DIW-Präsident Marcel Fratzscher äußert sich zum Auftakt des G20-Treffens in Buenos Aires:
Wir sollten keine zu großen Hoffnungen auf das G20-Treffen setzen. Die G20 ist ein großer und häufig chaotischer Club, der nur in großen Krisen handlungsfähig war. Das bestmögliche Ergebnis des G20 Treffens wäre eine klare Willensbekundung aller, die Handelskonflikte nicht weiter eskalieren zu lassen. Donald Trump ist politisch angeschlagen und die amerikanische Wirtschaft fängt an zu schwächeln. Daher erwarte ich keine weitere Eskalation des Handelskonflikts. Jedoch kann dieser auch nicht auf dem G20 Treffen gelöst werden. Eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China würde auch die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen, denn viele deutsche Unternehmen wären davon direkt oder indirekt betroffen. Meine größte Sorge ist, dass Donald Trump sich Deutschland und Europa als nächsten Gegner im Handelskonflikt vornehmen wird. Denn Europa ist zunehmend politisch gespalten und ich befürchte, dass Trump diese Schwäche ausnutzt. Deshalb ist es dringend an der Zeit, dass die Bundesregierung die Reformen Europas und des Euroraums vorantreibt und Europa eint. Deutschland hat mit am meisten durch die globalen Handelskonflikte zu verlieren, denn unsere Volkswirtschaft ist ungewöhnlich stark von offenen Grenzen und der Globalisierung abhängig. Die größte Herausforderung für die deutsche Automobilbranche ist jedoch nicht der Handelskonflikt mit den USA, sondern ihre ungelösten Probleme im Dieselskandal und ihr fehlender Wille sich zu modernisieren und auf Elektromobilität umzustellen.Internally displaced persons and the Sustainable Development Goals (Click for full graphic)
This year marks the twentieth anniversary of the Guiding Principles on Internal Displacement, an international framework that authoritatively restates the rights of internally displaced persons (IDPs). This presents an opportunity to put the plight of IDPs back on the radar of the international community. At the same time, the 2030 Agenda for Sustainable Development presents an opportunity to ensure that the plight of IDPs is addressed in both the short and long term.
This issue brief explores the links between internal displacement and the 2030 Agenda’s Sustainable Development Goals (SDGs) and highlights ongoing efforts to address the longer-term needs of IDPs. It also looks at the specific cases of Nigeria and Iraq, which are among the few countries that have made this link by seeking to address the needs of IDPs through development-oriented initiatives.
The paper concludes with several recommendations for states, the UN, and other humanitarian and development actors to ensure that they are adequately addressing the long-term needs of IDPs:
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) signalisiert für das Schlussquartal mit einem Indexstand von 102 Punkten ein überdurchschnittliches Wachstum: Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal sogar gesunken war, dürfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresausklang wieder spürbar um 0,4 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal zulegen. „Die deutsche Konjunktur kühlt insgesamt zwar etwas ab, eine Rezession steht aber nicht bevor“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Die Wachstumsrate für das gesamte Jahr 2018 dürfte letztlich zwischen 1,4 und 1,6 Prozent liegen – genaueren Aufschluss werden noch ausstehende Produktionszahlen aus der deutschen Industrie liefern, die derzeit für ungewöhnliche Unklarheit sorgen. „Unter dem Strich wird aber so oder so eine ordentliche Wachstumsrate stehen, auch wenn wir zu Beginn des Jahres noch von einer höheren ausgegangen waren“, so Michelsen.
von Pio Baake, Jana Friedrichsen, Helene Naegele
Fairtrade-Siegel sollen die Einkommen und Lebensbedingungen von ProduzentInnen erhöhen und so zu mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel führen. Ökonomische Überlegungen und empirische Untersuchungen zeigen jedoch, dass dieses Ziel bei Kaffee nur eingeschränkt erreicht wird: Das Fairtrade-Siegel führt bestenfalls zu geringen Einkommenserhöhungen für die Kaffeebäuerinnen und -bauern. Auch hinsichtlich der Vorteile durch geringere Einkommensschwankungen, Zahlungen, die an die Umsetzung sozialer Projekte gebunden sind, sowie einem besseren Zugang zu Krediten sind die Ergebnisse gemischt. Für die Röstereien und Einzelhandelsunternehmen ist Fairtrade ein weiteres Mittel zur Marktsegmentierung.
Frau Naegele, Sie haben soziale Nachhaltigkeitssiegel am Beispiel von Fairtrade-Kaffee unter die Lupe genommen. Welche Frage stand dabei im Fokus Ihrer Untersuchung?
Wir haben uns angeschaut, wie die Röstereien dieses Siegel benutzen, um Produkte auf dem Kaffeemarkt zu differenzieren. Das heißt, wir haben analysiert, unter welchen Bedingungen die Kaffeemarken eine Produktkonstellation wie in Deutschland herbeiführen: In Deutschland bieten alle großen Kaffeeproduzenten sowohl Fairtrade-zertifizierten als auch nicht zertifizierten und häufig auch noch Rainforest Alliance- oder UTZ-zertifizierten Kaffee an, während es andere Länder gibt, wo der Markt sehr viel mehr segmentiert ist. Dort bieten Kaffeeanbieter nicht beides auf einmal an. Das hat erst einmal mit den Bauern nichts zu tun, sondern eher mit den Röstereien. [...]
Der Grünen-Chef Robert Habeck hat jüngst dafür plädiert, eine existenzsichernde und sanktionsfreie „Garantiesicherung“ einzuführen: Zahlungen an Langzeitarbeitslose sollen in diesem Modell bedingungslos erfolgen, wenngleich sie auch weiterhin bedarfsgeprüft blieben. Dies wäre ein konsequenter Bruch mit dem bislang geltenden normativen Prinzip, das hinter dem Grundsatz des „Forderns“ im Sozialgesetzbuch steckt. Es wäre letztlich der Einstieg in die Utopie eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands. [...]
On Friday, November 30th, IPI together with the International Committee of the Red Cross (ICRC) are cohosting a policy forum event on The Roots of Restraint in War: Engaging with Armed Forces and Armed Groups.
Remarks will begin at 1:15pm EST / 10:15am PST
Contemporary conflicts have seen the multiplication and fracturing of armed groups, as well as a tendency for conflicts to be fought in coalitions, of states and of states and armed groups. In these conflicts, lack of respect of international humanitarian law continue on an all-too-regular basis, often committed by all sides to the conflict, exacerbating the impact of the armed conflict on civilian populations.
This policy forum will include the presentation of the findings of the ICRC’s landmark study “The Roots of Restraint in War” and a discussion on the ways in which the international community can better understand and engage with armed forces and armed groups to encourage compliance with the norms of international humanitarian law.
Opening Remarks:
Mr. Robert Mardini, Permanent Observer to the UN and Head of Delegation in New York, ICRC
Speakers:
Dr. Fiona Terry, Author of ICRC’s Roots of Restraint in War Report
H.E. Ms. Fatima Kyari Mohammed, Permanent Observer of the African Union to the United Nations
Mr. Sergiusz Sidorowicz, Policy and Planning Officer, Disarmament Demobilization and Reintegration Section, United Nations Department of Peacekeeping Operations
Ms. Sophie Solomon, Access Adviser, Policy Advice and Planning Section, UNOCHA
Moderator:
Dr. Adam Lupel, Vice President, International Peace Institute
Der Brexit-Vertrag wurde gestern im Rahmen eines EU-Sondergipfels von allen Mitgliedstaaten angenommen. Die Einigung kommentiert der DIW-Konjunkturökonom Stefan Gebauer wie folgt:
Die erzielte Einigung zwischen der britischen Regierung und der Europäischen Union auf einen Vertrag über den Austritt Großbritanniens und auf eine Erklärung zu den künftigen Beziehungen beider Wirtschaftsräume ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings dürfte sie kaum dazu beitragen, die Unsicherheit mit Blick auf den Brexit zu reduzieren. Einerseits ist es weiterhin wahrscheinlich, dass der ausgehandelte Kompromiss in seiner derzeitigen Form vom britischen Parlament abgelehnt wird - zu groß sind die Vorbehalte innerhalb der Regierung und der Opposition. Statt für Klarheit zu sorgen, erhöht der von den EU-Staats- und Regierungschefs abgesegnete Vertrag somit das Risiko, dass eines der möglichen Extremszenarien - ein „No-Deal“-Brexit, ein erneutes Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU oder ein Scheitern der Regierung mit möglichen Neuwahlen - letztendlich eintritt. Zudem stellt die politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen lediglich eine Absichtserklärung dar. Diskussionen über den künftigen Status Gibraltars und den Zugang europäischer Fischereibetriebe zu britischen Seegebieten zeigen, dass etliche ökonomische Aspekte - neben den weiterhin bestehenden Konflikten über den künftigen Zugang Großbritanniens zum EU-Binnenmarkt, die Freizügigkeit von EU-Bürgerinnen und -Bürgern oder die Situation an der irischen Grenze nach Ablauf der Übergangsphase - bisher noch nicht abschließend geklärt sind. Wohl auch deshalb haben die Verhandlungsparteien bereits vorsorglich angekündigt, die ab kommendem März geplante Übergangsphase von zwei Jahren bis zum tatsächlichen Austritt Großbritanniens notfalls verlängern zu wollen. Bereits in den vergangenen Monaten hatte die Unsicherheit über den Ausgang des Brexits die Wirtschaft im Vereinigten Königreich belastet. Auch der jetzt vorgelegte „Brexit-Deal“ dürfte das Vertrauen britischer Unternehmer und Verbraucher sowie internationaler Investoren kaum erhöhen und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Großbritannien für Investitionen nicht merklich erhöhen.Jürgen Schupp wurde für drei weitere Jahre (bis 2021) als Experte in den „Rat für Kulturelle Bildung e.V.“ wiederberufen.
Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges Beratungsgremium, das die Lage und Qualität kultureller Bildung in Deutschland analysiert und auf der Basis von Denkschriften und Studien Empfehlungen an Politik, Wissenschaft und Praxis ausspricht.
Prof. Dr. Gert G. Wagner, langjähriger ehemaliger Vorstand des DIW Berlin, erhielt für sein anhaltendes ehrenamtliches Engagement in der Vermittlung wissenschaftlicher Expertise in Politik und Gesellschaft vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Als Sozialökonom und Berater politischer AkteurInnen in verschiedenen Ämtern prägte Wagner gesellschaftliche und sozialpolitische Debatten maßgeblich mit. Bereits 2008 hatte er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
IPI President Terje Rød-Larsen answered wide-ranging questions on CNN Abu Dhabi about politics and conflict resolution in the Middle East.
On the Arab-Israeli peace process, Mr. Rød-Larsen said, “The process is completely stalled” and is at a crossroads, where the two-state solution, long agreed as the way forward, has collapsed, “and there is a much broader canvas opening up.” He went on to say there are now three possible outcomes being discussed: status quo, two-state, or one-state, calling the one-state solution “not very realistic.” He also said if a snap election in Israel did come to be, there are strong arguments in favor of the United States putting out their peace plan and forcing Israel to take a stand on it, or come up with alternatives. He said the US peace plan, “is very close to being finished” but “has been shared with very, very few people.”
While Mr. Rød-Larsen expressed pessimism about the Arab-Israeli peace process, he said some recent events in the region are cause for optimism. “Very recently, the President of Iraq met with the Emir of Kuwait in Kuwait City. This was a country—Iraq, under Saddam Hussain—that invaded Kuwait and killed the brother of the Emir in front of the palace. And look what these two leaders are showing—compassion, forgiveness, and reconciliation. And the Emir of Kuwait is now leading the reconstruction of the work in Iraq.”
Mr. Rød-Larsen also said the fault lines in the Middle East are now being redrawn away from Arab-Israeli and toward Iran-Saudi Arabia. During the 20-minute conversation, Mr. Rød-Larsen discussed Yemen and the murder of Jamal Khashoggi, among other topics.
As an example of Mr. Rød-Larsen’s personal and deep ties to the region, CNN host Becky Anderson reminded him that “he may be the only person in the world who has babysat for both Yasser Arafat and Bibi Netanyahu.”
Großstädte erleben deutlich mehr industrielle Betriebsgründungen als andere Regionen Deutschlands – Nähe zu Forschungseinrichtungen und zur Kundschaft gewinnt in Zeiten des digitalen Wandels an Bedeutung – Beispiel Berlin zeigt: Für eine Renaissance der Städte als Industriestandort braucht es aber noch viel mehr, unter anderem gezielte Unterstützung in Sachen Digitalisierung
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Industrie aus den Städten zurückgezogen zugunsten von Standorten in weniger dicht bevölkerten Gebieten, unter anderem weil die Unternehmen Platz brauchten für Massenfertigung und große Lagerhallen. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass Metropolen wieder attraktiver für das verarbeitende Gewerbe werden. Das zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegebene Studie von Martin Gornig, Forschungsdirektor Industriepolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Axel Werwatz von der Technischen Universität Berlin.
Am 19. November fand die fünfte DIW Europe Lecture mit EU-Kommissarin Margrethe Vestager statt. Margrethe Vestager ist EU-Kommissarin für Wettbewerb und gab ihren Vortrag zum Thema „How Europe can cooperate to compete“.
Einen Rückblick mit Audio-Podcast und Fotos finden Sie hier
Die DIW Europe Lecture ist eine Veranstaltungsreihe mit führenden EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Wissenschaft zur Zukunft Europas. Ziel ist es, Debatten zu Kernfragen der europäischen Politik nach Berlin zu bringen. In der Reihe DIW Europe Lecture hielten bereits, Christine Lagard, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Mario Draghi, Präsident der EZB, Lawrence H. Summers, ehemaliger US-Finanzminister und Professor der Harvard Universität und Barry Eichengreen, Professor an der Universität Berkley, Vorträge.
IPI Senior Policy Analyst, Lesley Connolly, discussed the importance of ensuring international actors are always working to support local actors in efforts to build and sustain peace in an interview conducted at the 2018 Geneva Peace Week, held in Geneva from November 5-9, 2018.
Ms. Connolly notes that those who are most directly impacted and living with the realities of violent conflict are the experts on the problem they face, and that they know best what solutions are needed to make peace possible for their communities. In order to truly sustain peace, local peacebuilders should be at the center, and in the lead, of all efforts in this regard. Ms. Connolly emphasized that unfortunately, local peacebuilding does not yet receive the recognition, support, or resources needed to achieve its full potential. Thus, as international actors, we need to use forums such as this one in Geneva to create awareness of the work of local peacebuilders are involved in, create the space to learn from these peacebuilders and create a better understand of the challenges they face, she said.
She concluded, by connecting the local to the global, together we are working to ensure that these messages meet the ears of the right people to ensure that all efforts are truly locally owned, regionally anchored and internationally supported.