AU SG - Der Schweizer Jürgen W. (37) war Teil eines internationalen Kinderschänder-Rings. Seit gestern muss er sich im Missbrauchsfall Staufen (D) für die mehrfache Vergewaltigung eines Buben (9) vor dem Landgericht Freiburg verantworten.
Der Fall schockierte ganz Europa: Im September 2017 zerschlug die Polizei einen Kinderschänder-Ring in Freiburg im Breisgau (D). Mutter Berrin T. (47) und ihr Lebensgefährte Christian L. (37) hatten ihren kleinen Buben (9) im Darknet verkauft. Mindestens acht Männer – darunter auch Jürgen W. (37) aus Au SG – durften sich gegen Geld an ihm vergehen.
W. musste gestern deswegen vor dem Landgericht in Freiburg (D) erscheinen. In Handschellen und von mehreren Justizvollzugsbeamten umzingelt wird der Schweizer in den Saal gebracht. Sein Gesicht verbirgt W. hinter einem Aktenordner.
Anfang Dezember 2016 verabredet sich W. zum ersten Mal mit dem Drahtzieher des Kinderschänder-Rings, Christian L., in der Nähe eines Waldstücks bei Staufen. Zuerst vergeht sich L. selbst an dem kleinen Buben. Dann taucht W. auf und tut so, als ob er Polizist sei. Er macht dem kleinen Jungen damit Angst. Laut Anklageschrift habe er ihm gedroht, ihn seiner Mutter wegzunehmen und in ein Heim zu stecken. Dann vergeht auch er sich an ihm. Christian L. filmt die Tat.
In Au SG gilt W. als unauffälligFür den ersten Missbrauch bekommt der Junge von Jürgen W. ein gebrauchtes Laptop sowie 50 Euro in bar. Zwischen 2016 und 2017 vergeht er sich dann noch zwei weitere Male am Buben. Einmal wird er in einem Auto in Staufen vergewaltigt. Ein weiteres Mal fesseln ihn die beiden Männer an einen Klappstuhl und missbrauchen ihn erneut.
Bei der Verlesung der Anklageschrift durch Staatsanwältin Nikola Novak gestern tun sich menschliche Abgründe auf. Nur manchmal schluckt W. leer. Ansonsten nimmt er die Schilderungen regungslos zur Kenntnis.
In Jürgen W.s Wohnort in Au beschreibt man den Kinderschänder als einen unauffälligen Zeitgenossen. «Er war schüchtern, grüsste nett, aber mit Leuten sprach er nie. Und er hatte nie eine Freundin», sagt ein ehemaliger Kollege von W.s Mutter zu BLICK. Der Pädo-Kriminelle wohnte trotz seines Alters noch immer bei Mami.
Laptop war nicht richtig formatiertAnfang dieses Jahres wurden die Ermittler auf W. aufmerksam. Sie hatten das Laptop ausgewertet, welches der Schweizer dem kleinen Buben geschenkt hatte. Dieses war von W. nicht richtig formatiert worden. Experten schafften es, Datei-Fragmente wiederherzustellen. Dabei entdeckten sie W.s Name und Adresse.
Im Februar schliesslich durchsuchte ein Grossaufgebot der Polizei die Wohnung von W.s Mutter. In Jürgen W.s «Kinderzimmer» fand die Polizei etliche Computer. Experten stellten auf einem Laptop über 30’000 Suchanfragen mit sexuellem Hintergrund sicher. Zudem tauchten die Videos auf, die den Missbrauch des kleinen Jungen in Staufen zeigen. W. wird am 22. November 2017 in Österreich festgenommen.
Urteil Ende JuniGleich zu Beginn des Prozesses gestern hatte W.s Verteidiger Robert Phelps den Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit gestellt. Das Gericht in Freiburg gab diesem statt – teilweise. So findet die Befragung zu Jürgen W.s Leben und zu seiner sexuellen Biografie hinter verschlossenen Türen statt.
Auch das psychiatrische Gutachten und die Sichtung der kinderpornografischen Videoaufnahmen werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit begutachtet. Drei weitere Prozesstage sind anberaumt. Das Urteil für Jürgen W. wird für Ende Juni erwartet.
BERN - Im BLICK-Interview sagt Postfinance-Chef Hansruedi Köng, weshalb es zu Entlassungen kommt, welche Rolle der Bundesrat spielt und warum Kunden mit höheren Gebühren rechnen müssen.
Die Hiobsbotschaft traf die Postfinance-Angestellten wie ein Schlag. Bis zu 1000 Angestellte in Voll- und Teilzeit müssen um ihren Job zittern. 500 Vollzeitstellen verschwinden bis Ende 2020. Das teilte die Postfinance-Führungsriege am Dienstag mit. Bis heute schwieg CEO Hansruedi Köng (51) dazu.
Nun, zwei Tage später, nimmt Köng erstmals öffentlich Stellung: Seit 2012 sei der Zinsertrag drastisch erodiert und um 0,5 Milliarden Franken gesunken. «Solange das Zinsumfeld tief bleibt, sehen wir keine Möglichkeiten, Erträge zu generieren», sagt Köng zu BLICK.
Eine Bank am LimitNeben den Niedrigzinsen macht der Post-Tochter die Gesetzeslage zu schaffen. «Die Regulierung ist eine Giftpille», sagt Köng. Der Bund als Besitzer mache der Postfinance das Leben schwer. Die Regulierung sei komplex, teuer und drücke auf das Ergebnis.
Postfinance hält aus politischen Gründen nur eine limitierte Banklizenz. Sie darf selbständig keine Hypotheken und Firmenkredite vergeben und muss mit Partnerinstituten zusammenarbeiten. Köng macht keinen Hehl daraus, dass die politischen Rahmenbedingungen mitverantwortlich sind für den massiven Stellenabbau. Postfinance könnte noch weiter schrumpfen, warnt Köng.
Diese beiden Faktoren stossen die Postfinance weg von ihrem traditionellen Geschäftsmodell, das gemäss Köng «in der Krise steckt». Nicht zuletzt deshalb stünden auch Gebührenerhöhungen für die rund drei Millionen Postfinance-Kunden im Raum. «Sie müssen 2019 mit höheren Gebühren rechnen», sagt Köng. Konkrete Zahlen nennt er nicht. Auch um welche Gebühren es geht, will er nicht sagen.
Berater vom Stellenabbau betroffenVom Stellenabbau betroffen sind zunächst vor allem Berater. Für die Kunden heisst das: Bei Fragen stehen künftig nur in speziellen Fällen persönliche Berater zur Verfügung. Das Gros der Anfragen soll von Call-Center-Mitarbeitern bearbeitet werden. Damit fährt die Postfinance eine Strategie, die einzigartig ist in der Branche. Andere Banken intensivieren die persönliche Beratung ihrer Kunden.
Warum Köng erst heute Stellung zum Abbau nimmt, erklärt er mit dem Informationsanlass für die betroffenen Angestellten gestern im Verkehrshaus Luzern.
BLICK weiss: Der Anlass war generalstabsmässig durchgeplant. Von Postfinance-Chef Köng gabs zu Beginn einfühlsame Worte. Angestellte sprechen von einem bizarren Anlass. Zu trinken gabs im Anschluss nur Mineralwasser – immerhin mit und ohne.
MELS SG - Die Tierquälerei von Barbla A. (33) ist bereits vor dem Skandal in Hefenhofen TG aufgeflogen. Sie war mit dem Pferdequäler Ulrich K. (49) befreundet. Jetzt wurde auch sie verurteilt.
Die Angeklagte Barbla A.* (33) erschien am Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland in Mels SG in einem Edelweiss-Hemd, Jeans und Trekking-Schuhen. Sichtlich gestresst vermied sie den Augenkontakt mit den angereisten Tierschützern.
Die Betreiberin einer Reiterranch in Mels stand vor Gericht, weil die Kantonstierärztin im Februar 2016 auf deren Hof dramatische Zustände angetroffen hatte. Darunter waren auch drei Pferde ihres damaligen engen Freundes Ulrich K.*, des Pferdequälers von Hefenhofen TG.
Fünf Pferde waren stark abgemagertWie der Staatsanwalt schrieb, waren fünf der neun Pferde stark abgemagert. In den Boxen lag zehn Zentimeter nasser Mist, der kurz vor der Kontrolle mit frischem Stroh kaschiert worden war. Die Tiere hatten keinen sauberen und trockenen Liegeplatz.
Bei der Befragung zeigte Barbla A. keine Einsicht. Für jedes der Pferde wusste sie einen Grund, warum sie nicht richtig gegessen hatten. Dass sie einfach zu wenig Futter bekamen, wollte sie nicht gelten lassen.
Das eine Pferd hatte schlechte Zähne, das andere sei bei einem misslungenen Deckversuch von einem Hengst verletzt worden und hatte Schmerzen. Eine Stute sei schwanger gewesen.
Der Richter fragte, ob sie denn überfordert gewesen sei. Sie habe als geschiedene Frau mit zwei Kindern, davon eines im Rollstuhl, und neun Tieren mehr als genug zu tun gehabt.
«Ich bin dankbar für die Kontrolle»Sie komme schon zurecht, meint sie. Eine Nachbarin füttere am Morgen. Ein Mann mache am Abend den Stall. Am Schluss gibt sie Fehler zu. Sie sagte: «Ich bin der Kantonstierärztin dankbar für die Kontrolle. Erst jetzt weiss ich, was ich alles falsch gemacht habe.»
Der Kreisrichter sprach Barbla A. der Tierquälerei und Vernachlässigung von Pferden schuldig, mit einer bedingten Strafe von 70 Tagessätzen à zehn Franken und einer Busse von 400 Franken.
*Name bekannt
In etwa anderthalb Wochen startet die Schweizer Nationalmannschaft in die WM gegen Brasilien. Dies berichten Trainer Petkovic und Captain Lichtsteiner zum Ende des Trainingslagers.
Die anstehende Pleite des Kleiderhändlers OVS, der in der Schweiz die Charles Vögele übernommen hat, kommt nicht überraschend. Sie gliedert sich ein in eine ganze Reihe von Schweizer Traditionshäusern, die aus dem Modemarkt verschwunden sind.
Den Schweizer Kleidergeschäften bläst ein eisiger Wind entgegen. Der starke Franken, der den Einkaufstourismus befeuert, internationale Modekonzerne wie etwa H&M oder Zara, sowie die Konkurrenz aus dem Internet pflügen den Markt um.
In den letzten Jahren sei der Textilmarkt in der Schweiz von 11 Milliarden auf 8,5 Milliarden Franken geschrumpft, stellte die Migros vor knapp einem Jahr fest.
Seit dem Frankenschock von Angang 2015, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgehoben hatte, hat sich die Talfahrt im Schweizer Bekleidungs- und Schuhhandel beschleunigt. Betrug der Rückgang im Jahre 2014 noch gut 1 Prozent, so schrumpften die Umsätze laut Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahre 2015 um knapp 6 Prozent. 2016 belief sich das Minus auf 3,5 Prozent, im vergangenen Jahr auf fast 5 Prozent.
Herren Globus und Schild verschwindenAngesichts der Lage warf die Migros bei ihren Modeanbietern das Steuer herum und verordnete ihnen eine Neuausrichtung: Herren Globus und Schild schlüpfen unter die Dachmarke von Globus. Damit wird das 1922 in Luzern gegründete Modehaus wird bis spätestens Ende 2019 gänzlich von der Bildfläche verschwunden sein.
Das genau gleiche Schicksal hat auch das Modehaus Spengler erfahren, das 2004 von Schild übernommen worden war. Schild hatte damals die Firma innerhalb eines Jahres vollständig integriert und den Namen von allen Artikeln und Filialen entfernt. Mit der Übernahme von Spengler stieg Schild damals hinter Charles Vögele, C&A und H&M zur Nummer vier im Schweizer Modemarkt auf.
Im vergangenen Jahr musste das Freiburger Modehaus Yendi Konkurs anmelden und seine über hundert Läden dicht machen. Die Modekette Blackout machte ihre Geschäfte ebenfalls zu. Immerhin konnte ein Drittel der ursprünglich 92 Filialen verkauft und weitergeführt werden. Daneben gingen Switcher und hunderte kleiner Kleiderläden Konkurs.
Grösse alleine hilft nichtAuch die einstige Nummer eins hat die Marktveränderungen nicht überlebt, was zeigt, dass Grösse alleine nicht schützt: Im Herbst 2016 streckte Charles Vögele nach sechs Jahren in der Verlustzone die Waffen. Die Investorengruppe Sempione, die zum italienischen Modekonzern OVS (früher: Oviesse) gehört, kaufte den grössten Kleiderkonzern der Schweiz mit 800 Millionen Franken Umsatz für gerade einmal 56 Millionen Franken.
Charles Vögele war allerdings seit geraumer Zeit marode: So fuhr das Unternehmen seit seinem Start in Belgien dort Verluste ein und kam nie auf einen grünen Zweig. Zeitweise verdiente Charles Vögele nur noch in der Schweiz Geld. Alle anderen Länder schrieben rote Zahlen. Mal war das Wetter schuld, mal die hohen Altkleiderlager, die happige Abschreiber bescherten.
Liquidation als ZielDer Konzern versuchte alles. Von Filialnetzstraffungen über Umstellungen des Sortiments sowie Imagekampagnen mit Hollywood-Stars: Alles war vergebens. Auch die italienische OVS verbrannte sich mit ihrem vermeintlichen Schnäppchen die Finger. Trotz Sparmassnahmen und Investitionen habe man es nicht geschafft, das Schweizer Geschäft profitabel zu machen, musste die OVS-Tochter Sempione eingestehen: Vergangene Woche ersuchte das Unternehmen in der Schweiz um Gläubigerschutz in der provisorischen Nachlassstundung.
Damit soll eine sofortige Einstellung des Betriebs verhindert werden. In der maximal vier Monate dauernden Nachlassstundung sollen die Waren verramscht werden. Zudem solle ein Teil der Läden an Dritte abgetreten werden.
«Anschliessend ist geplant, das restliche Unternehmen geordnet zu liquidieren», schrieb Sempione in einer internen Mail an die 1'180 Angestellten. Diese stehen nun bald auf der Strasse. Eine Massenentlassung werde in Betracht gezogen, hiess es weiter. Diese dürfte eine der grössten Massenentlassungen im Schweizer Detailhandel sein.
Strukturwandel geht weiter«Die Pleite der ehemaligen Charles Vögele überrascht nicht. Der Strukturwandel wird weitergehen», sagte ein Detailhandelsspezialist einer Bank im Gespräch.
Denn die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller. Während der gesamte Detailhandel (ohne Nahrungsmittel) in den ersten vier Monaten lediglich ein halbes Prozent Umsatz verloren habe, betrage der Einbruch bei Kleider- und Schuhverkäufern fast 10 Prozent, sagte der Fachmann.
Zwar sei der Einkaufstourismus mit der Abschwächung des Frankens in den letzten Monaten weniger attraktiv geworden. Die Interneteinkäufe dürften indes weiter zugenommen haben. Der Druck der Onlinekonkurrenz auf Schweizer Kleiderläden sei gross.
Im vergangenen Jahr hatten laut dem Textilverband Swiss Textiles alleine die Retoursendungen von im Ausland bestellten Kleidungsstücken einen Wert von 1,3 Milliarden Franken. 95 Prozent der Retoursendungen gingen nach Deutschland, wo die Onlinehändler wie Zalando oder Amazon ihre Zentrallager haben. (SDA/Johannes Brinkmann)
Am Sonntag flogen im Zürcher Zürcher Seerestaurant «Quai 61» Fäuste und Shishas. Das Video schockierte viele BLICK-Leser. Nun reagieren die Betreiber: Die Partyreihe «Sundayz» wird eingestellt.
Im Zürcher Trend-Lokal Quai 61 flogen am vergangenen Sonntag nicht nur Fäuste: Auch Shishas flogen durch den Aussenbereich des Seerestaurants. Viele wurden verletzt, die Empörung war gross, nachdem ein Video von der Schlägerei die Runde machte.
Jetzt haben die Veranstalter reagiert. Sie wollen offenbar solche Szenen nicht mehr bei uns haben: Aufgrund eines Vorfalls hat die Betreiberin des Restaurants zusammen mit dem Veranstalter entschieden, die Partyreihe «Sundayz» einzustellen.
Das Management erklärt diesen Entscheid damit, dass man den Gästen einen Ort bieten wolle, an dem man «ungestört und entspannt» geniessen könne. «Dieses einzigartige Ambiente direkt am Zürichsee soll auch weiterhin für jedermann risikofrei zugänglich sein», heisst es in einer Mitteilung weiter.
135 Spiele macht Stéphane Henchoz zwischen 1999 und 2005 für Liverpool. Er kann sich vorstellen, dass Xherdan Shaqiri nun der nächste Schweizer bei den Reds wird.
Der «Guardian» schreibt es am Mittwoch schon relativ konkret. Champions-League-Finalist Liverpool überlege sich, Xherdan Shaqiri (26) für die festgeschriebene Ablösesumme von 14,5 Millionen Euro von Stoke zu kaufen.
Den Schweizer Ex-Nati-Star Stéphane Henchoz (43) erstaunt das nicht. «Liverpool wird sich jetzt verstärken. Nach dem Champions-League-Final ist es nun das Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen. Und für Shaqiri wäre es nun der ideale Schritt, zu Liverpool zu wechseln.»
Shaqiri soll in der Premier League bleibenHenchoz erklärt: «Er ist jetzt 26 und hat sich bei Bayern und Inter nicht als Stammspieler durchgesetzt. Bei Stoke war er gut. Die Premier League ist die beste Liga der Welt, aus meiner Sicht sollte er da bleiben. Und für einen Wechsel zu den Top 6 ist es jetzt Zeit.»
Dafür, so Henchoz, müsse er aber nun endlich konstanter werden. «Man sieht immer seine grosse Klasse – für 20 bis 30 Minuten, manchmal für eine Halbzeit. Aber dann taucht er ab – auch in der Nati. Man kann von ihm erwarten, dass er auch mal in einem entscheidenden Spiel wie gegen Portugal etwas reisst – grosse Spieler können das.»
Shaqiri müsse sich «mental und physisch noch verbessern, wenn er zu Liverpool geht»: «Seine Konkurrenten im 4-3-3-System wären Stand heute Mohamed Salah und Sadio Mané, da ist es kompliziert zu spielen. Da musst du auf einem gewissen Niveau konstant spielen, um Einsatz-Chancen zu haben. Aber vor der Konkurrenz müsste er sich nicht fürchten, die ist in jedem Top-Klub so.»
Wie auch die Gerüchte Sadio Mané sei sich mit Real Madrid bereits einig, berichtete vor zwei Tagen «France Football».
Dritter Schweizer bei Liverpool?Shaqiri wäre nach Henchoz und Philipp Degen der dritte Schweizer bei Liverpool. Schon 2014 wäre Shaqiri fast an die Anfield Road gegangen. Shaq damals: «Ich wollte schon im Sommer unbedingt gehen und hatte Angebote aus Liverpool und von Atletico Madrid. Ich entschied mich für Liverpool. Das haben mir die Bayern aber untersagt.»
Nun wird es vielleicht Liebe auf den zweiten Blick.
WIESBADEN (D) - Die 14-Jährige galt seit dem 22. Mai als vermisst. Nun wurde ihre Leiche bei Wiesbaden (D) in schwer zugänglichem Gelände gefunden. Ein Verdächtiger wurde verhaftet, aber wieder freigelassen. Nach einem zweiten wird gefahndet.
Trauriger Fund in Wiesbaden (D). Die Polizei fand gestern Mittwoch die Leiche der 14-jährigen Susanna, die seit dem 22. Mai vermisst wurde, wie die deutsche Zeitung «BILD» berichtet.
Das Mädchen war nach einem Abend mit Freuden in der Innenstadt von Wiesbaden nicht mehr nach Hause gekommen. Eine gross angelegte Polizeisuche verlief lange erfolglos. Bis gestern Mittwoch ihre Leiche gefunden wurde. Jetzt hat die Polizei an einer Pressekonferenz informiert, was Susanna widerfahren ist.
Auf einem Feld von zwei Asylbewerbern vergewaltigtGemäss ersten Erkenntnissen wurde sie in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai von zwei Asylbewerbern gewaltsam auf ein Feld gebracht und mehrfach vergewaltigt.
Am nächsten Morgen sollen die Verdächtigen die 14-Jährige zur Verdeckung ihrer Straftat ermordet, und ihren Leichnam anschliessend an einer anderen Stelle vergraben haben, um die Aufklärung des Verbrechens zu erschweren.
Auf die Spur der Verdächtigen kamen die Einsatzkräfte wegen der Zeugenaussage eines 13-jährigen Flüchtlings, der behauptet, der Iraker persönlich hätte ihm von der Tat erzählt. Er wusste auch, wo die Leiche zu finden war.
Türke wieder auf freiem Fuss, Iraker noch auf der FluchtEiner der mutmasslichen Täter, ein 35-jähriger Türke, der seit 2017 in Deutschland war, wurde gemäss dem Polizeipräsidenten von Wiesbaden verhaftet. Am Donnerstagabend gab Oberstaatsanwalt Oliver Kuhn in Frankfurt (D) bekannt, dass gegen den Türken nach neuesten Ermittlungserkenntnissen kein dringender Tatverdacht besteht.
Er habe das Justizgebäude bereits wieder verlassen und könne sich frei bewegen. Die Ermittler hoffen nun, dass die Obduktion der Leiche und die Auswertung der DNA-Spuren neue Erkenntnisse bringt.
Beim zweiten mutmasslichen Täter handle es sich um einen 20-jährigen abgewiesenen Asylbewerber aus dem Irak. Dieser befindet sich noch auf der Flucht.
Gemäss Polizeiangaben reiste er wohl am letzten Donnerstag mit seiner ganzen Familie überstürzt und unter falschen Angaben nach Istanbul ab - ohne Rückflugticket. Mittlerweile seien sie im Irak. Der Iraker gilt als gewalttätig und war der Polizei bereits bekannt.
Zweimal wurde er mit einem Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht, zusätzlich wurde er verdächtigt, ein 11-jähriges Flüchtlingsmädchen vergewaltigt zu haben. Nachgewiesen werden konnte ihm aber nichts, darum lag kein Haftgrund gegen ihn vor, wie der Polizeipräsident ausführte. (krj/rad)
Kommenden Samstag gilt es im Hinspiel der WM-Barrage für die Handball-Nati gegen Norwegen ernst. BLICK beantwortet die fünf wichtigsten Fragen zum Quali-Knüller.
Warum ist dieses Spiel wichtig?
So nah war die Nati einer Endrunde schon lange nicht mehr: Nur zwei Spiele trennen die Schweiz von der WM-Qualifikation, der ersten seit 1995. Ein solcher Erfolg wäre die Bestätigung für die Arbeit von Trainer Michael Suter, der die Nati vor zwei Jahren einer radikalen Verjüngungskur unterzogen hatte.
Wie gut ist Andy Schmid in Form?
Der fünffache Bundesliga-MVP musste zuletzt mit dem verpassten Meister-Hattrick in Deutschland eine Enttäuschung verkraften. Ausgerechnet in der Schlussphase der Saison agierte auch Schmid nicht mehr auf dem von ihm erwarteten Ausnahme-Level. Niemanden hat dies mehr geärgert, als den Luzerner selbst. Dass er den Frust inzwischen verdaut hat, bewies der Spielmacher am Dienstag mit neun Toren gegen Olympiasieger Dänemark (22:29).
Welche Rolle spielt Goalie Nikola Portner?
Der 24-jährige Keeper muss während 120 Minuten eine Weltklasse-Leistung abrufen, damit die Schweiz überhaupt eine Chance hat. Fehlen Portners Paraden, dann kann Schmid zaubern wie er will: Es wird nicht zur Quali reichen. Der Montpellier-Söldner verfügt über das Können und das Selbstbewusstsein, um in einem derart kapitalen Spiel seinen Mann zu stehen. Der Triumph in der Champions League hat ihm einen zusätzlichen Schub verliehen.
Wie gut sind die Norweger?
Der Vize-Weltmeister von 2017 gehört zu den fünf besten Mannschaften der Welt. Da Deutschland, Dänemark, Spanien und Frankreich bereits qualifiziert sind, hätte die Schweiz keinen schwierigeren Gegner erwischen können. Aus dem eingespielten Kollektiv ragt Sander Sagosen heraus: Der Rückraumspieler von Paris-Saint Germain ist im zarten Alter von 22 Jahren bereits zur Wahl als Welthandballer nominiert. Mit Bjarte Myrhol und Harald Reinkind stehen zwei von Schmids Ex-Kollegen im norwegischen Kader.
Wo kann ich das Spiel sehen?
SRF 2 zeigt das Hinspiel aus Stavanger am Samstag ab 19.05 Uhr live. Für das Rückspiel am Dienstag in der Zuger Eishockey-Arena sind noch Tickets erhätlich. Wer die Entscheidung lieber vom Sofa aus verfolgt, kann dies erneut auf SRF 2 tun (18.05 Uhr).
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Quali wäre ein SensationDas meint BLICK zur Handball-Barrage
Kommentar von Christian Müller (Handball-Reporter)
Die WM-Barrage gegen ein Kaliber wie Norwegen kommt für die Handball-Nati noch etwas früh. Eine Qualifikation wäre deshalb mehr als nur eine Überraschung.
Auf dem Papier hat unsere Handball-Nati gegen Norwegen keine Chance. Zu gross ist der Abstand zum Vize-Weltmeister.
Die Schweizer stehen mehrheitlich am Anfang ihrer internationalen Karriere. Viele sind neben ihrem Handballer-Leben berufstätig oder sie studieren. Dass mit Rückkehrer Andy Schmid ausgerechnet der Kopf der Mannschaft in nur einer Vorbereitungswoche wieder ins Team integriert werden muss, stellt ein zusätzliches Handicap dar.
Kein Vergleich zu den Norwegern, die perfekt eingespielt sind und durchs Band über Erfahrung aus den Top-Ligen verfügen. Eine erfolgreiche WM-Qualifikation gegen diesen Gegner wäre deshalb keine Überraschung. Sie wäre eine Sensation.
Ob die junge Mannschaft dazu schon bereit ist, wird sich zeigen. Nati-Trainer Michael Suter arbeitet aber daran, dass es für eine WM-Quali irgendwann keiner Sensation mehr bedarf. Dazu braucht er Zeit. Und er braucht Spieler, die den sicheren Hafen Schweiz verlassen und das Abenteuer in einer ausländischen Liga suchen.
Suter nimmt sich dabei auch die Norweger als Vorbild. Vor ihrem Silber-Coup 2017 verpassten sie zwei Mal die Endrunde komplett. Nun ernten sie die Früchte ihrer akribischen Arbeit.
Die Nati testet am Freitagabend gegen das unangenehme Japan. Der grosse Star ist Shinji Kagawa.
73,4 Millionen Euro ist der 23-Mann-Kader der Japaner wert. Jener unserer Nati liegt bei 217,6 Millionen.
Eine klare Sache also im Cornaredo von Lugano? Mitnichten! Die Japaner gelten als leidenschaftlich kämpfende, sehr solidarische Mannschaft. Mit dem einen oder anderen Star in seinen Reihen.
Zum Beispiel Linksverteidiger Yuto Nagatomo (31), der jahrelang bei Inter Mailand und jetzt bei Galatasaray Istanbul spielt. Oder Shinji Okazaki (32), Meister-Held von Leicester City.
Oder die ganze Fraktion von Bundesliga-Spielern. Da ist Captain Makoto Hasebe (34) von Frankfurt. Shinji Kagawa (29), der Wirbelwind von Borussia Dortmund. Genki Haraguchi (27) und Takashi Usami (26) von Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Yoshinori Muto (25) von Mainz. Yuya Osako (28) vom 1. FC Köln. Gotoku Sakai (27) vom Hamburger SV.
An der WM trifft Japan auf Kolumbien, Senegal und Polen. Das Spiel am Freitagabend gegen die Nati ist also auch für die Japaner eine Nagelprobe. (red)
ZÜRICH - ZH - Die Kulturstiftung Pro Helvetia hat die Werkbeträge Literatur 2018 vergeben. Zu den zwanzig Autorinnen und Autoren aus allen Landesteilen gehören etwa Monique Schwitter, Linus Reichlin aus Zürich, Isabelle Sbrissa aus Genf oder Massimo Daviddi aus Brusio.
«Die ausgewählten Projekte sind stilistisch wie inhaltlich überaus vielfältig und überraschen teilweise mit innovativen Ansätzen», wird die Leiterin Literatur und Gesellschaft, Angelika Salvisberg, im Communiqué von Pro Helvetia vom Donnerstag zitiert. Vom historischen Roman über die literarisch-autobiografische Reportage bis hin zum Theaterstück oder Gedichten sei alles vertreten. Die Projekte werden mit je 25'000 Franken unterstützt.
Damit sie sich für einen Werkbetrag bewerben können, müssen die Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein Werk bei einem anerkannten Verlag publiziert haben. Sind die unterstützten Werke erst einmal auf dem Markt, vergibt Pro Helvetia einen zusätzlichen Promotionsbeitrag von 4000 Franken für Lesereisen oder Verpflegung.
https://prohelvetia.ch/de/press-release/werkbeitraege-literatur-2018/
Das Online-Portal «Izzy» outete sich gestern als Urheber eines mysteriösen Kornkreises im Zürcher Oberland. Die Macher erklären, wie sie für ihren Gag vorgingen.
Die letzten Tage sorgte der Bericht über einen mysteriösen Kornkreis in Uster ZH für Gesprächsstoff. Gestern kam ans Licht, dass das Online-Magazin «Izzy» alle an der Nase herumgeführt hatte – und nicht ausserirdische Wesen hinter dem Phänomen im Feld stecken.
So entstand der KornkreisBLICK erzählen die Macher des Jugendmagazins, wie es zu diesem Streich kam. «Kornkreise sind einfach ein Mysterium, das sich Leute nicht erklären können», sagt Cedric «Cedi» Schild, Kopf der Kornkreis-Truppe und «Izzy»-Redaktor. Vorausgegangen sei dem Ganzen eine lange Planungsphase, denn im Feld dürften letztlich keine Fehler passieren. «Wenn ein Grashalm umgeknickt ist, dann ist er eben umgeknickt. Man muss aufpassen, was man macht», so Schild.
Den Kornkreis umgesetzt haben drei Jungs der Redaktion dann innerhalb von rund drei Stunden – nur mit Hilfe von Seil, Brett und Kompass. «Man braucht nur ganz einfache Mittel», erklärt der «Izzy»-Redaktor. Zuvor hatte Schild mit Hilfe von Internet-Recherchen das Motiv am Computer gezeichnet. «In echt habe ich bisher noch nie einen Kornkreis gesehen.»
Bauer Hanspi hielt dichtUnd wie fand die Truppe einen Bauern, der glaubhaft den «Experten» mimt? Sie hätten Anfragen an verschiedene Landwirte geschickt. Schliesslich machte Hanspeter S., dem das betroffene Weizenfeld gehört, den Spass mit. «Es war einfach kein anderer so cool wie Hanspi», schwärmt Schild. Und S. hielt auch dicht.
Die Kornkreis-Auflösung schaltete das «Izzy»-Team schliesslich am Mittwochabend online. «Es war uns klar, dass wir die Auflösung so schnell wie möglich bringen müssen», so Redaktor Schmid, «damit das Ganze noch frisch im Kopf der Leute war.»
Mit den Reaktionen seien sie zufrieden, fügt er an. «Es ist genau das passiert, was wir uns erhofft haben.» Sie wollten «aufzeigen, wie einfach ein Hype entstehen kann».
Seine Lieder berühren die Schweiz. Und das schon seit zwanzig Jahren! Büezer-Rocker Gölä öffnet zu seinem 50. Geburtstag am Donnerstag sein ganz privates Fotoalbum.
Er hat in zwanzig Jahren mehr als eine Millionen Alben verkauft, prägte wie kaum ein anderer die Mundart-Musik. Am Donnerstag feiert Gölä seinen 50. Geburtstag. Feiern will er aber nicht, «ich gehe lieber ein bisschen in mich und sage Danke, dass ich so alt werden durfte», sagt er.
Selbstvergessen schaut sich Gölä die alten Fotos aus seinem Leben an. Er habe eine schöne Kindheit gehabt, sagt der Büezer-Rocker. Er habe aber auch früh gelernt zu chrampfen. Marco Pfeuti, so Göläs bürgerlicher Name, wuchs mit seiner drei Jahre jüngeren Schwester Andrea in einer Landbeiz in Oppligen BE auf. Seine Eltern waren Wirte, der Junior musste oft in der Küche oder Gaststube aushelfen.
«Uf u dervo»Schon damals wurde in ihm die Lust aufs «uf u dervo» geweckt. «Ich hatte immer grossen Spass, wenn ich fremde Kulturen und möglichst unberührte Orte entdeckte», erinnert sich Gölä. In den Siebzigerjahren reiste er mit den Eltern nach Afrika, Griechenland, in die Türkei, auf die Bahamas ... Später durchquerte er allein mehrmals Australien, reiste durch Neuseeland, Bali, Indonesien, Nordamerika «und kreuz und quer durch Europa».
Die Leidenschaft für Musik packte ihn erst als Teenager – dann dafür umso heftiger. «Plötzlich wollte ich nichts anderes mehr machen.» Mit 15 gründete er seine erste Band, arbeitete parallel dazu auf dem Bau. Und bereiste immer wieder die Welt.
«Wer hätte das gedacht»Ende der Neunzigerjahre nahm er erstmals seine Lumpenliedli, wie er sie nennt, auf – und schrieb mit Titeln wie «Keni Träne meh», «Schwan» und «Büezer» Schweizer Musikgeschichte! Seine Alben besetzten zusammengerechnet mehr als ein Jahr lang Platz eins der Hitparade.
Vom Knirps zum Halbstarken. Und dann zum Rockstar. «Wer hätte gedacht, dass mein Leben mal so verlaufen würde», sagt Gölä, als er ein weiteres Foto aus seiner Kindheit betrachtet. Und ergänzt lachend: «Das Leben nimmt manchmal schon komische Wege.»
Die zwei verstehen sich: Die umstrittene US-Bildungsministerin Betsy DeVos weilt auf Einladung von Bundesrat Johann Schneider-Ammann in der Schweiz. Sie will hier alles über die Schweizer Berufsbildung lernen.
Vor gut einem Jahr weilte er bei ihr in Washington – jetzt kam Betsy DeVos (60) der Einladung von Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) in die Schweiz nach: Die umstrittene Bildungsministerin von US-Präsident Donald Trump (74) nahm heute Morgen am dritten Internationalen Berufsbildungskongress in Winterthur ZH teil.
Die Milliardärin und der Bundesrat scheinen sich zu mögen. Entspannt plauderten die beiden miteinander, bevor sie die Bühne betraten.
«Mister Schneider-Ammann erzählte mir in Washington, wie die Schweiz Lehrlinge ausbildet», sagte DeVos dann in ihrer Rede vor mehreren Hundert Kongressteilnehmern aus aller Welt. «Und ich muss sagen: Mr. Schneider-Ammann hat mich sehr inspiriert!»
Ermotti-Werdegang sei Vorbild für die USAZudem habe sie vom Schweizer Botschafter in Washington, Martin Dahinden (60), erfahren, dass UBS-CEO Sergio Ermotti (58) als Lehrling bei der Bank anfing. «Ein solcher Werdegang ist in den USA unvorstellbar», so DeVos. «Aber er sollte es werden!» Die US-Universitäten würden die jungen Menschen nicht richtig auf den Arbeitsmarkt vorbereiten.
Die Schweiz und ihr duales Bildungssystem sei ein Vorbild für die USA, aber auch die ganze Welt. «Denn jeder Mensch hat das Recht auf eine Ausbildung», so DeVos.
Die Aussage lässt aufhorchen: DeVos engagiert sich für Privatschulen und gegen den Schutz und die Integration von Minderheiten. In den USA ist die Hardlinerin deshalb höchst umstritten.
Die vierfache Mutter ist derzeit auf einer Stippvisite durch Europa. In der Schweiz werde sie sich mit Lehrlingen und Ausbildnern treffen, um «selbst zu sehen, wie ihr die jungen Menschen hier ausbildet».
Derweil ist man in der Heimat hässig über DeVos' Schweizer Schnupperlehre. Sie bleibt dadurch einer Anhörung über Sicherheit in Schulen fern.
DeVos erbost SPUnd auch in der Schweiz sorgte der Auftritt der Hardlinerin für Missstimmung: «Ein Affront sondergleichen» sei die Einladung durch den Bund, polterte SP-Nationalrätin Mattea Meyer (30). «DeVos verkörpert eine Politik, die den Grundwerten der Schweiz diametral entgegensteht», so Meyer.
Der FDP-Bundesrat liess sich durch die SP nicht von seinem Programm abbringen: Statt wie von den Sozialdemokraten gefordert, in seiner Rede die «offene, demokratische Gesellschaft» anzusprechen, weibelte er lieber für sein Lieblingsthema, das duale Berufsbildungssystem. «Because Switzerland has the best in the world», so der Bundesrat.
Brüssel – Der Verkauf und Konsum von Kokain hat in Europa zugenommen. Gemäss dem jüngsten EU-Drogenbericht bleibt aber Cannabis die meistkonsumierte Droge.
Die Reinheit des verkauften Kokains habe im Durchschnitt zugenommen. In vielen Städten wurden zuletzt mehr Kokainrückstände im Abwasser festgestellt als im Vorjahr, auch wurden häufiger Drogenfunde gemacht.
Zu diesem Ergebnis kommt der Jahresbericht der Beobachtungsstelle der Europäischen Union für Drogen und Drogensucht. Der Bericht wurde am Donnerstag in Brüssel von Behördenchef Alexis Goosdeel und EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos vorgestellt.
Europa bekomme derzeit die Folgen einer erhöhten Kokainproduktion in Lateinamerika zu spüren, erklärte Goosdeel. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) geht davon aus, dass im vergangenen Jahr in den 28 EU-Ländern sowie in Norwegen und der Türkei rund 2,3 Millionen Menschen zwischen 15 und 34 Jahren Kokain konsumiert haben.
Trends beim Konsum liessen sich wegen mangelnder Daten in zahlreichen Ländern jedoch kaum feststellen. Die jüngsten verfügbaren Daten beziehen sich auf 2016.
In diesem Jahr wurden in der Europäischen Union etwa 98'000 Sicherstellungen von Kokain gemeldet, dies entsprach 70,9 Tonnen. Verglichen mit dem Vorjahr habe die Menge des 2016 beschlagnahmten Kokains geringfügig, die Anzahl der Beschlagnahmen hingegen deutlich zugenommen.
Sorgen bereitet den Experten auch das Auftauchen neuer synthetischer Opioide, die in den USA Auslöser für eine schwere Drogenkrise sind. Ausserdem gebe es Hinweise, dass die Herstellung von Drogen innerhalb Europas zunehme.
Die EMCDDA stellte ausserdem fest, dass Cannabis mit 17,2 Millionen Jugendlichen im Alter von 15 bis 34 Jahren nach wie vor die am meisten konsumierte Droge in Europa ist.
Die EU-Drogenbeobachtungsstelle mit Sitz in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon liefert nur Daten und Statistiken - Prävention und Bekämpfung liegen in der Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten der Union.
Die Steuervorlage 17 wird mit der AHV-Sanierung verknüpft. Das hat der Ständerat am Donnerstag beschlossen. Das Vorgehen soll der Unternehmenssteuerreform zum Durchbruch verhelfen. Gleichzeitig wird die Altersvorsorge entlastet.
Den Deal hat die Wirtschaftskommission (WAK) des Ständerats aufgegleist. Finanzminister Ueli Maurer sprach von einem «kleinen Kunstwerk des politischen Kompromisses». Tatsächlich zeigten sich Linke und die bürgerliche Mitte geeint, wenn auch ohne Enthusiasmus.
Das Zweckbündnis ist unter Druck des Auslands zustande gekommen: Die Schweiz muss international nicht mehr akzeptierten Steuerprivilegien für Statusgesellschaften abschaffen. Diesen droht ein massiver Steueraufschlag. Damit die Firmen nicht abwandern, soll das Schweizer Steuerklima allgemein milder werden.
Mit der Unternehmenssteuerreform III machte das Parlament einen ersten Anlauf, lief aber beim Volk auf. In der Steuervorlage 17 hat der Bundesrat nachgebessert. Zudem sind nun die kantonalen Umsetzungspläne bekannt, was eine ungefähre Kostenschätzung erlaubt. Als sozialen Ausgleich schlug der Bundesrat höhere Familienzulagen vor.
Die WAK war jedoch der Ansicht, dass dies nicht ausreichen würde. Sie hat den Ständerat überzeugt, der AHV 2 Milliarden Franken als sozialen Ausgleich zukommen zu lassen. Das entspricht den geschätzten Kosten der Unternehmenssteuerreform bei Bund und Kantonen.
Zudem ist der Rat den Abstimmungssiegern mit einer höheren Dividendenbesteuerung und mit einer Limitierung der steuerfreien Rückzahlung von Kapitaleinlagereserven entgegengekommen. Hochsteuerkantone dürfen eine zinsbereinigte Gewinnsteuer zulassen. Davon profitiert voraussichtlich nur Zürich.
Das Grundkonzept der Steuervorlage hat der Ständerat unverändert gelassen. Die Kantone erhalten rund eine Milliarde Franken mehr aus der Bundeskasse. Das gibt ihnen Spielraum für eine allgemeine Senkung der Unternehmenssteuern. Zusätzlich können Unternehmen mit einer Patentbox, mit zusätzlichen Forschungsabzügen oder bei den stillen Reserven entlastet werden.
Richtig begeistert war niemand. Es sei keine gute Vorlage, sagte Martin Schmid (FDP/GR). Vor dem Hintergrund der abgelehnten Unternehmenssteuerreform III sei es aber die beste Lösung. Auch Peter Hegglin (CVP/ZG) stimmte zu, «weil wir für ein ernsthaftes Problem eine tragfähige Lösung brauchen». Anita Fetz (SP/BS) sprach von einem «vernünftigen Vorgehen». Ablehnend äusserten sich Vertreter der SVP. Auch Werner Luginbühl (BDP/BE) sprach von einer Bankrotterklärung.
Trotzdem stimmte der Ständerat dem von der WAK gezimmerten Kompromiss zu, mit 35 zu 5 Stimmen bei 5 Enthaltungen. Die Vorlage geht nun an den Nationalrat. Sie soll in der Herbstsession bereinigt werden. Eine allfällige Referendumsabstimmung würde spätestens Mai 2019 stattfinden.
PARIS/ZÜRICH - Die Schweizer Physikerin und Erfinderin Ursula Keller erhält den Europäischen Erfinderpreis 2018 für ihr Lebenswerk. Die ETH-Professorin wird damit als Wegbereiterin für neue Anwendungen von Laserlicht gewürdigt.
Im Laufe ihrer über 30 Jahre umfassenden Forschungskarriere erfand Keller die erste Methode zur Erzeugung ultraschneller Lichtpulse in Lasern, bekannt als Sesam (Semiconductor Saturable Absorber Mirror). Dies habe den Weg bereitet für neue, zuvor unvorstellbare Anwendungen, teilte das Europäische Patentamt (EPA) am Donnerstag mit. Keller setzte sich in der Kategorie «Lebenswerk» gegen zwei weitere Finalisten durch.
Sesam kommt etwa beim Schweissen und Schneiden in der herstellenden Industrie, in der optischen Kommunikation oder in der Medizintechnik als weltweiter Industriestandard zur Anwendung. «Mit ihrer Forschung hat Ursula Keller die Lasertechnik revolutioniert», sagte EPA-Präsident Benoît Battistelli anlässlich der Preisverleihung in Paris.
Damit habe sie auch einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Europa in der Forschung und beim Einsatz ultra-schneller Laser derzeit weltweit führend sei.
Den Grundstein für Sesam legte Keller in den frühen Neunzigerjahren in den Labors des Kommunikationskonzerns AT&T Bell in den USA. Sie löste ein Problem der Lasertechnologie, die zwar Materialien durch die Energie gebündelter Lichtstrahlen transformieren aber auch zu sehr aufheizen und beschädigen konnte. Die Stanford-Absolventin entwickelte eine Methode, welche kontinuierliche Lichtwellen zu ultra-kurzen Lichtpulsen komprimiert.
Dies gelang Keller durch den erstmaligen Einsatz von Halbleitern als Spiegel. Durch dieses Prinzip konnte ein damals in jedem Forschungslabor vorhandener Laser von der Erzeugung kontinuierlicher Lichtwellen auf «gepulstes» Laserlicht konfiguriert werden.
Als Professorin an der ETH Zürich entwickelte Keller das Sesam-Prinzip kontinuierlich weiter und befasste sich auch mit ungelösten Fragen der Quantenphysik. Dazu entwickelte sie eine der genausten Uhren der Welt, die Attoclock, mit Laserlicht als dem präzisesten Uhrzeiger der Welt.
Im Jahr 2017 erwirtschafteten Lasertechnologien wie das Sesam-Prinzip laut dem EPA weltweit 2,2 Milliarden Euro, was rund 20 Prozent des Gesamtmarkts für Laser entspricht. Bis zum Jahr 2023 sollen ultra-schnelle Laser jährlich 8,3 Milliarden einbringen.
Keller hat auch eine weitere bedeutende Grenze überwunden: Im Alter von 33 Jahren wurde sie als erste Frau auf einen naturwissenschaftlichen Lehrstuhl der ETH berufen, an der sie einst Physik studiert hatte. Als Mentorin macht sie sich für die nächste Generation von Laser-Forschenden stark, insbesondere ermuntert sie Frauen, eine Karriere in den Naturwissenschaften und technischen Berufen zu ergreifen, wie aus der EPA-Mitteilung hervorgeht.
In den anderen Kategorien wurden am Donnerstag sechs weitere Wissenschaftler ausgezeichnet. Angès Poulbot und Jacques Barraud aus Frankreich wurden für ihre Entwicklung eines sich selbst erneuernden Reifens für Lastwagen in der Kategorie «Industrie» geehrt. Die US-amerikanische Chemieingenieurin Esther Sans Takeuchi wurde in der Kategorie «Nicht-EPO-Staaten» für langlebige Batterien in implantierbaren Defibrillatoren ausgezeichnet.
Die irische Produktdesignerin Jane Ní Dhulchaointigh gewann in der Kategorie «KMU» für die Erfindung eines Mehrzweckklebstoffes für die Reparatur von Alltagsgegenständen. Der Publikumspreis ging an Erik Loopstra und Vadim Banine aus den Niederlanden für ein verbessertes Verfahren zur Mikrochip-Herstellung.
Barbla A.* (33) hat vier Pferde und ein Pony hungern lassen und sie nicht angemessen gepflegt. Jetzt hat das Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland die Freundin des Thurgauer Pferdezüchters Ulrich K.* (49) verurteilt.
Barbla A.* (33), die Geliebte des Skandal-Bauers Ulrich K.* (49) aus von Hefenhofen TG, ist am Donnerstag in Mels vom Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland verurteilt worden. Die Frau soll Pferde gequält haben. Drei davon gehörten Ulrich K., der im vergangenen Sommer einen Tierschutzskandal auslöste.
Der Einzelrichter verurteilte die Beschuldigte, die auf ihrem Hof in Mels SG Therapie-Reiten anbietet, wegen mehrfacher vorsätzlicher Tierquälerei und weiterer Delikte zu einer bedingten Geldstrafe von 700 Franken sowie einer Busse von 400 Franken.
Tiere mussten hungernDas Gericht urteilte damit im Sinne der Anklage. Die Tiere seien von der Barbla A. nicht artgerecht gehalten worden.
Laut Anklageschrift hat die Frau vier Pferde und ein Pony hungern lassen und sie nicht angemessen gepflegt. Dadurch seien die fünf Tiere abgemagert. Auch stand den Pferden und Ponys kein Liegeplatz mit ausreichend sauberer und trockener Einstreuung zur Verfügung. Im Gruppenstall fehlten zudem die vorgeschriebenen Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten.
Die drei Tiere, die Ulrich K. gehörten, wurden am 7. August 2017 vom Veterinäramt des Kantons Thurgau beschlagnahmt.
Barbla A., die am Donnerstagmorgen ohne Verteidiger vor Gericht erschien, beteuerte ihre Unschuld. Sie sei keine Tierquälerin, sagte die Beschuldigte. Die Tiere seien krank geworden und deshalb so mager gewesen. (SDA/noo)
* Namen der Redaktion bekannt
BERN - BE - Niedrigzinsen und gesetzliche Regulierung haben das Geschäftsmodell der Postfinance laut Konzernchef Hansruedi Köng in die Krise gestürzt. Damit begründet er den Abbau von 500 Stellen. Künftig könnten Kunden keinen Berater mehr haben, sondern ein Call-Center anrufen.
Seit 2012 sei der Zinsertrag drastisch erodiert und um 0,5 Milliarden Franken gesunken, sagte Postfinance-Chef Hansruedi Köng am Donnerstag an einem Mediengespräch in Bern. Das sei einer der Gründe, weshalb es zum geplanten Abbau von 500 Stellen bis 2020 kommt. Diesen hatte das Unternehmen am Dienstag angekündigt.
Neben den Niedrigzinsen macht der Post-Tochter die Gesetzeslage zu schaffen. «Die Regulierung ist eine Giftpille», sagte Köng. Der Bund als Besitzer mache ihnen das Leben schwer. Die Regulierung sei komplex, teuer und drücke auf das Ergebnis. Von Gesetzes wegen darf die Post-Tochter selbst keine Kredite vergeben.
Diese beiden Faktoren stosse die Postfinance weg von ihren traditionellen Geschäftsmodell, welches gemäss Köng «in der Krise steckt». Das Unternehmen wird nun umstrukturiert und sich digital transformieren.
Betroffen sein werden zunächst vor allem Beraterinnen und Berater. Der Konsultationsplan, der wegen des Stellenabbaus nötig wird, sieht vor, dass diese künftig kein Portfolio mit eigenen Kunden mehr haben. Vielmehr will Postfinance eine «Kampagnensicht» einführen. Das heisst: Die Kunden haben bei Fragen nicht ihren persönlichen Berater, sondern rufen ein Call-Center an. Ein Berater wiederum nimmt Kontakt mit unterschiedlichen Kunden für spezielle Angelegenheiten auf.
Die Umstrukturierung sieht zudem eine Automatisierung und Digitalisierung vor. So sollen repetitive Prozesse automatisiert werden und andere Prozesse ausgelagert werden. So werden Konten künftig digital eröffnet. Für diese Aufgabe hat Postfinance bereits im Jahr 2016 mit Axon Ivy das Joint-Venture Finform gegründet.
Postfinance-Chef Köng erläuterte im Video-Interview mit Keystone_sda, dass auch neue Geschäftsfelder eröffnet und dort Stellen geschaffen werden. Diese Geschäftsfelder sollen die wegfallenden Erträge aus dem Zinsgeschäft auffangen. Eine neue Einnahmequelle will Postfinance zudem über die Einführung von Gebühren erschliessen.
Weg vom alten Geschäftsmodell, hin zu einem digitalisierten neuen Weg, lautet das Credo. «Die Postfinance ist noch viel zu analog aufgestellt», gibt Köng zu. Das definierte Ziel der Finanzabteilung der Post ist nichts weniger als «die führende digitale Bank in der Schweiz und unter den Top 10 der digitalen Banken in Europa» zu sein. Das sei ambitiös, sagt Köng. Doch dass Unternehmen müsse sich aber nun transformieren, um überlebensfähig zu sein. Es müsse ein «Digital Powerhouse» werden.
Für die Gewerkschaft Syndicom kommen diese Massnahmen zu spät, wie sie bereits am Dienstag mitteilte. Die Postfinance-Geschäftsleitung habe es verpasst, die digitale Transformation des Unternehmens frühzeitig anzugehen. Die Leidtragenden seien nun die Mitarbeitenden.
Düsseldorf – Der europäische Fussballmarkt bewegt sich einer Studie zufolge dank der TV-Vermarktungsrechte auf Rekordniveau. Ein Löwenanteil entfällt dabei auf die «Big Five»-Ligen.
So seien die Gesamtumsätze der Ligen in der Saison 2016/17 um vier Prozent auf 25,5 Milliarden Euro gestiegen - Transfererlöse ausgenommen, teilte die Unternehmensberatung Deloitte am Donnerstag mit.
Dabei entfielen mit einem Marktanteil von 58 Prozent 14,7 Milliarden Euro (plus neun Prozent) auf die sogenannten «Big Five»-Ligen - England, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich.
«Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich also ungebrochen fort - was klar für die weiter steigende Popularität des europäischen Fussballs spricht», sagte Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Grösster Wachstumsmotor seien die Fernseh-Vermarktungsrechte. Spannend sei aber, wie sich die Digitalisierung, die sich verändernde Mediennutzung und die Internationalisierung der Clubs auf die Erlösentwicklung auswirken werden.
In der Saison 2016/17 dominierte mit grossem Abstand die englische Premier League den europäischen Fussballmarkt mit einem Umsatz von 5,3 Milliarden Euro. Wegen der neuen TV-Vermarktungsrechte in Spanien überholte die Primera Division mit einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro die Bundesliga, die 2,8 Milliarden erlöste.
In Deutschland trat der neue TV-Vertrag erst in der jüngst abgelaufenen Saison in Kraft. Auf Platz vier rangiert die italienische Serie A mit 2,1 Milliarden Euro gefolgt von Frankreichs Ligue 1 mit 1,6 Milliarden auf Platz fünf.