Die Schweizer Handball-Nati führt zur Pause gegen den Favoriten aus Kroatien. Trotzdem verliert sie. Jetzt soll gegen Serbien ein Sieg her.
Stramm stehen die Schweizer Handballer bei der Nationalhymne. Wie Goalie Nikola Portner fordert, gehört das Singen des Psalms einfach dazu. Und die Nati zeigt beim Auswärtsspiel in Kroatien einen tollen, achtbaren Auftritt. Zählbares aber gibts in Osijek trotzdem nicht.
Das Team von Michael Suter unterliegt dem Weltmeister von 2003 28:31, hält aber lange gut mit. Zur Pause führt die Nati sogar 16:15! Nach der Pause nehmen die Kroaten Mannschaftskopf und den besten Schweizer Werfer (neun Tore) Andy Schmid vermehrt aus dem Spiel.
Erstmals seit vier Jahren dabei ist Alen Milosevic. Der Rückkehrer am Kreis präsentiert sich gut, macht fünf Tore. Jetzt gilt es das verpatzte Spiel abzuhaken. Denn: Ein Sieg am Sonntag (13.15 Uhr, SRFzwei live) in Zug gegen Serbien und die EM-Türe ist weit offen. Mit einer Leistung wie heute gegen die Kroaten gut möglich! (leo)
Mit Yvon Mvogo, Mario Gavranovic, Innocent Emeghara, Michi Frey, Stephan Lichtsteiner, Gelson Fernandes und Granit Xhaka stehen heute zahlreiche Schweizer auf dem Europa-League-Rasen. Die Übersicht.
Gruppe ALarnaka – Ludogorets 1:1
Die FCZ-Gruppengegner holen beide ihren ersten Punkt in der Europa League. Lukoki bringt die Bulgaren früh in Front (7.), Larena gleicht für Larnaka per Penalty aus (25.).
Zürich – Leverkusen 3:2
Hier gehts zum detaillierten Matchbericht.
Leipzig – Celtic 2:0
In der Liga musste er wieder Peter Gulacsi Platz machen, in der Europa League aber setzt Ralf Rangnick wieder auf Nati-Goalie Yvon Mvogo. Und der Schweizer hält die Null fest. Ex-Sion-Star Cunha (31.) und Bruma (35.) sorgen mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Mvogo nach dem Spiel: «Das hat heute einfach Spass gemacht.»
Salzburg – Rosenborg 3:0
Auch der zweite Red-Bull-Klub ist erfolgreich. Und auch hier ist ein ehemaliger Super-League-Spieler erfolgreich. Munas Dabbur (34./59.) trifft zweifach und assistiert noch Teamkollege Wolf (53.).
Kopenhagen – Slavia Prag 0:1
Zenit – Bordeaux 2:1
Gruppe DAnderlecht – Fenerbahce 2:2
Michi Frey steht wieder einmal in der Startformation für die Türken. Aber es beginnt schlecht für die Gäste. Das ehemalige Supertalent Zakaria Bakkali bucht doppelt (35./49.). Fener reagiert in der Person Freys. Zuerst markiert er den Anschlusstreffer (53.) und nur vier Minuten später legt er für Kaldirim auf.
Spartak Trnava – Dinamo Zagreb 1:2
Wieder ist ein Schweizer im Mittelpunkt. Beim Auswärtssieg in der Slowakei müssen Mario Gavranovic und Co. zuerst einen Rückstand durch Ghorbani (32.) hinnehmen. Der Nati-Stürmer aber leitet die Wende ein und skort in der 64. Minute. Orsic macht die Wende perfekt (77.).
Karabach – Worskla 0:1
Die nächste Niederlage für Innocent Emeghara und seine Kollegen. Der ehemalige Schweizer Nati-Spieler wird beim 0:1 gegen den ukrainischen Vertreter in der 58. Minute ausgewechselt.
Sporting – Arsenal 0:1
Ungewohnte Position für Nati-Star Granit Xhaka bei Arsenal. Im Europa-League-Spiel gegen Sporting Lissabon muss der 26-Jährige hinten links ran. Europäisch hat Xhaka diese Position noch nie gespielt. Seine Sache macht er aber gut. Arsenal gewinnt dank eines Treffers von Danny Welbeck 1:0. Auch Stephan Lichtsteiner darf ran. Er spielt als rechter Verteidiger über 90 Mintuen.
Düdelingen – Olympiakos 0:2
Die Europa-League-Quali der Luxemburger aus Düdelingen war schon Sensation genug. Sie bleiben auch nach dem dritten Spiel auf null Punkten sitzen. Torosidis (66.) und ein Eigentor Jordanovs (81.) sorgen für die Entscheidung zugunsten des griechischen Gasts.
Milan – Betis 1:2
Bitterer Abend für Milans Ricardo Rodriguez. Gegen Real Betis sitzt der Nati-Star das ganze Spiel nur auf der Bank. Ausserdem verlieren seine Mailänder vor heimischer Kulisse 1:2. Nach dem durchzogenen Saisonstart in der Liga (aktuell nur Rang 12 nach 8 Partien) muss Milan in der Europa League zum ersten Mal Punkte abgeben.
Rangers – Spartak Moskau 0:0
Villarreal – Rapid Wien 5:0
Gruppe HFrankfurt – Limassol 2:0
Auch am späteren Abend brillieren die Schweizer und Ex-Super-League-Akteure weiter. Gelson Fernandes und seine Teamkollegen schenken dem ehemaligen YB-Trainer Adi Hütter einen 2:0-Sieg über die Zyprioten aus Limassol. Die Eintracht feiert den dritten Erfolg im dritten Spiel und ist auf Kurs. Die Torschützen: Kostic (13.) und Haller (32.).
Marseille – Lazio 1:3
Die Franzosen bleiben auf einem Punkt sitzen und müssen ums Weiterkommen bangen. Dem Finalisten von der letzten Saison fehlen bereits fünf Zähler auf den heutigen Gegner und den zweiten Platz. Die Tore für Lazio erzielen Wallace (10.), Ex-Bebbi Caicedo (59.) und Marusic (90.). Payet besorgt den Ehrentreffer für Olympique (86.).
Besiktas – Genk 2:4
Sarpsborg – Malmö 1:1
Gruppe JSevilla – Akhisarspor 6:0
Standard Lüttich – Krasnodar 2:1
Gruppe KJablonec – Astana 1:1
Rennes – Dynamo Kiew 1:2
Gruppe LChelsea – BATE Borissow 3:1
Die Blues aus London wahren ihre weisse Weste. Dafür ist ein junger Mann verantwortlich, der schon seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr im Chelsea-Dress getroffen hat. Ruben Loftus Cheek (22) schnürt den Dreierpack (2./8./53.). Alexei Rios lässt die Weissrussen (79.) wenigstens nicht torlos nach Hause fahren.
PAOK – MOL Vidi 0:2
Heute Nacht hat das Warten endlich ein Ende. Um Mitternacht erscheint das heisserwartete «Red Dead Redemption 2». Wir zeigen den Start des Western-Knallers ab 21.00 Uhr im Livestream.
In einer packenden Partie schlägt der FC Zürich auch Bundesligist Leverkusen und steht nach drei Spielen in der Europa League weiterhin mit weisser Weste da.
Das Spiel:
Wer spielt hier Bundesliga, wer Super League? Die Fans im Letzigrund sehen einen tollen FCZ. Konsequent, angriffig, mutig, offensiv! Magnins Mannen sind deutlich besser als Leverkusen, könnten schon nach 30 Minuten 2:0 führen. Belohnt werden die Zürcher erst kurz vor der Pause. Den Start in die zweite Hälfte verpennt der FCZ total. Er steckt aber nicht zurück, zeigt eine tolle Moral und dreht das Spiel. Eine Achterbahn der Gefühle für den FCZ und seine Fans – mit einem märchenhaften Ausgang … auch weil ein Bender-Tor in der Nachspielzeit wegen Fouls aberkannt wird.
Die Tore:
1:0, 43. Minute: Jung-Captain Rüegg (20) lässt Bender und Wendell auf der rechten Seite wie Amateure stehen, spielt einen scharfen Flachpass in die Mitte, wo Antonio Marchesano goldrichtig steht und nur noch einschieben muss.
1:1, 50. Minute: Kurzer Pass von Havertz auf Karim Bellarabi, der ehemalige DFB-Spieler zieht aus halbrechter Position sofort ab und drescht das Leder an Brecher vorbei in die Maschen.
1:2, 53. Minute: Ein exakte Kopie des ersten Bayer-Tors. Havertz spielt rechts raus auf Karim Bellarabi, der fackelt wieder nicht lange und trifft.
2:2, 59. Minute: Aus rund sieben Metern kommt Toni Domgjoni plötzlich an den Ball, denkt keine Sekunde nach und haut das Ding rein. Bender fälscht noch leicht ab. Ausgleich!
3:2, 77. Minute: Und schon wieder ist das Spiel gedreht! Pa Modou spielt eine schöne Hereingabe auf Stephen Odey, der bei seinem ersten Europa-League-Tor schön an Hradecky vorbei schiebt.
Der Beste: Antonio Marchesano. Der kleinste FCZ-Spieler zeigt eine ganz grosse Partie! Tor zum 1:0, dann führen seine magistrale Pässe führen zum zweiten und dritten Zürcher Tor.
Der Schlechteste: Alexandar Dragovic. Der Ex-Basler ist ein Unsicherheitsfaktor bei Leverkusen, muss nach der schwachen ersten Halbzeit schon raus.
Das gab zu reden: Fakt ist: Schiri Aghayev pfeift die Szene nicht mal ab. Dabei trifft Jedvaj den durchbrechenden FCZ-Stürmer Stephen Odey voll am Fuss, er hätte von der Mittellinie aus alleine aufs Tor ziehen können. Klare Gelbe Karte – selbst über Notbremsen-Rot hätte sich Jedvaj nicht beschweren können!
Die Tabelle: Wer hätte das gedacht? Der FCZ führt die Europa-League-Gruppe A nach drei Spielen mit neun Punkten an, dahinter Leverkusen mit sechs Zählern. Ludogorets (3.) und Larnaka (4.) haben je einen Punkt auf dem Konto.
So gehts weiter: Bevors zum Rückspiel nach Leverkusen in zwei Wochen geht, steht am Wochenende der Liga-Alltag auf dem Programm. Dann gastiert der FCZ am Sonntag (16 Uhr) beim FC St. Gallen.
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Telegramm folgt in Kürze.
Roger Federer steht an den Swiss Indoors in den Viertelfinals. Er schlägt den Deutschen Jan-Lennard Struff in zwei Sätzen 6:3 und 7:5.
Auch im dritten Duell dieses Jahr gegen Jan-Lennard Struff (ATP 52) kann Roger Federer die Gratulation entgegennehmen. Wie schon an den Australian Open und in Wimbledon bleibt der Maestro makellos. Federer putzt in seinem Basler Wohnzimmer, den Swiss Indoors in der St. Jakobshalle, im Achtelfinal Struff mit 6:3 und 7:5 weg.
Wie schon gegen Krajinovic in der 1. Runde hat Federer nur zu Beginn des Matchs Mühe. Der Fehlstart erreicht mit dem Break von Struff zum 2:1 seinen Höhepunkt. Nichts läuft beim Schweizer zusammen.
Struff schwächelt wie Federer beim ServiceDoch plözlich dreht die Partie. Federer realisiert das Rebreak zun 3:3, bei Struff nimmt die Leistung rapid ab. Gleich zu Null gibt er ein weiteres Aufschlaggame zum 3:5 ab. Souverän serviert Federer den ersten Satz mit dem fünften Game in Folge nach Hause.
Im zweiten Satz bleibt alles in der Reihe. Alles deutet auf ein Tiebreak hin. Doch just beim Stand von 5:5 verwertet Federer den ersten Breakball zum Durchbruch. In der Folge hat der achtfache Basel-Champion keine Mühe bei eigenem Service alles klar zu machen. Nach 78 Minuten ist Federer der umjubelte Gewinner zur Freude der 9000 Fans.
«Es ist eher ein Sprint»Über seine Leistung sagt er im Anschluss: «Struff-Matches sind immer schwer zu analysieren. Sie laufen nur über Service – Return – Service – Return... Von Rhythmus kann keine Rede sein, es ist eher ein Sprint, den ich heute etwas besser absolviert habe als er.»
Zum Break und 5 Doppelfehlern: «Ich bin gar nicht happy mit meinem Service. Schon in Shanghai habe ich zu viele Breaks kassiert. Es ist schon extrem: An manchen Grand Slams mache ich in sieben Matches sieben Doppelfehler... Aber das kann auch eine Phase sein und sich schnell ändern. Ich hoffe, schon im nächsten Spiel. Ich bin jedenfalls guten Mutes.»
Sein Viertelfinal-Gegner ist am Freitag ab 19 Uhr der Franzose Gilles Simon (ATP 32). Im Direktvergleich führt Federer mit 6:2-Siegen. Der letzte Erfolg Simons ist bereits zehn Jahre her. (rib/C.K.)
Rund 7000 Menschen aus Zentralamerika haben sich nach einem Online-Aufruf auf den Weg in Richtung USA gemacht. Jetzt soll das Militär die Beamten an der Grenze unterstützen.
Als Reaktion auf die Massenflucht aus Zentralamerika wollen die USA hunderte Soldaten an die Grenze zu Mexiko entsenden. Sie sollen dort aber nur logistische Aufgaben übernehmen. Ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums kündigte die Operation am Donnerstag an.
Präsident Donald Trump hatte zuvor im Kurzbotschaftendienst Twitter den Fussmarsch von tausenden Flüchtlingen in Richtung USA als «nationalen Notstand» bezeichnet und die Entsendung von Militär an die Grenze bereits angekündigt.
Dort sollen die Soldaten nach Angaben des Pentagon-Mitarbeiters jedoch lediglich logistische Aufgaben zur Unterstützung der Grenzschutzbeamten übernehmen. Sie sollten etwa Zelte, Fahrzeuge und andere Ausrüstung bereitstellen.
Keine Sondergenehmigung durch den KongressDie Streitkräfte sind selber nicht zur Kontrolle und Festnahme von illegal über die Grenze kommenden Migranten berechtigt – es sei denn es liegt eine Sondergenehmigung durch den Kongress vor, was nicht der Fall ist.
Der Flüchtlingsmarsch in Richtung USA besteht nach Angaben der Uno aus rund 7000 Menschen, von denen die meisten aus Honduras stammen. Tausende von ihnen haben inzwischen Mexiko erreicht.
Der Marsch hatte sich vor anderthalb Wochen nach einem Aufruf in den Onlinenetzwerken in Bewegung gesetzt. Honduras ist ein extrem von Armut und Gewalt geplagtes Land. (SDA)
ZÜRICH - Bald ist die virtuelle Welt Teil unserer Realität. Mit Augmented Reality verschmilzt die animierte Computerwelt mit unserer Umgebung.
Es war das vielleicht verrückteste Spiel, das weltweit für Begeisterungsstürme sorgte und auf den Strassen von New York bis Zürich zu Verkehrsstaus führte – Pokémon Go. Auf einmal waren Strassen und Plätze voll von Leuten, die nach den animierten gelben Monstern jagten, die nur sie selbst sehen konnten.
Das war 2016. Die Technik dahinter: Augmented Reality. Dabei handelt es sich um die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung mittels Smartphone oder Tablet. Doch Pokémon Go war nur der Anfang, auch der Möbelriese Ikea setzt unterdessen auf Augmented Reality.
In der Praxis scannt man mit dem Ikea-App Place zunächst einen Bereich seiner Wohnung. Dann wird das passende Möbelstück ausgewählt und im Raum positioniert. Es kann in der Grösse angepasst und bewegt werden. Anschliessend taucht man ein in die virtuelle Welt, geht mittels iPhone oder iPad um das Möbel herum und prüft, ob es in die eigene Umgebung passt.
3D im KinderzimmerOb Möbel oder gelbe Monster – die Anwendungsbereiche sind mannigfaltig. So arbeiten auch die hellsten Köpfe der ETH-Abteilung Game Technology Centers an der erweiterten Realität – für Kinder. «Augmented Reality kann zum Lernen motivieren, indem es Tätigkeiten, die normalerweise etwas langweilig oder für Kinder unattraktiv sind, interaktiver und dynamischer gestaltet», sagt Fabio Zünd vom Game Technology Center.
Dafür haben Zünd und sein Team die App «GTC Showcase» entwickelt. Mit der App können Kinder eine Figur, die sie im Malbuch ausgemalt haben, auf eine 3D-Figur auf dem Bildschirm übertragen. Zünd und sein Team verschmelzen so animierte, virtuelle Elemente mit der realen Umgebung.
Hinter der App steht ein ausgeklügelter Algorithmus, der die Farbe der animierten Figur auf dem Bildschirm mehrmals pro Sekunde der tatsächlichen Zeichnung anpasst. Der Zeichnungsprozess im Malbuch wird in Echtzeit auf die Animation übertragen. Gleichzeitig werden die Rückseiten der Figuren, die auf Papier nicht sichtbar sind, für das virtuelle Pendant so realistisch wie möglich berechnet. Aus der Zeichnung wird so ein kleines Stück Zeichentrickfilm.
Augmented Reality für KontaktlinsenZudem können eigene Songs mit virtuellen Instrumenten arrangiert werden. Sogar der Museumsbesuch kann mit der App zum animierten Trip werden. So erlaubt es die Software, auf dem Bildschirm die Form und Farbe von Gemälden zu verändern. «Augmented Reality kann überall eingesetzt werden, wo kontextualisierte Information wiedergegeben werden soll», sagt Zünd.
Sehr viel Potenzial liegt in der zukünftigen Hardware. «Handys werden immer leistungsfähiger und mit besseren Kameras ausgestattet. Das ist sehr zentral für Augmented Reality», sagt Zünd. Früher oder später, so glaubt der Forscher, wird Augmented Reality direkt und komfortabel für Brillen oder sogar für Kontaktlinsen möglich.
ZÜRICH - Roboter, Virtuelle Realität, Post-Drohnen. Die Schweiz feierte gestern Digitaltag. Der Zürcher Rentner Linus Baur war vor Ort und hat alle Innovationen getestet. Denn er hat eine Mission: Er will den digitalen Wandel hautnah miterleben.
Beim Betreten der Bahnhofshalle macht Linus Baur (75) grosse Augen: «Beim letzten Digitaltag waren es noch viel weniger Stände.» Er ist froh über die Entwicklung – und freut sich, dass auch ältere Leute unter den Besuchern sind. Er weiss: «In meiner Generation gibt es einige, die mit der neuen Technik nichts zu tun haben wollen. Sie fühlen sich zu alt dafür. Das finde ich schade.»
Baur bildet sich ständig weiter – auch im AlterEr selber ist da komplett anders programmiert. Baur besuchte jüngst einen Photoshop-Kurs, bildet sich ständig fort: «Um den Anschluss nicht zu verlieren.» Jetzt eben der zweite Digitaltag. Es dauert nicht lang, schon hat der Rentner eine Hologramm-Brille auf.
Dort erscheint der virtuelle Physiotherapeut Max. Er erklärt die Kniebeuge, dann muss Baur selber ran. Wenn er etwas falsch macht, korrigiert ihn Max. «Tolle Erfindung», findet der Zürcher und macht noch eine Kniebeuge. «Solche Errungenschaften sind unerlässlich. Besonders solche, die die Gesundheit betreffen.»
Begeisterte Blicke in die ZukunftNächste Station: das digitale Fitness-Training. Baur bekommt zwei Sensoren an die Hände – ab geht es! Auf einem grossen Bildschirm vor ihm erscheinen in steigernder Geschwindigkeit verschiedene Befehle: In die Knie! Spring! Schritt nach rechts! Schritt nach links! Für alles gibt es Punkte. Der 75-Jährige schlägt sich gut. Fazit: «Ich kann mir gut vorstellen, das auch zu Hause zu machen.»
Ähnlich begeistert zeigt er sich beim Stand gegenüber. Hier können Besucher per virtueller Realität mit einer Post-Drohne fliegen. Baur setzt sich auf einen Stuhl, der sich bewegt, bekommt eine VR-Brille aufgesetzt – und los gehts. Der Kopf von Baur bewegt sich von rechts nach links. «Ich bin überzeugt, davon, dass so bald unsere Post nach Hause kommt», sagt er, als er von dem Stuhl steigt. Zum Ende schüttelt er Roboter Prepp noch die Hand. «Unfassbar, wie sich die Technik bis heute entwickelt hat», sagt Baur und verabschiedet sich ins nächste Jahr. Dann kommt er wieder, wenn die Zukunft mitspielt.
Frankreichs Wilder Süden ist in permanentem Wandel. Topbeispiel: Seit nicht ganz zwei Jahren gibt es die kleine, aber feine AOC Pic Saint-Loup. Eine Appellation wider dickflüssige Traubensäfte. Und: Diego Mathier ist zum dritten Mal Winzer des Jahres.
Südfrankreich. Nicht unweit von Montpellier. Hier, am Fusse von Pyrenäen, Montagne Noir und Cevennen, stehen die spannendsten Rebparzellen des gewaltigen Languedoc. Die Riesenzahl von 240 Millionen Flaschen werden im Languedoc-Roussillon produziert. Grossunternehmen füllen Wein generalstabsmässig in Flaschen. Kleinbetriebe andrerseits kämpfen für eine eigene AOC, wie die Winzer um den Pic Saint-Loup. Ein Kampf, der am 1. Januar 2017 mit der AOC Pic Saint-Loup endet.
Treibende Kräfte sind die Domaine de L’Hortus und Jean-Benoît Cavalier, Besitzer des Châteaus de Lascaux. «1990 haben wir mit der Umsetzung der Idee unserer AOC begonnen», erzählt Letzterer. «Wir waren damals Teil der riesigen Appellation Languedoc. Ohne Pflichtenheft. Wir machten dem nationalen Komitee Vorschläge, wie ein solches unter Berücksichtigung der Eigenheiten unseres Terroirs auszusehen habe. Die Kommission sagte Ja. Und da sind wir nun!», sagt der Gründervater stolz.
Was sind denn diese Eigenheiten? «Das gesamte Languedoc ist ja ein Amphitheater, das dem Meer zuschaut. Bei uns gibt es immer wieder frische Brisen, die an den Gebirgen gestoppt werden, was zu Wirbeln führt. Wir haben also viel Wind.» Hier dominiert die Garrigue, das Strauchheidenland, das so symptomatisch ist für Südfrankreich. Die Reben liegen auf rund 150 Meter über Meer. Es ist also nicht die Höhe, welche die Frische und diese tolle Mineralität in die Weine bringt, die diese so nervig und spannend macht. «Nein, es ist die Gesamtheit unseres Terroirs», sagt Cavalier. «Also der Wind, die Regenarmut, die Ablagerung der Meeressedimente mit sogar vulkanischen Resten. Cap d’Agde ist ja ein ehemaliger Vulkan. Die Böden sind heute aber vornehmlich aus Kalk.»
Cavalier selber hat die Genossenschaftskellerei in eine Privatkellerei umgewandelt, in welcher er nun 500 000 Flaschen abfüllt, davon 70 000 mit der AOC Pic Saint-Loup. Seit 2013 steht die neue Kellerei, in welcher Betontanks dominieren. «Die sind hier traditionell. Die Temperaturkontrolle geschieht so auf natürliche Art und Weise.» Unter dem Strich füllen die rund 50 Produzenten, die in der Appellation leben, fünf Millionen Flaschen ab. Das ist beispielsweise weniger als die Walliser Genossenschaftskellerei Provins in Flaschen bringt.
«Wir sind Idealisten», sagt Cavalier. «Und wir haben Charme», sagt er und lächelt auf den Stockzähnen.
Und wie sehen die Weine von Pic Saint-Loup aus? Bekannter sind die roten. Mindestens 50% müssen Syrah sein, aber es darf nicht 100% sei. Der Rest sind bekannte südfranzösische Sorten wie Grenache, Cinsault, Mourvèdre etc. Degustativ? Cavalier: «Kalk und Frische führen zu mehr Mineralität, Nervigkeit, Eleganz und Länge. Aromatisch dominieren schwarze und rote Früchte, Würze, schwarze Oliven und Nelken.» Machen wir die Probe aufs Exempel.
DIE WEINE DES CHÂTEAU DE LASCAUX
(Die Weine des Châteaus de Lascaux gibts bei www.hugiweine.ch)
DOMAINE DE L’HORTUS: SHOOTING STAR DER REGION
Die Kellerei wirkt monumental. Und doch steht davor ein mobiler Abfüll-Truck, der auf Hochtouren läuft. Klar ist Yves Orliac im Stress, eines der vier Geschwister, die den Betrieb führen. «Wir sind immer noch im Aufbau begriffen, weshalb wir noch nicht selbst abfüllen», erklärt Yves.
Die Stärke des Betriebs? «Wir haben einige Parzellen, die der Hitze sehr gut widerstehen. So sind wir nicht gezwungen, früher zu lesen und können die Ernte in der physiologischen Reife einfahren. Und die Weissen sind im kühleren Tal angepflanzt.» Unter dem Strich werden dann beachtliche 350 000 bis 400 000 Flaschen abgefüllt. Mir der Grande Cuvée als Höhepunkt. Die Weine:
(Die Weine der Domaine de l’Hortus gibts bei www.reichmuth-weine.ch)
UND DREI WEITERE WEINE VOM PIC SAINT-LOUP
OUTSIDERS AUS DEM LANGUEDOC
Wir verlassen nun die Region um den Pic Saint-Loup, öffnen das Languedoc-Spektrum. Denn auch in anderen Regionen dieser Gewaltsappellation tut sich etwas. Desperados aus teils entlegenen Regionen beginnen Saft in Flaschen abzufüllen, der so gar nichts zu tun hat mit den Kraftbolzen, für welche die Region gemeinhin steht.
So auch die Outsiders, welche sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsam stärker zu sein. Es sind unter anderem dabei ein Schweizer Ex-Banker, ein früherer Ballett-Tänzer aus Australien oder ein ehemaliger Rechtsanwalt aus dem schwedischen Malmö. Einige stammen aber auch aus alten Winzerfamilien. Bunt gemischt, der Haufen. Was ihn vereint? Der Wunsch, eigenständige Weine abzufüllen, die das Terroir des Languedoc-Roussillon wiederspiegeln, das so vielfältig ist wie kaum ein anderes in Frankreich. «Wir wollen das beste aus der Diversität der Trauben, des Klimas und des Bodens der Region machen. Wir wollen geist-anregende Weine produzieren. Oder noch einfacher ausgedrückt: Andere Weine», so das Credo der Outsider: Ihre Page: www.languedoc-outsider.com. Und ihre Weine? Hier das Best of:
OKZITANIEN: GRÖSSTE BIOWEIN-REGION DER WELT
Denken wir noch ein bisschen grösser. Mit 280 000 Hektaren im Languedoc-Roussillon sowie einem Teil der Rhône-Region und dem französischen Südwesten ist das Weinbau-Gebiet von Okzitanien das weltweit grösste und vielfältigste. Und es ist unglaublich innovativ. Das zeigen die Outsiders auf. Aber auch weitere zahllose Betriebe.
Was die Region speziell speziell macht: Es ist der grösste Biowein-Produzent auf unserem Planeten. 23 000 Hektar (davon 21 000 im Languedoc-Roussillon) Bio-Anbau ist eine gewaltige Zahl! Nur Spanien kommt auf gleich viel. Das sind acht Prozent der Gesamt-Weinbaufläche der Region und 30 Prozent des Bio-Anbaus in Frankreich. Einige Betriebe haben sich im Zürcher HB vorgestellt. Hier das Best of.
Makel: Kein einziger der Weine ist in der Schweiz erhältlich. Also ist es eher ein kleiner Guide für Ihre nächste Südfrankreich-Reise, wenn sie sich dann einen exzellenten und bezahlbaren Tropfen gönnen wollen. Denn auch das zeichnet die Region Okzitanien aus: Das hervorragend Preis-/Leistungsverhältnis!
WEIN DER WOCHE: CLAVIS ORÉA 2015
Bleiben wir in Südfrankreich, wechseln aber vom Mittelmeer an die Atlantikküste. In die berühmteste Region der Welt, das Bordelais. Und gehen nach Saint-Emilion, die Merlot-Hochburg diese Planeten. Dort haben der Sommelier Lahcene Boutouba und der Önologe Franck Jugelmann, Berater des weltberühmten Château Haut-Brion, einen neuen Wein kreiert. Und sie meinen damit, den goldenen Schlüssel gefunden zu haben, denn nicht Anderes bedeutet die Übersetzung aus dem Lateinischen von Clavis Oréa. So heisst nun der Wein, ist ein Saint-Emilion Grand Cru des starken Bordeaux-Jahrgangs 2015 aus 75% Merlot, 15% Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon. Ein Fruchtpotpourri schwebt einem da entgegen mit feinen Würzaromen, Rauch und Tabak. Die Tannine sind merkbar, aber schön saftig und kraftstrotzend, die Struktur ist einwandfrei, sie Säure knackig, ein Kraft-15er, der aber immer trinkig bleibt, Mundfülle, wunderbare Länge. Im Moment steht er bei 17 Punkten, kann aber mit zunehmender Reife locker auf 17,5/20 kommen (CHF 20.45. www.daniel-vins.ch).
WINZERIN DER WOCHE: MERCÈ SANGÜESA
Also die Ü im Katalonischen sind ja schon reizend! Ein Buchstabe, den man eigentlich exklusiv im Deutschen vermutet und über den sich Romands wie auch anglophone Weltbürger mit dem Wort «Umlaut» regelmässig lustig machen. In Katalonien zieren die beiden Pünktchen auch den Namen eines Weinguts: Mercè Sangüesa.
Dahinter steckt eine Powerfrau, Mercè (ist die Abkürzung für Mercedes), die erkannt hat, welch Potenzial die Region um das Kleinstädtchen Sant Pau d’Ordal hat. Die Familie ihres Mannes besass eigene Parzellen, deren Trauben an Genossenschaften verkauft wurden. Mercè macht daraus nun eigene Weine, kaufte zudem brachliegende Rebberge darum herum auf und bewirtschaftet heute ein Gebiet von 43 Hektaren. Gemeinsam mit Biowein-Pionier Josep Albet i Noya hat sie das Gut und die mittlerweile vier Weine kreiert.
Drei habe ich degustiert. Herausgestochen ist der rote Pla de Morei 2015 aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Garnacha und Syrah, DO Catalunya (Foto): In der Nase ist er aussergewöhnlich ausladend, enorm würzig, Lakritze und Cassis schimmern durch, die Säure ist knackig, dadurch bleibt der Wein trotz sehr reif wirkenden Fruchtnoten frisch, er ist elegant, trinkig, endet mundfüllend und recht lang. Sehr schön! Dafür gibts 17 Punkte (CHF 17.80). Auch auf hohem Niveau ist der Weisse aus der autochthonen Traube Xarel-Lo, Jahrgang 2017, DO Catalunya: Er kommt erfrischend daher, mit viel Zitrusfrucht, frisch geschnittenem Gras und nassem Gestein. Die Säure ist angenehm, ganz im Stil eines starken Sauvignons, er fliesst schön, wird dann sogar ein bisschen füllig und ist mittellang. Score: 16,5/20 (CHF 14.80). Und zu guter Letzt der La Solana 2016 aus Merlot und Tempranillo, DO Catalunya. Ein eher durchschnittlicher Zeitgenosse, rotbeerig-zältlig, easy-drinking mit etwas gar viel Fruchtsüsse. Score: 15/20 (CHF 13.80).
(Die Weine von Mercè Sangüesa gibts bei www.kueferweg.ch)
WEINGUT DES JAHRES: DIEGO MATHIERS HATTRICK
«He did it again!» Wiederholungstäter Diego Mathier ist zum dritten Mal Winzer des Jahres. Der Mann, der bereits als Winzer des Jahrzehnts ausgezeichnet worden ist, räumte am Grand Prix du Vin Suisse so ziemlich grossflächig ab! Er gewann zum dritten Mal den Titel Weingut des Jahres, jenen des liebsten Weissweines sowie die drei Kategorien weisse und rote Assemblagen sowie sortenreine Weissweine. «Ich bin überwältigt», sagte der umtriebige Winzer aus Salgesch. Zumal seine Einreichungsstrategie bei der diesjährigen Ausgabe mehr auf Kategoriensiege denn auf den Gesamtsieg gezielt habe. Dieser war indes eine unumgängliche Folge, wenn einer drei Kategorien gewinnt, zwei weitere Male auf dem Podest und einmal im Finale der besten sechs steht.
Auch wenn die Neider diesen Erfolg dem grossen Diego nicht unisono werden gönnen mögen, der für GaultMillau lächerlicherweise nicht zu den 125 besten des Landes gehört, Nobodys wie Abbet und Mathieu hingegen schon. Zudem scheiterten die Organisatoren grandios an einem Plan, Mathier nicht immer wieder gewinnen sehen zu müssen. Okay, das war jetzt ein bisschen böse und überspitzt. Zumal der Erfolg des Salgeschers eines deutlich aufzeigt: Der Wettbewerb ist absolut sauber. Null Manipulationen und Korrekturen nach dem Blindverkosten.
Dies und die starken Marken Vinea und VINUM machen ihn zum mit Abstand wichtigsten Schweizer Weinwettbewerb. Die Zahlen dazu: Trotz kleinerer Ernten 2017 wurde mit 2867 Weinen von 525 Kellereien für die 12. Ausgabe des GP eine neue Rekordmenge eingereicht. Sechs Tage lang haben 19 Juroren die Weine aus 19 Kantonen degustiert, und bewertet. Eine zehnköpfige internationale Jury erkor dann aus den jeweils sechs Finalisten in den 13 Kategorien die Sieger. 15 Mal standen Vertreter der grössten Weinbauregion Wallis auf dem Treppchen, 7-mal das Waadtland und 6-mal die Deutschschweiz.
Hier alle Gewinner. Zuerst die Spezialpreise:
Und die 13 Kategoriensieger, von denen ich vier verkostet habe, die alle toll sind:
WO GIBTS WAS ZU DEGUSTIEREN
Montag, 29. Oktober, 17.30 bis 20 Uhr. Die Essenz des Veneto in einem Glas. Die grossen Rotweine aus Valpolicella und die eleganten Schaumweine aus Conegliano Valdobbiadene. Je 13 Produzenten sind vor Ort. Workshop um 18.15 Uhr: Veneto – Land der grossen Weine: Prosecco Superiore und Amarone. Gratis mit Voranmeldung bis 26. Oktober. Tageskasse CHF 10.--. Hotel Metropol, Fraumünsterstrasse 12, Zürich. www.vinum.ch/veneto.
Aluminiumsalze in Deos sind schädlich und verursachen Brustkrebs – dieses Gerücht hält sich hartnäckig. Doch sind die Alu-Deos wirklich so gefährlich?
«0% Aluminiumsalze» – dieser Slogan ist heute auf fast jedes Deo gedruckt. Zusehends verschwinden Produkte mit Alu, obschon sie besser wirken. Doch warum sind Alu-Deos so unpopulär? Na weil das Aluminium schädlich ist, es verursacht Brustkrebs. Das ist heute weitverbreitetes Wissen – oder Unwissen. Denn obwohl diese Vermutung seit Jahren kursiert, konnte bisher kein Zusammenhang zwischen der Benutzung von aluminiumhaltigen Deodorants und Brustkrebs nachgewiesen werden.
Tunichtgut AluminiumIn unserer Umwelt kommt Aluminium überall vor und wir nehmen winzige Mengen davon über die Nahrung auf. Was passiert, wenn es sich in grösseren Mengen im Körper ansammelt, ist bis heute nicht ganz klar. Laborversuche mit menschlichen Zellen haben aber gezeigt, dass diese unter dem Einfluss von Aluminium eher zu Krebszellen mutieren. Dieses Wissen und der Fakt, dass im achselnahen Teil der Brust am häufigsten Krebs entsteht, führte vor rund 20 Jahren zur Hypothese, dass die Aluminiumsalze im Deo den Krebs verursachen.
Erhöhten Krebsrisiko wegen Gebrauch von Alu-DeosDoch diese Ansicht wurde kurz darauf erstmals widerlegt, als eine US-Studie mit rund 800 Probandinnen keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Alu-Deos und einem erhöhten Krebsrisiko fand. Auch das Argument, dass sich als Folge des Deo-Konsums Brustkrebs häufiger im achselnahen Bereich bildete, wurde entkräftet. «Dort kommt es zu mehr Brustkrebs, weil es schlicht mehr Brustdrüsengewebe gibt», erklärt Konstantin Dedes, Leitender Arzt am Brustzentrum des Unispitals Zürich.
Auch die Schweizer Krebsliga hat darum grundsätzlich nichts gegen den Gebrauch von Alu-Deos einzuwenden. Ihre einzige Empfehlung: Das Deo nicht gleich nach dem Rasieren auftragen. Denn durch eine leicht verletzte Haut kann mehr Aluminium in den Körper gelangen als durch eine gesunde Haut. Darum: Abends rasieren und morgens deodorieren.
Mehr Wissen auf higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.
Eine THC-ähnliche Substanz aus Lebermoos könnte THC aus Hanf überlegen sein, um Schmerzen zu stillen und Entzündungen zu hemmen. Das berichten Schweizer Forscher. Aber wie fühlt sich so ein Rausch an?
1994 hat ein japanischer Pflanzenchemiker herausgefunden, dass bestimmte Lebermoose aus Japan, Neuseeland und Costa Rica eine Substanz enthalten, die der Wirkung des psychoaktiven THC sehr ähnlich ist. Die Substanz nannte er Perrottetinen.
Danach hörte man lange nichts mehr davon. Bis das Lebermoos in Kiffer-Foren wieder auftauchte: angepriesen als legale Rauschdroge. Das brachte das Schweizer Forschungsteam um Jürg Gertsch von der Universität Bern und Erick Carreira von der ETH Zürich auf die Idee, die Wirkung von Perrottetinen genauer zu untersuchen.
Um das zu tun, musste das Team die Substanz aber erst synthetisch herstellen. Im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärt Jürg Gertsch: «Man kann das Moos nicht einfach exportieren, da gibt es Regulierungen. Die Mengen an benötigtem Moos wären sowieso viel zu gross gewesen.»
Und selbst anpflanzen? «Das ist nicht einfach. Vielleicht könnte man es biotechnologisch in einem anderen Moos herstellen», sagt Gertsch. In der Schweiz wachse zwar eine Art Lebermoos der Gattung Radula, aber darin sind keine Perrottetinen enthalten.
Weniger NebenwirkungenDer Aufwand mit der synthetischen Herstellung hat sich aber gelohnt: Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Perrottetinen dem Cannabis-Wirkstoff THC für therapeutische Zwecke überlegen sein könnte. In niedriger Dosis wird THC bei verschiedenen chronischen Erkrankungen eingesetzt, um Schmerzen zu stillen, sowie Entzündungen, Muskelkrämpfe und Übelkeit zu bekämpfen.
Da THC aber in höherer Dosis stark psychoaktiv wirkt, gilt es als illegales Rauschmittel und ist entsprechend streng reguliert. Und genau da liegt der Unterschied: Tests an Mäusen haben ergeben, dass Perrottetinen weniger psychoaktiv sind, sehr einfach ins Gehirn gelangen und dort sogar eine grössere entzündungshemmende Wirkung entfalten als THC.
Moos wird wohl kaum zum Rausch-Konsum missbrauchtUnd wie wirkt so ein «Lebermoos-Rausch»? Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, seien die Mäuse im Versuch mit Perrottetinen leicht «stoned» geworden. Indizien dafür waren leichte Trägheit und kleinere Schmerzempfindung. Zudem sank ihre Körpertemperatur. Selbst ausprobiert hat Jürg Gertsch die Wirkung nicht. In Öl aufgelöst wurde der Wirkstoff aber schon von Testpersonen geraucht und soll positiv-beruhigend wirken.
Den Drogenmarkt wird das Moos wohl nicht erobern. Dafür sei die psychoaktive Wirkung zu gering, fassen die Tester in den Foren zusammen.
Umso wichtiger könnte das Moos aber für die Medizin werden. «Wir wollen weitere Studien machen, um die Wirkung zu erforschen», sagt Gertsch. Damit erhofft er sich, Patienten mit Entzündungen im Nervensystem, etwa Multipler Sklerose, helfen zu können. (aho)
Madrid – Unter dem Druck stark wachsender Konkurrenz durch private US-Firmen hat die Europäische Weltraumorganisation Esa sich für die kommenden Jahre neu ausgerichtet.
«Ich bin sehr glücklich, wir haben einen klaren Kurs festgelegt», sagte Esa-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner am Donnerstag nach einem Treffen mit vielen der für Raumfahrt zuständigen Minister der 22 Mitgliedstaaten der Organisation. Sie waren in Villanueva de la Cañada bei Madrid zusammengekommen.
Kurz zuvor hatte der Chef von Arianespace, Stéphane Israël, mit Blick auf die Tagung betont: «Wir werden billiger werden, aber wir brauchen die Unterstützung unserer Regierungen.» Hundert Prozent der europäischen Aufträge sollten an europäische Raketen vergeben werden, forderte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur DPA.
Im französischen Evry - dem Sitz von Arianespace - bereitet vor allem der Aufstieg der US-Konkurrenzunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk und Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos grosse Sorgen. Beide US-Raketenanbieter erhalten hoch dotierte Aufträge von der Regierung in Washington und können so die Preise auf dem kommerziellen Markt drücken.
Als Antwort lässt die Esa die neuen Trägerraketen Ariane 6 und Vega C entwickeln, die Fracht günstiger ins Weltall bringen können. Die Ariane 6, deren Oberstufe in Bremen montiert wird, soll im Juli 2020 erstmals vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben. Bislang liegen Arianespace sechs Startaufträge für dieses Modell vor.
Wörner sprach vor seinem Treffen mit den Esa-Ministern von einer «dramatischen Marktveränderung». Nach der Tagung klang er optimistischer. Es seien zwei Beschlüsse verabschiedet worden - «und zwar beide einstimmig, das ist sehr wichtig». Mit der ersten Resolution werde er beauftragt, «zweckdienliche Verbindungen» zur EU herzustellen. Die zweite Resolution gebe ihm «strategische Leitlinien» für die Vorbereitung der Programme und Tätigkeiten.
Die Zwischenkonferenz diente der Vorbereitung der für November 2019 im spanischen Sevilla angesetzten nächsten Ministerratstagung der Esa, der «Space19+». Die Esa habe keine eigenen Etat und müsse daher bei den Ministerratstagungen Programme vorschlagen, erklärte Wörner im Europäischen Weltraum-Astronomiezentrum der Esa (Esac). «Die Mitgliedstaaten entscheiden dann, ob sie zahlen oder nicht zahlen.»
Wörner präsentierte den Ministern in Spanien einen «Fahrplan für die weitere nachhaltige und effiziente Finanzierung und Durchführung von Weltraumprogrammen in Europa (...) in Anbetracht des Paradigmenwechsels im Raumfahrtsektor sowie Anregungen für die nach 2019 von der Esa durchzuführenden Weltraumprogramme».
Einer der wichtigsten Punkte des Fahrplans ist nach Angaben der Esa unter anderem «die Positionierung Europas als Hauptakteur der neuen Ära des globalen Vorhabens zur Exploration des Weltraums - auf zum Mond und anschliessend zum Mars - in Zusammenarbeit mit bestehenden (wie den USA) und neuen Partnern (wie etwa China)».
Am Rande der Tagung wurde eine Erklärung über den Einsatz der Trägerraketen Ariane-6 und Vega-C unterzeichnet. Fünf Staaten - Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Schweiz - bringen darin «ihren uneingeschränkten Rückhalt für die europäische Raumfahrzeugträger-Industrie» zum Ausdruck.
Auf der Oltenstrasse in Oberbipp BE kam es am Donnerstagnachmittag zu einem heftigen Unfall. Ein Jugendlicher wurde von einer Rentnerin mit Smart angefahren. Er wurde dabei verletzt und musste ins Spital gebracht werden.
Schwerer Unfall gegen 17.30 Uhr auf der Oltenstrasse in Oberbipp BE. In Richtung Solothurn hatte sich eine Kolonne gebildet, in der anderen Richtung hatten die Autofahrer aber freie Fahrt. Wie ein Leserreporter berichtet, wollte ein Jugendlicher in dieser Situation die Strasse abseits der Fussgängerstreifen überqueren. Als er aus der Kolonne auf die andere Strassenseite trat, kam es zum Unglück.
Gemäss Leser wurde eine Rentnerin im Smart vom plötzlich auftauchenden Jugendlichen überrascht. Sie konnte nicht rechtzeitig bremsen und prallte frontal mit ihm zusammen. «Der Smart kam mit mindestens 40 km/h angebraust», sagt der Leser.
«Er konnte seine Beine nicht bewegen»«Der Jugendliche wurde erst knapp fünf Meter mitgeschleift und dann fast zehn Meter weggeschleudert, als das Auto bremste.» Er blieb mit schweren Verletzungen auf der Strasse liegen. «Er hatte eine offene Kopfwunde und konnte seine Beine nicht bewegen», schreibt der Leser, der dem Jugendlichen zu Hilfe geeilt war.
Die Kantonspolizei Bern bestätigt den Unfall auf Anfrage. Der Verletzte wurde mit einem Rettungswagen ins Spital gebracht. Die Strasse wurde gesperrt, der Verkehr umgeleitet. Der Vorfall wird nun von der Polizei untersucht. (krj)
Rosa Tapeten für Prinzessinnen und hellblaue Vorhänge für kleine Prinzen? Bei vielen Eltern sind Klischees noch immer beliebt. Es gibt aber auch bezaubernde und praktische Alternativen für Kinderzimmer – unabhängig vom Geschlecht des Babys.
Kaum steht die Schwangerschaft fest, können werdende Eltern nicht widerstehen, das Babyzimmer auszusuchen und in liebevoller Vorfreude einzurichten. Wer sich dann in Babyfachmärkten und im Internet umschaut, weiss bei der Riesenauswahl bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Bei Schwangeren schlagen dann auch die Hormone Purzelbäume, und sie geraten in einen Kaufrausch. Bei aller Vorfreude lohnt es sich aber, wenn sich Eltern etwas Zeit lassen, bevor sie sich ins Abenteuer «Kinderzimmereinrichtung» stürzen.
Bunte Kinderwelt und zeitlose KlassikerVielleicht steht mit der neuen Familiensituation noch ein Umzug an, und die Einrichtung sollte daher erst den neuen Räumlichkeiten angepasst werden. Viele Familien haben auch während der ersten Monate das Baby im Schlafzimmer, und das Neugeborene braucht noch gar kein eigenes Zimmer. Vorerst tut es ein praktisches Beistellbett oder eine Wiege.
Bei der Farbwahl der Babyaustattung sind Rosa für Mädchen und Hellblau für Jungs noch immer die Klassiker. Nicht alle Eltern wollen aber das Geschlecht des Babys im Vorfeld wissen oder lehnen solche farbtypischen Zuordnungen ab. Da bietet sich ein Kinderzimmer in Weiss an. In Kombination mit Grau oder Beige wirkt ein Kinderzimmer zeitlos und elegant. Mit Accessoires wie Motivlampen, Bildern und Vorhängen in Lila, Gelb oder Mint kann ohne geschlechtertypische Zuordnung für etwas Farbe im Reich der Kleinsten gesorgt werden.
Der trendige helle Wohnstil aus dem Norden hat auch Einzug in die Kinderzimmer gehalten, und «Hygge» – für kuschelige Gemütlichkeit aus Dänemark – passt perfekt in die Babywelt. Ein Schaukelstuhl mit Fell ist nicht nur dekorativ im Babyzimmer, sondern auch praktisch für Mütter zum Stillen oder für Väter, um das Baby in den Schlaf zu wiegen. Kinderzimmermöbel in hellem Holz sind ebenfalls zeitlos und lassen sich leicht kombinieren.
Nicht nur auf die Optik achten!Auch bei der Wahl von Motiven wie beispielsweise an den Wänden oder bei
Nachtvorhängen sollte daran gedacht werden, dass Babys schnell heranwachsen und süsse Teddybärchen an der Wand vielleicht bald Wandmotiven mit Rennboliden oder Traktoren weichen müssen.
Kleine Prinzessinnen haben häufig auch vor Kindergarteneintritt genug von rosa Wänden und Einhörnern in Pink und Glitzer. Motive mit Zoo- oder Bauernhoftieren erfreuen sich meist längerer Beliebtheit bei Jungs und Mädchen.
Wer weder Zeit noch Mittel für laufende Erneuerungen im Reich der heranwachsenden Kinder hat, sollte das beim Kinderzimmereinkauf mitbedenken. Praktisch sind daher auch Babybetten, die später zu Kinderbetten umfunktioniert, und Wickelkommoden, die ohne Wickelaufsatz über Jahre noch genutzt werden können. Bei längerfristig geplanter Nutzung der Kinderzimmermöbel sollte darum ganz besonders auf Qualität und Verarbeitung geachtet werden und nicht nur auf Optik und «Jö-Faktor».
Papas alte Wiege in neuem LookKostengünstig und einzigartig sind Wiegen oder Stubenwagen, die manchmal noch im Estrich von Eltern oder Schwiegereltern schlummern und mit etwas handwerklichem Geschick und neuer Bettwäsche und neuem Vorhang wieder in ein hübsches und einzigartiges Babynest verwandelt werden können.
Ein schönes und emotionales Projekt für werdende Eltern oder Grosseltern.
Larysa Switlyk hat ihre eigene Jagd-TV-Show in Kanada und kam für einen Ausflug nach Schottland. Dort zog sie den Zorn der Bevölkerung auf sich – ausgelöst von der Mutter von Tennisstar Andy Murray.
Sie posierte neben der toten Geiss, lächelt in die Kamera. Das Bild, das TV-Moderatorin Larysa Switlyk auf ihr Instagram-Profil stellt, sorgte für Aufruhr. Sie schrieb dazu: «Wunderschöne wilde Ziege hier auf der Insel Islay in Schottland.» Sie beschrieb, wie sie das Tier zur Strecke brachte: «Es machte solchen Spass! Sie leben am Rand der Klippen und sind Meister im Verstecken.»
Switlyk ist in Florida geboren, hostet eine TV-Show, die sich um die Jagd dreht. Sie veröffentlichte auf ihren sozialen Medien noch mehr Bilder von Tieren, die sie in Schottland geschossen hatte.
Erste Ministerin schaltete sich einJudy Murray, Mutter des Tennisstars Andy Murray, sah die Bilder und twitterte: «Schande!» Sie bat die Regierung einzugreifen. Ein Mitglied des schottischen Parlaments, Michael Russell, sagte gemäss britischen Medien: «Das sollte sofort gestoppt werden.»
Und Schottlands Erste Ministerin, Nicola Sturgeon, sagte, die Regierung werde die aktuelle Situation prüfen und eine entsprechende Gesetzesänderung in Erwägung ziehen. Es sei verständlich, dass Bilder von toten Tieren, die als Trophäe gezeigt würden, für Ärger sorgen.
Und Larysa Switlyk? Die bekommt vom Wirbel vielleicht gar nicht allzu viel mit. Sie sei «im Busch» und könne die nächsten zwei Wochen keine Nachrichten empfangen, kündigte sie an.
Apple und Samsung müssen in Italien Strafen in Millionenhöhe zahlen. Die Kartellbehörde in Rom wirft den Smartphone-Herstellern «unlautere Geschäftspraktiken» vor.
Tech-Gigant Apple hatte zugegeben, dass es die Leistung bei älteren Smartphones absichtlich bremse. Mit einem 2016 eingeführten entsprechenden Feature, so der iPhone-Konzern, werde ein plötzliches Ausschalten der Geräte verhindert.
Schwache oder ältere Lithium-Ionen-Akkus könnten besonders bei Kälte bestimmte Leistungsspitzen nicht verarbeiten. Die italienische Kartellbehörde sieht darin allerdings geplanten Verschleiss und hat Apple zur Zahlung einer Strafe von zehn Millionen Euro verdonnert.
Sammelklage gegen Apple in den USA hängigEine gezielte Drosselung der Leistungsfähigkeit älterer Geräte sahen die Wettbewerbshüter in Rom auch bei Samsung. Der koreanische Konzern muss daher fünf Millionen Euro Strafe zahlen. Samsung wie Apple hätten sich «unlauterer Geschäftspraktiken» schuldig gemacht, urteilte die Behörde nach ihren monatelangen Ermittlungen.
Apple muss übrigens doppelt so viel zahlen, weil der iPhone-Hersteller seine Kunden nicht ausreichend über die Performance-Bremse aufgeklärt habe, hiess es.
Mit der Strafe in Italien ist der Fall zumindest für Apple aber noch nicht erledigt. In den USA ist eine Sammelklage gegen den iPhone-Konzern wegen seines Vorgehens anhängig. Apple hatte allerdings erklärt, mit der Drosselung der Smartphone-Leistung lediglich die Akkulaufzeit verlängern zu wollen. (zas)
Ein grosses Thema am diesjährigen Digitaltag sind Roboter. Welchen Roboter würden sich Promis wünschen? BLICK hat nachgefragt.
Er ist gerade einmal 11 Zentimeter lang, ebenso breit und wiegt so viel wie ein halbes «Pfünderli»: Lernroboter Thymio ist einer der Stars des diesjährigen Digitaltags. Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) liess sich heute Morgen von einer Schulklasse in Biel zeigen, wie sich der weisse Mini-Roboter programmieren lässt.
Mit Thymio sollen Kinder, so das Ziel seiner Entwickler, spielerisch einen Zugang zur digitalen Welt erhalten. Doch wofür können Erwachsene einen Roboter brauchen? BLICK hat sich am Digitaltag unter die Promis gemischt und gefragt, welche Maschine sie sich wünschen würden.
Bligg wünscht sich Roboter zum Wäsche waschenSBB-Chef Andreas Meyer (57) muss nicht lang überlegen. «Ein Roboter, der meine Hosen aufbügelt und die Schuhe putzt: Das wärs!» Auch Mundart-Musiker Bligg wäre froh um Robo-Unterstützung im Haushalt: Putzen, Aufräumen, Wäsche waschen: Dafür habe er weder Zeit noch Lust. «Ich wünschte mir einen Roboter, der mir das abnimmt.»
SRG-Direktor Ruedi Matter (65) hingegen möchte keine Maschine für zu Hause, sondern fürs Büro. «Ich hätte gern einen Roboter, der genauso aussieht wie ich. Den würde ich dann in all die stundenlangen Sitzungen schicken», sagt er. Welche Roboter-Wünsche weitere Promis haben, lesen Sie in der Bildergalerie. (lha/sf)
Wie erziehen Schweizer Promis ihre Kinder digital? BLICK hat bekannte Eltern zum Umgang mit Smartphone, Youtube und Co. befragt.
Das Thema betrifft Eltern spätestens im Schulkindalter: Die Digitalisierung in der Erziehung. Wie handhaben prominente Väter und Mütter den Umgang mit Medien? SRF-Moderator Nik Hartmann (46) kaufte seinen beiden älteren Söhnen Constantin (16) und Frederik (13) je im Alter von 13 ein Smartphone. «Bezahlen tun wir das Abo. Irgendwie gehört es ja zur Grundausrüstung heute», sagt der Publikumsliebling zu BLICK.
App-Downloads werden kontrolliertDessen Gebrauch sei folgendermassen festgelegt: «Am Abend verlässt das Smartphone das Zimmer», sagt der TV-Mann dazu. Beim 13-jährigen Frederik gehe zudem jeder App-Download über ihn, sagt Hartmann. «Und Online-Games sind tabu. Wir haben ganz klare Regeln. Deren Umsetzung ist allerdings nicht immer einfach.»
Über den Tag gesehen verlaufe bei seinen Kindern bis zum Verlassen des Hauses noch alles analog. «Dann im Bus und Zug zur Schule fällt der Nacken zum ersten Mal Richtung Bildschirm. Frederik muss das Gerätli in der Schule wegschliessen und nimmt es erst nach Feierabend wieder hervor. Constantin scheint den Umgang mit dem Smartphone gut im Griff zu haben», so Hartmann. Dass er selber digital sehr aktiv sei, wertet Nik Hartmann als Vorteil. Schmunzelnd fügt er an: «Meine Followerzahl ärgert Constantin, so glaube ich, schon ein wenig.»
Bligg sieht es nicht so dramatischMusiker Bligg (42) war Gast im BLICK-Talk zum Digitaltag. Wie handhabt er die Digitalisierung bei seinem Sohn Lio (3)? «Als Eltern heutzutage muss man sich fragen: Soll ich sein Kind Youtube schauen lassen? Aber ich finde das alles nicht so dramatisch, die Kinder kommen in diese Welt herein, sie werden eines Tages nativ damit umgehen», findet er. Und wie streng handhabt er den Umgang mit Medien bei seinem Sohn? «Es gibt Situationen, wo er Kinder-Cartoons schauen kann oder auch auf Netflix. Ich sage es so: Nach einem aktiven Tag im Wald darf er ein oder zwei Folgen Cartoons von etwa 10 Minuten schauen.»
Eine halbe Stunde bei Stéphanie BergerModeratorin und Komikerin Stéphanie Berger (41) hat den 8-jährigen Sohn Giulien. Sie erlaubt ihm den Gebrauch des Handys maximal 30 Minuten am Tag. «Und auch nicht jeden Tag», sagt sie. Fernsehen oder auch kontrollierte Youtube-Sessions würde sie lediglich als Belohnung zulassen, ergänzt die Zürcherin. «Das ist mir wichtig.»
Werber und Unternehmer Frank Bodin (56) findet es wichtig, das Kind auf die digitale Welt gut vorzubereiten. Das ist ein wichtiger Teil der heutigen Erziehung. Seine Tochter Ayleen ist wie Stéphanie Bergers Sohn 8-jährig, hat bereits ein eigenes Handy. Bodin lässt Ayleen damit bewusst recht freie Hand. «Sie soll einen verantwortungsvollen Umgang von klein auf lernen. Dazu gehört auch, selbst zu merken, wann genug ist. Sie hat den Umgang mit dem Gerät selber gut im Griff.» Sie beschäftige sich derzeit gerne mit spielerischen Apps wie «Musically».
Auf Gefahren aufmerksam machenOft sei er auch dabei, um sich mit seiner Tochter auszutauschen. Er mache sie auch auf Gefahren im Netz aufmerksam, so Bodin. «Sie soll wissen, dass das Internet auch Schattenseiten hat. Zudem hat sie ältere Freunde, die schon eine Whatsapp-Gruppe haben. Hier muss sie lernen, dass man darauf achten muss, was man hin und herschickt. Selbstverständlich sind die Einstellungen so, dass ich jederzeit die Kontrolle darüber habe.» (wyt)
Um den Wirtschaftsstandort Schweiz zu stärken, unterstützt die Swisscom das Alpenprojekt rund um den Mini-Roboter Thymio. Aber nicht nur als Geldgeberin, wie Swisscom-CEO Urs Schaeppi im Gespräch verrät.
Die Schweiz in die digitale Zukunft zu führen, ist ein grosses Anliegen der Swisscom. Deswegen unterstützt das Unternehmen auch das Alpenprojekt – nicht nur finanziell. «Wir stellen den fünf Projektklassen die gesamte Infrastruktur zur Verfügung – also Roboter, Beamer, Computer und weitere Tools», sagt Swisscom-CEO Urs Schaeppi zu BLICK.
Damit nicht genug: «Zudem bieten wir unseren Support bei der Initialschulung der Lehrpersonen an und werden den technischen Support während der gesamten Pilotphase sicherstellen», sagt Schaeppi.
Stärkung des WirtschaftsstandortesSchon seit längerer Zeit engagiert sich Swisscom im Bildungsbereich. Beim Alpenprojekt einzusteigen und es im grossen Stil zu unterstützen, sei für das Unternehmen keine Frage gewesen. «Wir leisten damit einen relevanten Beitrag gegen den prognostizierten Fachkräftemangel in der Zukunft. Denn die Schülerinnen und Schüler lernen schon in der Primarschule relevante Fähigkeiten für die digitalisierte Welt – auf spielerische Weise.»
Bedeutet für die Schüler: Spass am Lernen. Und ganz nebenbei wird so der Wirtschaftsstandort Schweiz gestärkt. Und was alles in dem Mini-Roboter steckt, davon hat sich der CEO höchstpersönlich überzeugt. «Ich konnte in einer etwa einstündigen Interaktion Thymio und sein Potenzial kennenlernen und mich auf spielerische Art mit dem Programmieren beschäftigen.»
Das renommierte US-Verbrauchermagazin «Consumer Report» zieht seine Verkaufsempfehlung für das Tesla Model S zurück. Der Grund: Tesla überzeugt bei der Zuverlässigkeit nicht.
Sonnen- und Schattenscheiten bei Tesla: Während sich die Aktionäre bei 312 Millionen Dollar Quartalsgewinn ins Fäustchen lachen (BLICK berichtete), ärgern sich die Kunden über ihre Model S und Model X. Dies zeigt der jährliche Zuverlässigkeits-Bericht des einflussreichen US-Verbrauchermagazins «Consumer Report». Bei beiden Modellen gibts Probleme mit den Türen sowie bei der Elektro-Limousine S mit der Aufhängung und beim SUV X mit dem grossen Multimedia-Touchscreen.
Weit abgerutschtWegen dieser Probleme verliert Tesla im Zuverlässigkeitsranking gleich sechs Plätze und liegt somit nur noch an drittletzter Stelle. Schlechter schneiden nur Cadillac und Volvo ab. Das Rating fürs Model S wechselt von über- auf unterdurchschnittlich, womit der «Consumer Report» seine Verkaufsempfehlung für die Limousine zurückzieht. Das Model X verharrt beim Rating «weit schlechter als der Durchschnitt». Immerhin schneidet noch das neue Model 3 in der Kategorie Zuverlässigkeit mit «Durchschnitt» ab.
Unzuverlässige AmisTesla ist freilich mit seinem schlechten Abschneiden beim «Consumer Report» mit anderen US-Herstellern in (un)guter Gesellschaft. Von allen 29 auf dem amerikanischen Markt vertretenen Marken liegen sämtliche einheimischen Hersteller auf den Plätzen 18 bis 28. Nur Volvo schneidet noch schlechter ab. Beste US-Marke auf Platz 18 ist Ford. Toyota holt sich zum sechsten Mal in Folge einen Doppelsieg: Edeltochter Lexus ist die zuverlässigste Marke in den USA, gefolgt von Toyota selbst. Der dritte Podestplatz geht an Mazda. Der beste europäische Hersteller ist Audi auf Platz 7.
Dem Zuverlässigkeitsbericht liegen Daten zu über 500'000 Fahrzeugen zu Grunde – darunter auch Kunden- und Leserrückmeldungen.