Wir benötigen jetzt eine expansive Finanzpolitik, die einerseits gezielt Menschen mit geringen Einkommen entlastet und die Nachfrage stabilisiert, und andererseits starke öffentliche Zukunftsinvestitionen anschiebt, um das Vertrauen der wirtschaftlichen Akteure zu sichern und um sich gegen eine mögliche Rezession stemmen zu können.

Wissenschaftliche/n Mitarbeiter*in (m/w/d) in der Abteilung Klimapolitik

Die Abteilung Klimapolitik untersucht mit empirischen und theoretischen Ansätzen bisherige Wirkungen und zukünftige Gestaltungsoptionen von Politikinstrumenten und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Transformation zur Klimaneutralität. Schwerpunkte bilden Arbeiten zum Strom- und Gebäudesektor, zur Industrie, zu Sustainable Finance sowie zu internationalen sektorbezogenen Kooperationen im Klimaschutz.

Die Abteilung Klimapolitik sucht für das Projekt „Strengthen national climate policy implementation: Comparative empirical learning & creating linkage to climate finance – SNAPFI“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Wissenschaftliche/n Mitarbeiter*in (m/w/d) (Vollzeit, Teilzeit geeignet).

Diese Stelle ist nicht zur wissenschaftlichen Qualifizierung gemäß § 2 (1) WissZeitVG geeignet.


Wissenschaftliche/n Mitarbeiter*in (m/w/d) im Bereich Sustainable Finance

Die Abteilung Klimapolitik untersucht mit empirischen und theoretischen Ansätzen bisherige Wirkungen und zukünftige Gestaltungsoptionen von Politikinstrumenten und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Transformation zur Klimaneutralität. Schwerpunkte bilden Arbeiten zum Strom- und Gebäudesektor, zur Industrie, zu Sustainable Finance sowie zu internationalen sektorbezogenen Kooperationen im Klimaschutz.

Die Abteilung Klimapolitik sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n  Wissenschaftliche/n Mitarbeiter*in (m/w/d)im Bereich Sustainable Finance (Vollzeit, Teilzeit geeignet).

Diese Stelle ist nicht zur wissenschaftlichen Qualifizierung gemäß § 2 (1) WissZeitVG geeignet.


Studentische Hilfskraft (w/m/div) für das SOEP

Die im DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine studentische Hilfskraft (w/m/div) für 10 Wochenstunden.

Ihre Aufgabe ist die Mitwirkung bei der Fragebogentestung, Datenaufbereitung und -prüfung sowie Berichtslegung und wissenschaftliche Recherche. Dabei lernen Sie das reichhaltige Angebot der SOEP-Daten in seiner ganzen Breite kennen und gewinnen Einblicke in die Arbeit mit empirischen Daten.


Constructing ocean and polar governance

The governance of ocean and polar regions is among the most relevant challenges in the combat against global environmental degradation and global inequalities. Ocean and polar regions are climate regulators and very much affected by climate change. They are an important source of nutrition for life in and above the sea. At the same time, they are subject to an increasing number of geopolitical and geo-economic conflicts. Due to the lasting virulence of many security issues, economic conflicts, legal disputes, new technological developments and environmental crises in global marine areas as well as the intricate overlap of sovereign, semi-sovereign and global commons territories, the relevance of ocean and polar governance is bound to rise: as frontiers both in global competitive strategies as well as most fragile eco-systems whose collapse would have catastrophic consequences. This thematic issue sketches important trends in research on ocean and polar governance, and identifies avenues for future research. In this editiorial, we first provide an overview of governance challenges for ocean and polar regions and their relevance for geopolitical and geo-economic conflicts. In a second step, we present the eight contributions that make up the thematic issue by clustering them around three themes: the impact of (re-)territorialisation on governance and the construction of authority, the effectiveness of regimes of ocean and polar governance, and, challenges to norm-creation in ocean governance.

Constructing ocean and polar governance

The governance of ocean and polar regions is among the most relevant challenges in the combat against global environmental degradation and global inequalities. Ocean and polar regions are climate regulators and very much affected by climate change. They are an important source of nutrition for life in and above the sea. At the same time, they are subject to an increasing number of geopolitical and geo-economic conflicts. Due to the lasting virulence of many security issues, economic conflicts, legal disputes, new technological developments and environmental crises in global marine areas as well as the intricate overlap of sovereign, semi-sovereign and global commons territories, the relevance of ocean and polar governance is bound to rise: as frontiers both in global competitive strategies as well as most fragile eco-systems whose collapse would have catastrophic consequences. This thematic issue sketches important trends in research on ocean and polar governance, and identifies avenues for future research. In this editiorial, we first provide an overview of governance challenges for ocean and polar regions and their relevance for geopolitical and geo-economic conflicts. In a second step, we present the eight contributions that make up the thematic issue by clustering them around three themes: the impact of (re-)territorialisation on governance and the construction of authority, the effectiveness of regimes of ocean and polar governance, and, challenges to norm-creation in ocean governance.

Constructing ocean and polar governance

The governance of ocean and polar regions is among the most relevant challenges in the combat against global environmental degradation and global inequalities. Ocean and polar regions are climate regulators and very much affected by climate change. They are an important source of nutrition for life in and above the sea. At the same time, they are subject to an increasing number of geopolitical and geo-economic conflicts. Due to the lasting virulence of many security issues, economic conflicts, legal disputes, new technological developments and environmental crises in global marine areas as well as the intricate overlap of sovereign, semi-sovereign and global commons territories, the relevance of ocean and polar governance is bound to rise: as frontiers both in global competitive strategies as well as most fragile eco-systems whose collapse would have catastrophic consequences. This thematic issue sketches important trends in research on ocean and polar governance, and identifies avenues for future research. In this editiorial, we first provide an overview of governance challenges for ocean and polar regions and their relevance for geopolitical and geo-economic conflicts. In a second step, we present the eight contributions that make up the thematic issue by clustering them around three themes: the impact of (re-)territorialisation on governance and the construction of authority, the effectiveness of regimes of ocean and polar governance, and, challenges to norm-creation in ocean governance.

Der Annual Report 2021 ist jetzt online!

Welche SOEP-Projekte sind 2021 an den Start gegangen? Was haben Forschende mit unseren Daten herausgefunden? Welche zusätzlichen Daten bieten wir unseren NutzerInnen? Und was ist neu, seit wir mit dem Befragungsinstitut infas arbeiten?

Mehr dazu gibt es nachzulesen im Annual Report des SOEP, der jetzt online steht. Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar haben möchten, können Sie es sehr gerne unter soepmail@diw.de bestellen.

Download des PDF-Dokuments


"Zeitenwende": The heat is on!

Europe is facing some heat. Literally – with another heat wave grasping the continent – and figuratively with threats to the global order through Russia’s invasion of Ukraine. Profound shifts are happening – with political answers too quick for some, and painfully slow when looking at evidence on the ultimate challenge: human-made climate change and its effects. We have seen indicators for disruptive change in the global order before: terrorism (after 2001), a financial crisis (2008), a global pandemic (since 2020), and, after a long build-up, the drastic effects of a climate crisis coming into focus with numerous extreme weather events. This blog is about the future of globalisation, in times of uncertainties and while we find ourselves with multiple challenges in a volatile, if not “reeling global order”. Let’s get to the fundamental then.

"Zeitenwende": The heat is on!

Europe is facing some heat. Literally – with another heat wave grasping the continent – and figuratively with threats to the global order through Russia’s invasion of Ukraine. Profound shifts are happening – with political answers too quick for some, and painfully slow when looking at evidence on the ultimate challenge: human-made climate change and its effects. We have seen indicators for disruptive change in the global order before: terrorism (after 2001), a financial crisis (2008), a global pandemic (since 2020), and, after a long build-up, the drastic effects of a climate crisis coming into focus with numerous extreme weather events. This blog is about the future of globalisation, in times of uncertainties and while we find ourselves with multiple challenges in a volatile, if not “reeling global order”. Let’s get to the fundamental then.

"Zeitenwende": The heat is on!

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Studentische Hilfskraft (w/m/div) für die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt

Die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt sucht ab dem 1. Oktober 2022 eine studentische Hilfskraft (w/m/div) für 9 Wochenstunden.


Ökologische Strukturpolitik: ein starker Profilbaustein für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

Die Weltwirtschaft steuert in Richtung ökologischer Nachhaltigkeit. Aufgrund einer immer stringenteren umwelt- und klimapolitischen Regulierung setzen sich neue nachhaltige Techno­logien und Geschäftsmodelle durch. Diese wiederum verändern Wettbewerbs­bedingungen und Standortvorteile. Kluge Strukturpolitik antizipiert solche Veränderungen; sie lenkt und fördert die heimische Wirtschaft dahingehend, dass sie frühzeitig die Chancen dieses Strukturwandels nutzt. Das gilt auch für die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung in der Entwicklungs­zusammenarbeit. Mit einer Fokussierung auf ökologische Strukturpolitik als Entwicklungsmotor könnte die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ihr in Teilbereichen – z. B. Förderung erneuerbarer Energien, Ökostandards in Lieferketten – bereits angelegtes besonderes Profil weiter ausbauen. Im vorliegenden Impulspapier schlagen wir sieben Themen vor, die in Zukunft ein stärkeres Gewicht bekommen sollten. Diese reichen von der Gestaltung wirtschafts­politischer Rahmenbedingungen (z. B. öko-sozialer Fiskalreformen) bis hin zur Nutzung spezi­fischer neuer Marktpotenziale in Bereichen wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Bio­ökonomie und grünem Wasserstoff. Allen Themen ist gemeinsam, dass hier ein beschäftigungswirksamer Struktur­wandel sowie klima- und umweltpolitische Ziele synergetisch miteinander verknüpft werden.

Ökologische Strukturpolitik: ein starker Profilbaustein für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

Die Weltwirtschaft steuert in Richtung ökologischer Nachhaltigkeit. Aufgrund einer immer stringenteren umwelt- und klimapolitischen Regulierung setzen sich neue nachhaltige Techno­logien und Geschäftsmodelle durch. Diese wiederum verändern Wettbewerbs­bedingungen und Standortvorteile. Kluge Strukturpolitik antizipiert solche Veränderungen; sie lenkt und fördert die heimische Wirtschaft dahingehend, dass sie frühzeitig die Chancen dieses Strukturwandels nutzt. Das gilt auch für die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung in der Entwicklungs­zusammenarbeit. Mit einer Fokussierung auf ökologische Strukturpolitik als Entwicklungsmotor könnte die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ihr in Teilbereichen – z. B. Förderung erneuerbarer Energien, Ökostandards in Lieferketten – bereits angelegtes besonderes Profil weiter ausbauen. Im vorliegenden Impulspapier schlagen wir sieben Themen vor, die in Zukunft ein stärkeres Gewicht bekommen sollten. Diese reichen von der Gestaltung wirtschafts­politischer Rahmenbedingungen (z. B. öko-sozialer Fiskalreformen) bis hin zur Nutzung spezi­fischer neuer Marktpotenziale in Bereichen wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Bio­ökonomie und grünem Wasserstoff. Allen Themen ist gemeinsam, dass hier ein beschäftigungswirksamer Struktur­wandel sowie klima- und umweltpolitische Ziele synergetisch miteinander verknüpft werden.

Ökologische Strukturpolitik: ein starker Profilbaustein für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

Die Weltwirtschaft steuert in Richtung ökologischer Nachhaltigkeit. Aufgrund einer immer stringenteren umwelt- und klimapolitischen Regulierung setzen sich neue nachhaltige Techno­logien und Geschäftsmodelle durch. Diese wiederum verändern Wettbewerbs­bedingungen und Standortvorteile. Kluge Strukturpolitik antizipiert solche Veränderungen; sie lenkt und fördert die heimische Wirtschaft dahingehend, dass sie frühzeitig die Chancen dieses Strukturwandels nutzt. Das gilt auch für die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung in der Entwicklungs­zusammenarbeit. Mit einer Fokussierung auf ökologische Strukturpolitik als Entwicklungsmotor könnte die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ihr in Teilbereichen – z. B. Förderung erneuerbarer Energien, Ökostandards in Lieferketten – bereits angelegtes besonderes Profil weiter ausbauen. Im vorliegenden Impulspapier schlagen wir sieben Themen vor, die in Zukunft ein stärkeres Gewicht bekommen sollten. Diese reichen von der Gestaltung wirtschafts­politischer Rahmenbedingungen (z. B. öko-sozialer Fiskalreformen) bis hin zur Nutzung spezi­fischer neuer Marktpotenziale in Bereichen wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Bio­ökonomie und grünem Wasserstoff. Allen Themen ist gemeinsam, dass hier ein beschäftigungswirksamer Struktur­wandel sowie klima- und umweltpolitische Ziele synergetisch miteinander verknüpft werden.

Fachangestellte/n für Medien- und Informationsdienste (w/m/div)

Die Abteilung Forschungsinfrastruktur setzt sich aus den Bereichen Bibliothek, Forschungsdatenmanagement und Informationstechnik zusammen und hat die Aufgabe, die Forschung durch Bereitstellung der nötigen Infrastruktur zu fördern sowie sie mit den notwendigen Services zu versorgen. Das Team der Bibliothek ist für die Literatur- und Informationsversorgung zuständig und unterstützt so vor allem die MitarbeiterInnen des Instituts bei ihrer Forschungsarbeit.

 Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Fachangestellte/n für Medien- und Informationsdienste (w/m/div) (befristet, 30 Wochenstunden).


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