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Updated: 2 hours 29 min ago

Gleichstellung: Ja zu Lohngleichheit

Tue, 09/25/2018 - 11:18

Grosse Unternehmen sollen prüfen müssen, ob sie Männern und Frauen gleich viel zahlen. Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat diese Massnahme gegen Lohndiskriminierung gutgeheissen. Er verwässerte das Gesetz aber.

Mit 108 zu 84 Stimmen bei 2 Enthaltungen hiess der Nationalrat am Dienstag die Änderungen des Gleichstellungsgesetzes gut, gegen den Willen der FDP und der SVP.

Geht es nach der grossen Kammer, sollen Unternehmen indes erst ab 100 Vollzeitstellen zu Lohnanalysen verpflichtet werden. Zudem sollen Lernende nicht angerechnet werden. Diesen Entscheid fällte der Rat schon am Montag.

Welche Unternehmen sind betroffen?

Der Bundesrat hatte eine Schwelle von 50 Angestellten vorgeschlagen. Damit wären 2 Prozent der Unternehmen und 54 Prozent aller Arbeitnehmenden erfasst worden. Der Ständerat sprach sich für 100 Angestellte aus, was 0,85 Prozent der Unternehmen und 45 Prozent aller Arbeitnehmenden betreffen würde. Der Nationalrat will nun Vollzeitstellen statt Angestellte zählen und damit noch weniger Unternehmen in die Pflicht nehmen.

Weiter beschloss der Rat, dass Unternehmen von weiteren Analysen befreit sind, sobald eine Analyse zeigt, dass sie die Lohngleichheit eingehalten haben. Hier folgte er dem Ständerat. Nach dem Willen des Bundesrates hätten Unternehmen die Analyse alle vier Jahre durchführen müssen. Ausserdem wollen die Räte die Massnahme auf zwölf Jahre befristen. Die Ratslinke argumentierte vergeblich, bis dahin werde das Problem voraussichtlich nicht gelöst sein.

Rentenalter auch ein Thema

Gescheitert sind die SVP und die FDP mit dem Versuch, eine stufenweise Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre im Gesetz zu verankern. Der Rat sprach sich mit 109 zu 84 Stimmen bei einer Enthaltung dagegen aus. Die SVP- und FDP-Vertreter argumentierten vergeblich, die Erhöhung des Frauenrentenalters sei der logische nächste Schritt. Es gehe nicht an, die gleichen Löhne zu wollen, aber nicht das gleiche Rentenalter, sagte Mauro Tuena (SVP/ZH).

Kathy Riklin (CVP/ZH) sprach von einem «handstreichartigen Schnellschuss». Diese Frage müsse im Rahmen der laufenden AHV-Revision geregelt werden, forderte sie. Aline Trede (Grüne/BE) befand, es sei eine «Frechheit», die Rentenaltererhöhung durch das Hintertürchen einführen zu wollen. Heinz Siegenthaler (BDP/BE) sagte, die Frauen, die tiefere Löhne erhalten hätten, dürften nun nicht ein zweites Mal «beschissen» werden.

Kommunikation der Analyse-Ergebnisse

Umstritten war ferner, wie die Arbeitgeber die Arbeitnehmenden über das Ergebnis der Lohnanalyse informieren sollen. Der Nationalrat folgte hier aber dem Bundesrat und dem Ständerat. Demnach wird im Gesetz verankert, dass die Arbeitnehmenden schriftlich informiert werden müssen.

Börsenkotierte Gesellschaften müssen das Ergebnis der Lohngleichheitsanalyse im Anhang der Jahresrechnung veröffentlichen. Der Rat lehnte mit 94 zu 89 Stimmen bei 5 Enthaltungen einen Antrag aus den Reihen der FDP und der SVP ab, diese Klausel zu streichen. Nein sagte er auch zu einem Antrag von linker Seite. Diese hätte fehlbare Unternehmen verpflichten wollen, Massnahmen zur Erreichung der Lohngleichheit darzulegen.

Die FDP und die SVP hatten gar nicht erst auf die Vorlage eintreten wollen. Sie konnten ihre Mehrheit im Rat aber nicht ausspielen: In der SVP stimmten zwei Frauen dafür, in der FDP fünf Männer und drei Frauen. Der Nichteintretensantrag scheiterte am Montag mit 107 zu 85 Stimmen bei 2 Enthaltungen.

Lohnunterschied ist nicht mehr zeitgemäss

Die Befürworterinnen und Befürworter wiesen darauf hin, dass die Lohngleichheit seit 1981 in der Bundesverfassung verankert ist. Der Auftrag müsse nun endlich erfüllt werden. Noch immer betrage der nicht erklärbare Lohnunterschied 7,4 Prozent, das könne nicht hingenommen werden, hiess es. Die vorgesehene Regulierung sei ausserdem «minimal-invasiv».

Die Gegnerinnen und Gegner versicherten, auch sie wollten, dass Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit den gleichen Lohn erhielten. Die vorgeschlagene Regulierung würde aber nur Kosten und Aufwand für die Unternehmen verursachen. Der Eingriff in den liberalen Arbeitsmarkt sei schädlich.

Zu reden gab auch die alte Frage, ob es sich wirklich um Diskriminierung handelt. Der Bundesrat hat zu dieser Frage eine Studie erstellen lassen. Die Forscherinnen und Forscher der Universität St. Gallen kamen zum Schluss, dass ein erheblicher Teil der Lohnunterschiede unerklärbar bleibt, auch wenn mehr Faktoren berücksichtigt oder andere statistische Methoden angewendet werden.

Justizministerin Simonetta Sommaruga sagte in der Eintretensdebatte, der aktuelle Zustand könne nicht länger geduldet werden. «Die systematische Diskriminierung der Frauen beim Lohn bringt letztlich zum Ausdruck, dass Frauen in unserer Gesellschaft weniger wert sind. Das kann ich nicht akzeptieren, und das will hoffentlich niemand.»

Die Vorlage geht nun zurück an den Ständerat. (SDA)

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Projekte nicht weiterverfolgt: Post streicht 17 Stellen im E-Health-Bereich

Tue, 09/25/2018 - 11:17

Die Post konzentriert sich im Bereich E-Health künftig auf ihre Plattform mit dem elektronischen Patientendossier und auf den Informationsaustausch zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen wie Spitäler, Kliniken, Arztpraxen und Laboratorien.

Während sie sich auf diese neuen Bereiche konzentriert, verzichtet die Post auf die Tätigkeiten Qualitätsbefragungen und medizinische Register. Von diesen Veränderungen betroffen sind 17 Mitarbeitende. Die Post prüft, die Mitarbeitenden wo möglich in anderen technischen Bereichen einzusetzen, teilt sie in einem Communiqué mit. (kst)

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Im Bundesrat seit 2010: Die besten Bilder aus Schneider-Ammanns Karriere

Tue, 09/25/2018 - 11:15

Jetzt ist Schluss: Johann Schneider-Ammann tritt nach acht Jahren im Bundesrat zurück. BLICK zeigt die besten Bilder seiner Amtszeit.

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Bauarbeiten im Davoser Stadion: HCD sperrt Gästefans bis Ende Jahr aus!

Tue, 09/25/2018 - 11:06

Ein Davoser Heimspiel ohne Auswärtsfans? Ein ungewohntes Bild, an das sich die Eishockey-Anhänger wohl gewöhnen müssen. Aufgrund verschiedener Sanierungen in der Vaillant Arena bleibt der Gästesektor bis November 2020 geschlossen.

Am Freitag erfolgte der heiss ersehnte Startschuss in die neue Nation-League-Saison. Aus Davoser Sicht ein misslungener Auftakt. Zwei Niederlagen stehen nach den ersten beiden Spieltagen auf dem Papier. Doch nicht nur aus sportlicher Sicht läufts bei den Bündnern nicht rund. Beim Heimspiel gegen Ambri bleibt der Gästesektor geschlossen. Die Tessiner Fans nehmen auf der Westtribüne Platz.

 

Und der leere Sektor ist keine Ausnahme. Aufgrund Umbauarbeiten der Davoser Vaillant Arena bleibt der Gästesektor bis Ende 2018 geschlossen, wie der HCD im Verlauf des Dienstags präzisiert. «Wir bitten euch um Verständnis. Nach dem Abschluss der Stadionsanierung im November 2020 dürft Ihr euch dafür auf einen neuen Gästesektor freuen», heisst es in der Mitteilung.

Verschärfte Ticketkontrollen 

Die Ambri-Fans improvisieren, gruppieren sich auf der Westtribüne. Eine Aktion, die der HC Davos zu verhindern versucht. Wie Mediensprecher Markus Glarner auf Nachfrage der «Südostschweiz» bestätigt, sei das Ausweichen auf die Westtribüne nicht im Sinne der Bündner.

Aus Sicherheitsgründen sollen demnächst die Ticketkontrollen verschärft werden, um das Anreisen der Fan-Gruppierungen zu unterbinden. «Gruppenbuchungen werden wie bis anhin vom Sicherheitsdienst überprüft», so Glarner. 

Bis im neuen Jahr müssen sich die Auswärtsfans also gedulden, ehe sie wieder nach Graubünden reisen dürfen. (fmü)

 SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel27:162. Zug28:663. Bern25:154. ZSC23:345. Ambri26:436. Lugano28:737. Lausanne26:538. SCL Tigers25:539. Genf23:4310. Lakers23:7011. Davos23:8012. Fribourg22:80
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Fake-Promo-Zug für Eisenbahn nach China: Thailänder prahlen mit Giruno von Stadler Rail

Tue, 09/25/2018 - 11:04

CHIANG RAI (THAILAND)/BUSSNANG TG - Der thailändische Staat wirbt auf Plakaten für eine neue Eisenbahn-Linie nach China. Der Schönheitsfehler, entdeckt von einem BLICK-Leserreporter: Der abgebildete Zug kommt von Stadler Rail und wurde bisher nur den SBB versprochen.

Ganz schön dreist, diese Thais! Um für eine geplante Eisenbahnlinie nach China zu werben, hat der thailändische Staat eine Abbildung eines Prestigeprojekts aus den Werken des Thurgauer Schienenfahrzeugherstellers Stadler Rail stibitzt.

 

Genauer: Auf einem Werbeplakat am Strassenrand in der nordthailändischen Stadt Chiang Rai prangt der Hochgeschwindigkeitszug Giruno, mit dem die SBB ab Ende 2019 durch den Gotthard-Basistunnel rattern wollen. Entdeckt hat das Plakat BLICK-Leserreporter Martin Grünig (66), der mit seiner Frau Goi (51) durch die Region reist.

«Das kommt öfters vor»

Auf Thai steht auf dem Plakat: «Zugstrecke Chiang Rai nach China – ein Traum wird wahr. Dankeschön Prayut Chan-O-Cha, Premierminister Thailands, für die Eisenbahnlinie Den Chai – Chiang Rai – Chiang Khong.» Über dem Stadler-Bijou hebt Chan-O-Cha den Arm zum Gruss, als Hintergrund auf dem Plakat sieht man den Bahnhof von Chiang Rai.

BLICK fragt bei Stadler nach, ob man einen neuen Auftrag an Land gezogen habe. Oder handelt es sich hier um einem Bild-Klau? Nein, schreibt eine Sprecherin: «Stadler ist an diesem Bahnprojekt nicht beteiligt. Das Bild von unserem Smile (so heisst der Zug Stadler-intern; d. Red.) wurde ohne unsere Einwilligung verwendet. Das kommt öfters vor – das Design scheint zu gefallen.»

Von einem Motz-Mail nach Thailand sieht die Sprecherin ab. Stattdessen hat BLICK beim Thai-Transportministerium nachgefragt, was es mit der Fake-Stadler-Promo auf sich hat. Bisher ist noch keine Antwort zurückgekommen.

* Name der Redaktion bekannt

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Interstellarer Gast: Mögliche Heimat von «Oumuamua» entdeckt

Tue, 09/25/2018 - 10:50

Heidelberg – Forscher haben vier mögliche Heimatsterne des ersten nachgewiesenen Besuchers aus einem anderen Sonnensystem gefunden: Sie verfolgten dazu die Flugbahn von «Oumuamua» zurück - so der Name des Himmelskörpers, der vor rund einem Jahr entdeckt wurde.

Möglich wurden die neuen Berechnungen unter anderem durch eine Entdeckung vor rund drei Monaten, teilte das Max-Planck-Institut für Astronomie am Dienstag in Heidelberg mit. Damals fanden Wissenschaftler heraus, dass aus dem zigarrenförmigen Objekt zeitweise Gase entweichen, deren Effekt mit einem sehr schwachen Raketenantrieb vergleichbar seien. Dies half ihnen entscheidend bei der Berechnung der Flugbahn von «Oumuamua», wie die Forscher im Fachmagazin «Astrophysical Journal» berichten.

Das Team unter der Leitung von Coryn Bailer-Jones hatte zudem Datensätze mit Angaben zu rund 1,3 Milliarden Sternen ausgewertet. Diese waren innerhalb der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation Esa erhoben worden. Unter anderem berechneten die Forscher, inwiefern die Anziehungskräfte anderer Sterne die Flugbahn des interstellaren Objekts voraussichtlich beeinflusst haben. Das Forscher-Team verfolgte die Flugbahn von «Oumuamua» bis zu 6,3 Millionen Jahre zurück.

 

Abgeschlossen ist die Suche jedoch noch nicht: 2021 sollen ausführlichere Datensätze zu weiteren mehreren Millionen Sternen veröffentlicht werden, die genauere Rückschlüsse auf die Herkunft des mehrere Hundert Meter langen interstellaren Besucher zulassen könnten.

Astronomen hatten «Oumuamua» im Oktober 2017 entdeckt - just als er dabei war, unser Sonnensystem wieder zu verlassen. Sie hatten gerade noch Zeit, die Bewegungen des Objekts mit Teleskopen zu vermessen. (SdA)

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Massiver Sachschaden in Bürglen TG: Fabrikgebäude brennt lichterloh

Tue, 09/25/2018 - 10:44

Auf einem Fabrikgelände in Bürglen TG ist in der Nacht auf Dienstag ein Feuer ausgebrochen. Beim Brand entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Franken.

Meterhoch schlagen die Flammen in der Nacht auf Dienstag aus einem Fabrikgebäude an der Kanalstrasse in Bürglen TG. Bei der Kantonalen Notrufzentrale ging um kurz nach 3 Uhr die Meldung über den Brand ein.

Als Einsatzkräfte der Kantonspolizei Thurgau vor Ort eintrafen, zeigte sich ihnen das Ausmass des Feuerinfernos. Zwei Bauten des achteiligen Fabrikgebäudes stehen in Vollbrand. Rund 90 Feuerwehrleute von der Feuerwehr Bürglen und der Stützpunktfeuerwehr Weinfelden TG waren nötig, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Mehrere hunderttausend Franken Schaden nach Fabrik-Brand

Da sich das Fabrikareal unweit der Bahnlinie befindet wurden Einsatzkräfte zusätzlich von einem SBB-Löschzug unterstützt. Dennoch wurden zwei Gebäudeteile komplett zerstört. Der Gesamtschaden beläuft sich laut einer Mitteilung der Kantonspolizei Thurgau auf mehrere hunderttausend Franken.

Da bei der Brandbekämpfung Löschwasser ins Erdreich gelangt ist, musste ein Funktionär des Amtes für Umwelt vor Ort kommen. Ausserdem rückte der Brandermittlungsdienst und der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau aus zur Spurensicherung und Klärung der Brandursache aus. Zudem war auch ein Elektrosachverständiger im Einsatz. Noch ist unklar, wie das Feuer ausbrechen konnte. Beim Brand wurde niemand verletzt. (rad)

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Brite David Lewis (43) kriegt Nachhilfe: Jetzt weiss er, woher der Käse kommt!

Tue, 09/25/2018 - 10:15

Wo hat Raclette seinen Ursprung? Und was sind Capuns? Der Brite David Lewis (43) wusste es bei seinem Einbürgerungsgespräch in Freienbach SZ nicht. Jetzt erhielt er kulinarische Nachhilfe.

Der Brite David Lewis (43) wollte sich in Freienbach SZ einbürgern lassen – fiel beim Einbürgerungstest aber durch. Laut der Kommission hatte er zu wenig Ahnung von seiner Gemeinde und dem politischen System der Schweiz.

Zudem: Auch die zur Auflockerung gedachten Fragen – woher stammt das Raclette und Capuns? – habe Lewis ebenfalls nicht beantworten können (BLICK berichtete), hiess es im negativen Bescheid.

Ans Raclette-Fest eingeladen ...  

Zum Trost luden die Tourismusbüros Wallis und Graubünden Lewis ein, ihre jeweiligen Spezialitäten zu probieren. Das nahm der Brite dankend an – und reiste am Sonntag mit seinem Sohn ans Raclette-Fest nach Bagnes VS.

Dort degustierte er diverse Raclettes und liess sich von Nationalrat Thomas Egger, Präsident der Sortenorganisation Raclette du Valais AOP, die Geschichte des Walliser Produkts erklären, wie dieser per Medienmitteilung verkündete. Lewis zu BLICK: «Es schmeckte absolut hervorragend. Mein Sohn konnte fast nicht aufhören zu essen.»

... und nach Disentis zum Capuns-Plausch

Bereits im Juli war David Lewis mit Sohn Georg zum Capuns-Plausch nach Disentis GR gereist. Simona Barmettler, Tourismusdirektorin der Region Disentis Sedrun, sagt: «Herr Lewis und sein Sohn Georg waren überaus begeistert von der Bündner Spezialität.» 

Käse gut, alles gut? Nicht ganz: Lewis hat den Schweizer Pass noch nicht – ist aber immerhin für den nächsten Anlauf vor der Einbürgerungskommission gerüstet. Das Gesuch will er in den nächsten Wochen stellen, er müsse noch ein paar Unterlagen zusammensuchen. «An der Raclette-Frage wird es aber bestimmt nicht scheitern!» (krj)

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Schiri-Kritik nach Daprelàs Horror-Foul: «Das war noch schlimmer als Sandro Wieser»

Tue, 09/25/2018 - 09:31

Die St. Galler tragen schwer am Itten-Schock. Über Sünder Fabio Daprelà motzte kürzlich schon der FC Zürich.

Im Kybunpark toben sie auch am Tag nach dem 2:2 gegen Lugano – und nicht wegen des späten Punktverlusts. Cedric Itten (21) ist im Spital, nieder­gestreckt von Lugano-­Verteidiger Fabio Daprelà (27). Kreuz- und Innenband im rechten Knie sind gerissen. Itten, formstarker Stürmer, fällt für Monate aus.

Ein schwerer Schlag für die Espen! Sportchef Alain Sutter schäumt – und fällt ein scharfes Urteil über Daprelà: «Jeder, der mal selber Fussball gespielt hat, sieht: Das war volle Absicht. Man merkt, dass er ihm wehtun wollte. Das war Kung-Fu. So was hat auf dem Rasen nichts verloren.»

 

Grotesk gar: Schiedsrichter Lionel Tschudi pfeift nicht mal Foul. Sutter und andere St. Galler stürzen nach dem Spiel in die Schiri-Kabine. Dass Tschudi da Einsicht gezeigt habe, mindert Sutters Zorn nicht: «Er hat seinen Job nicht gemacht. An ihm ist es, die Spieler zu schützen.» Schiri-Chef Dani Wermelinger sagt: «Wir ärgern uns sehr, dass das passiert ist. Es war eine klare Rote Karte, die verpasst wurde. Für mich sogar eine üble Attacke. Da hatte Lionel Tschudi für einen kurzen Moment den falschen Fokus. Er sah dem Ball nach und registrierte damit das Foul nicht. Dass bei dieser Aktion Cedric Itten so schwer verletzt wurde, bedauern wir sehr.»

Gestern um 16.45 Uhr hat der Disziplinarrichter das Verfahren gegen Daprelà eröffnet. Sutter: «Wenn die Liga da nicht einschreitet, kann sie jegliche Fairplay-Aktionen in die Tonne schmeissen.» Was Sutter auch zu denken gibt: «Daprelà hat schon bei einem Spiel im Frühjahr Itten bedroht, er mache ihn kaputt. Solche Spieler muss man aus dem Verkehr ziehen.»

Sutter ist nicht der Erste, der sich über Daprelà beschwert. Als der FCZ Anfang Monat in Lugano 0:1 verlor, foulte Daprelà auch FCZler Marchesano rüde. Ref Klossner beliess es bei Gelb. Daraufhin wandten sich die Zürcher nach BLICK-Informa­tionen an Schiri-Boss Daniel Wermelinger und hielten ihn an, Daprelà härter anzufassen – sonst trete der noch jemanden ins Spital. Schiri-Chef Wermelinger: «Ich bin immer offen für den Austausch mit allen Klubs der SFL. Dies ist mir wichtig.»

 

Was blüht nun Daprelà?

Sutter: «Im Falle eines solch brutalen Fouls fände ich es angemessen, wenn der Spieler so lange aussetzen muss, bis der Verletzte wieder fit auf dem Platz steht.»

 

Eine Forderung, die der Emotion geschuldet sein dürfte. Wahrscheinlicher ist, dass sich der Disziplinarrichter an einem vergleich­baren Fall orientiert: Der Aarauer Sandro Wieser wurde 2014 für seine Attacke auf den Zürcher Gilles Yapi für 6 Spiele gesperrt. Sutter hält Daprelàs Foul gar für schlimmer: «Wieser hat am Ende eher zurückgezogen. Daprelà hat voll durchgezogen.» Dass die St. Galler selbst zu juristischen Mitteln greifen und zivilrechtliche Schritte einleiten, ist denkbar – und wohl abhängig vom Strafmass der Liga.

Die Strafanzeige, die der FCZ gegen Wieser einreichte, liessen die Zürcher letztlich fallen. Am Montagabend lässt Lugano eine Videobotschaft Daprelàs verbreiten. Darin sagt er: «Ich habe die Bilder noch mal gesehen. Es tut mir leid. Es war sicher keine Absicht. Es war ein Rot-würdiges Foul. Ich hoffe, dass ich Cedi bald wieder auf dem Platz sehe.»

Daprelà sagt Sorry. Es kommt nicht bei allen an. Sutter sagte schon am Vormittag: «Seien wir ehrlich: Wer ein solches Foul macht, muss sich nachher auch nicht mehr entschuldigen.»

*****

Strellers schöne Geste

Daprelà-Opfer Cedric Itten ist seit Sommer kein Bebbi-Spieler mehr. Dennoch kümmert sich Basels Sportchef Marco Streller rührend um den ehemaligen FCB-Spieler. Schon am Sonntagabend, trotz 1:7-Schlappe seines FCB, wirbelt Streller für Itten und besorgt dem St. Galler Angreifer, der bei Daprelàs Attacke Kreuz- und Innenband gerissen hat, einen zeitnahen Operations-Termin!

 

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Vermisster in Waldstück bei Suhr AG gefunden: Lag der Türke (†43) seit Samstag im BMW-Wrack?

Tue, 09/25/2018 - 09:16

SUHR AG - In einem Waldstück bei Suhr AG wurde die Leiche eines 43-jährigen Türken in einem BMW-Wrack gefunden. Der Mann galt seit Samstag als vermisst. Jetzt untersucht die Kantonspolizei Aargau und die zuständige Staatsanwaltschaft den Fall.

Rund 30 Meter von der Autobahn A1 entfernt, in einem Waldstück auf dem Gemeindegebiet Suhr AG: Hier hat ein Mitarbeiter des Nationalstrassenunterhaltsdienstes (NSNW) am Montag, um kurz vor 16.30 Uhr, die Leiche eines Mannes gefunden. Der Tote lag in einem völlig demolierten BMW-Wrack im Wald oberhalb des Obertelwegs.

Bei dem Toten handelt es sich gemäss Roland Pfister, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, um einen 43-jährigen Türken. Der Fahrer dessen BMW im Kanton Zürich eingelöst war, lebte im Aargau. Er wurde zuletzt am Samstag bei der Arbeit gesehen. Von da an verlor sich seine Spur, bis zum Fund seiner Leiche am Montagabend.

Strassenarbeiter fand die Leiche im Wald zufällig

Die Familie des Türken hatte den Mann am Montag als vermisst gemeldet. Nur Stunden später wurde seine Leiche in einem Waldstück rund 30 Meter von der Autobahn entfernt entdeckt.

Ein Strassenunterhaltsarbeiter war vor Ort um den Wildschutzzaun entlang der Autobahn A1 zu reparieren. Als er die Umgebung absuchte, stiess er durch Zufall auf den Toten. Laut Pfister ist unklar, wohin der Mann mit seinem Wagen unterwegs war.

Familie wurde über Tod des Türken (†43) informiert

Derzeitigen Erkenntnissen zufolge starb der Fahrer an den Folgen eines Selbstunfalls. Wann sich dieser jedoch ereignete, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat eine Untersuchung zur Klärung des Unfallhergangs eröffnet. Zudem wurde eine Obduktion des Leichnams angeordnet.

Mittels der rechtsmedizinischen Abklärungen soll der Tote per DNA noch formell identifiziert werden. Die Angehörigen konnten aber bereits über den Tod des BMW-Fahrers informiert werden, wie Pfister auf Anfrage von BLICK bestätigt.

BMW-Fahrer durchbrach Wildschutzzaun an der Autobahn A1

Derzeitigen Erkenntnissen zufolge verlor der Türke auf der Autobahn A1 in Richtung Bern die Kontrolle über seinen Wagen. Der BMW kollidierte demnach erst mit dem Wiesenbord, durchbrach dann den Wildschutzzaun und kam letztlich im Wald zum Stillstand.

Der BMW wurde beim Unfall schwer beschädigt und in einem Baum verkeilt. Die Kantonspolizei Aargau zog zur Spurensicherung und Tatbestandsaufnahme ihre Unfallgruppe bei. Zudem rückte die Stützpunktfeuerwehr Aarau sowie ein Bergungsunternehmen aus um den Unfallwagen und die Leiche zu bergen.

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Bundesrat Schneider-Ammann tritt mit Scherz zurück! «Es geht mir gut – ich bin wach!»

Tue, 09/25/2018 - 09:02

BERN - Im Frühjahr hatte er angekündigt, dass dies seine letzte Legislatur sei. Heute kommunizierte Johann Schneider-Ammann den definitiven Zeitpunkt kommunizieren: Ende Jahr ist Schluss!

Johann Schneider-Ammann (66) hat heute seinen definitiven Rücktritt bekannt gegeben. Der FDP-Bundesrat hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass spätestens Ende 2019 Schluss sei. Schneider-Ammann führte acht Jahre lang das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Im Rücktrittschreiben, das Nationalratspräsident Dominique de Buman (CVP) im grossen Rat verlesen hat, teilt der scheidende FDP-Magistrat mit: «Ich verlasse ein Gremium, das durch seine respektvolle und konstruktive Zusammenarbeit beweist, dass die Schweiz als Denk-, Werk- und Dienstleistungsplatz, aber auch bezüglich Lebensqualität und Sicherheit nicht ohne Grund weltweit an der Spitze steht.»

«Es ist mir eine Ehre gewesen»

Er habe seinen Beitrag in der Landesregierung mit der Erfahrung und Überzeugung als früherer Unternehmer geleistet, sagt er. «Es ist mir eine ausserordentliche Ehre gewesen, unserer Schweiz dienen zu dürfen.»

Sein grosser Dank gelte den Eidgenössischen Raten für das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Dem Gesamtbundesrat für Geschlossenheit in der Vielfalt. Und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für langjährige Loyalität und Unterstützung.

Bühne frei für Keller-Sutter

Mit einem Rücktritt per Ende 2018 rollt Schneider-Ammann der St.Galler Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (54) den roten Teppich aus. Schon bei ihrer Präsidentinnenfeier hatte er sie als Wunschnachfolgerin bezeichnet.

Parteipräsidentin Petra Gössi (42) hingegen ist wohl aus dem Rennen. Ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen könnte sie unmöglich Fahnenflucht begehen.

Zeit um «etwas Grossvater» zu sein

Just diese Keller-Sutter würdigte im Ständerat ihren Parteikollegen in dessen Anwesenheit: «Es ist sicherlich Zeit, schon heute herzlich für ihre grosse Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz für die Bevölkerung und die Schweiz zu danken.»

Bei der Übergabe des Rücktrittsschreiben an die Ständeratspräsidentin soll Schneider-Ammann Keller-Sutter gesagt haben, dass er nun «etwas Grossvater» sein und mehr Zeit mit der Familie verbringen wolle. «Ich wünsche ihnen schon heute von Herzen alles Gute für die Zeit danach», so die Glückwünsche Keller-Sutters.

Partei würdigt ihren Bundesrat als stillen Schaffer

Die FDP würdigt ihren Bundesrat als pragmatischen und stillen Schaffer, wie Präsidentin Petra Gössi in einer Mitteilung zitiert wird. «Er hat sehr viel für die Jobs in der Schweiz, für die Bildung und die digitale Zukunft erreicht.»

Schneider-Ammann habe die Schweiz als Wirtschaftsminister durch turbulente Zeiten geführt, schreibt die Partei. Stets habe er für die Arbeitsplätze im Land gekämpft, deshalb habe die Schweiz die Krisenjahre vergleichsweise gut gemeistert. Dabei habe er auf seine «wertvollen Erfahrungen als erfolgreicher Unternehmer» zurückgreifen können.

 

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Novartis streicht rund 2150 Stellen in der Schweiz: Diese fünf Standorte sind vom Kahlschlag betroffen

Tue, 09/25/2018 - 08:03

BASEL - Nach vielen Gerüchten um einen Stellenabbau bei Novartis wurden heute die Mitarbeiter informiert. Betroffen sind fünf Standorte. Enttäuscht ist auch der Regierungsrat des Kantons Aargau.

Novartis will in der Schweiz bis 2022 rund 2150 Stellen streichen. Im Rahmen einer weltweiten Anpassung des Produktionsnetzes streicht der Pharmakonzern rund 1450 Arbeitsplätze in Basel, Schweizerhalle BL, Stein AG, Locarno TI und Rotkreuz ZG.

Zugleich sollen in Stein wie bereits angekündigt 450 neue Stellen entstehen. Ausserdem sollen 700 Stellen im Dienstleistungsbereich in Servicezentren im Ausland verlagert werden, wie Novartis am Dienstag ankündigte. Ebenfalls heute verkündete der Pharmariese den Abbau von 400 Jobs in Grossbritannien.

 

Aargauer Regierung enttäuscht

Die ersten Reaktionen fallen heftig aus. So zeigte sich der Regierungsrat der Kantons Aargau in einer Mitteilung enttäuscht über den «massiven Stellenabbau». Besonders, weil Novartis erst Ende August Investitionen in den Standort Stein AG und die Schaffung neuer Jobs angekündigt hatte.

Der Regierungsrat erwarte, dass das Unternehmen die Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland im Rahmen des anstehenden Konsultationsverfahrens überprüfe und den angekündigten Stellenabbau reduziere. Auch die Regierungen von Basel und Basel-Landschaft äusserten ihr Bedauern.

Angestellte Schweiz bezeichnet den Stellenabbau als «verantwortungslos». Denn insgesamt sei für die Branche Wachstum angesagt. Man wolle «alles daran setzen, die Beschäftigung bei Novartis in der Schweiz zu halten und zu sichern».

 

Andere Produkte wichtiger

Gerade mit Blick auf den Stellenabbau am Produktionsstandort Schweizerhalle verweist der Konzern gegenüber der Agentur AWP auf die Veränderungen des Produktportfolios.

So sei der Standort unter anderem stark in die Fertigung des Mittels Glivec involviert. Mit dem Ablauf des Patentschutzes hierfür und den folgenden Nachahmerprodukten habe Glivec an Bedeutung innerhalb des Produktportfolios eingebüsst. Potenziell betroffen sind am Standort 350 Mitarbeiter, so Novartis gegenüber Medien.

Novartis will Betroffene unterstützen

Der Abbau soll gestaffelt über vier Jahre erfolgen, wie der Pharmakonzern am Dienstag mitteilte. Novartis habe seine Arbeitnehmervertretungen und das Management zu Gesprächen und Konsultationen eingeladen.

«Wir wissen, was die heutige Ankündigung für die potenziell betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet», liess sich Konzernchef Vas Narasimhan im Communiqué zitieren. Novartis wolle allen Betroffenen die volle Unterstützung zukommen lassen.

Umschulungen denkbar

Konkret spricht der Konzern von einem Jobcenter für interne und externe Neuanstellungen, einem Sozialplan und Frühpensionierungsplänen. Zudem sollen so viele der Betroffenen wie möglich umgeschult werden, damit sie in der neuen Fertigungsanlage für Zell- und Gentherapien in Stein arbeiten können. Vor rund einem Monat hatte Novartis angekündigt, im aargauischen Stein bis zu 450 neue Stellen zu schaffen.

Novartis bleibe fest in der Schweiz verankert, sagte Narasimhan weiter. Nach der Umsetzung des Abbaus und der Abspaltung der Augensparte Alcon sollen in der Schweiz ungefähr 10 Prozent der weltweit tätigen Arbeitskräfte von Novartis angestellt sein. Heute arbeiten global rund 125'000 Menschen für den Konzern. In der Schweiz sind es rund 13'000 Mitarbeitende. Nach dem geplanten Abbau und der Abspaltung von Alcon sollen in der Schweiz noch 10'500 Novartis-Mitarbeiter übrig sein. Der Anteil von 10 Prozent weltweit soll aber stabil bleiben.

Fokus auf neuartige Methoden

Mit den Abbauplänen will der Pharmakonzern die Effektivität und Effizienz erhöhen. Bei der Produktion will Novartis vermehrt in neuartige Fertigungsplattformen investieren und von traditionelleren Fertigungstechnologien wegkommen. In diesem Zusammenhang hat Novartis bereits Anpassungen in Japan, USA und anderen Ländern angekündigt.

Die Verlagerung von Dienstleistungsaufgaben gehen letztlich auf einen Entscheid von Novartis aus dem Jahr 2014 zurück. Damals schuf der Konzern die Business-Services-Organisation.

Verlagerungen weg aus Basel

Um interne Dienstleistungen zu tiefen Kosten anbieten zu können, baute Novartis fünf globale Servicezentren in Dublin (Irland), Hyderabad (Indien), Kuala Lumpur (Malaysia), Mexiko-Stadt (Mexiko) und Prag (Tschechische Republik) auf. Nun sollen sowohl Führungs- wie auch normale Positionen in diese Servicezentren verlagert werden. Diese Verlagerungen werden vor allem den Campus Basel betreffen.

Im Vorfeld berichteten Gewerkschaften, dass für Dienstagmorgen eine Mitarbeiterversammlung einberufen worden sei.

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IAA-Studie gleicht Rinspeed-Konzept: Mercedes klaut Schweizer Idee!

Tue, 09/25/2018 - 05:52

Geht bei Mercedes das Kopierfieber um? Die Idee der IAA-Studie Vision Urbanetic gleicht frappierend jener von Frank M. Rinderknecht und seinem Rinspeed Snap.

Es tönt wie ein Wirtschaftskrimi: In Zumikon ZH entwickelt der Schweizer Autovisionär Frank M. Rinderknecht (62) mit seiner Ideenschmiede Rinspeed seit 40 Jahren Autoideen. Letzter Coup: Der Rinspeed Snap von der CES Las Vegas im Januar und dem Genfer Autosalon im März. Am 6. Juli klingelts an Rindernkechts Tür: Drei Mercedes-Konzernforscher hatten sich angekündigt, um den Snap anzuschauen. Warum? «Einfach aus Interesse, hiess es», berichtet uns Rinderknecht.

Die Schweizer Idee

Die Snap-Idee: Antrieb und Aufbau sind getrennt. Hat das Chassis viele Kilometer oder ist veraltet, wirds ersetzt – aber der «Pod» (Aufbau) weiterverwendet. Das spart Geld, und der «Pod» lässt sich blitzschnell wechseln – etwa von einem Bus zum Laster.

Frappierende Parallelen

Verrückt? Pustekuchen: An der Nutzfahrzeug-IAA Hannover (D, bis 27.9.) zeigt Mercedes die Studie Vision Urbanetic. Sieht anders aus? Nur, bis man Chassis und Aufbau separat sieht. Mercedes hat Elektroantrieb. Wie Rinspeed. Mercedes ist autonom. Wie Rinspeed. Mercedes hat modulare Aufbauten. Wie Rinspeed. Bei Mercedes heisst auf Bildern sogar das Chassis «Skateboard» – wie bei Rinspeed! «Beim Vision Urbanetic handelt es sich um ein völlig neues Mobilitätskonzept», sagt Gerd Reichenbach, Leitung Strategie bei Mercedes Vans.

«Fast ein Kompliment»

Alles nur geklaut? «Das wäre reine Spekulation: Ich weiss nicht, ob Mercedes einfach die gleiche Idee hatte», gibt sich Rinderknecht diplomatisch: «Aber es hinterlässt einen faden Beigeschmack, dass man mir beim Besuch nichts vom Urbanetic gesagt hat.» Also nicht ab zum Anwalt? «Nein. Es ist ja fast ein Kompliment: Wenn sogar Mercedes das macht, validiert das ja unseren Snap und zeigt, das wir auf dem richtigen Weg sind.»

VW und Citroën «gefielen» auch schon Ideen

Nicht das erste Mal, dass Rinderknechts Ideen offenbar «gefallen». So zeigte er 2011 den Rinspeed Bamboo, eine elektrische Neuinterpretation des Citroën Méhari. Fünf Jahre später kam der Citroën E-Méhari. Im März 2015 zeigte Rinspeed den Budii, im Januar 2017 dann VW den Budd-e. Nur ein Schelm, wer bei solchen Übereinstimmungen an Kopiertes denkt?

Rinderknechts nächster Schritt

Was wird jetzt aus Rinderknechts Start-up «Snap Motion» im kalifornischen Silicon Valley (USA) und Europa, dass er für die Snap-Serienproduktion gegründet hat? «Ich bin gerne Vorreiter. Warten Sie noch ab», sagt Rinderknecht schmunzelnd: «Bald zeigen wir beim Snap etwas Neues – und dann sind wir Mercedes schon wieder einen Schritt voraus.»

Die Smart-Idee

Übrigens: Auch den Mercedes-Spross Smart hatte ein Schweizer Visionär erdacht. Ums zu realisieren, spannte Swatch-Vater Nicolas Hayek (1928-2010) mit Mercedes zusammen – aber stieg wieder aus, weil der E-Antrieb fehlte. Heute gibts den Smart elektrisch … .

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USA: US-Polizistin nach Tötung gefeuert

Tue, 09/25/2018 - 02:45

Chicago – Eine weisse Polizistin, die einen unbewaffneten Schwarzen in dessen Wohnung erschossen hat, ist gefeuert worden. Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass sich die Beamtin bei ihrer Festnahme wegen Totschlags ungebührlich verhalten habe, erklärte die Polizei.

Der Frau sei wegen ihrer Taten am Montag gekündigt worden, hiess es weiter. Nach Angaben der Polizei kann die 30-Jährige Einspruch gegen ihre Entlassung erheben.

Der Vorfall ereignete sich Anfang September nach Dienstende der Polizistin. Noch in Uniform, ging sie nach Polizeiangaben aus Versehen in das Apartment des schwarzen Mannes in einer gehobenen Wohnanlage nahe Dallas' Zentrum. Nachdem die Polizistin den Mann erschossen hatte, rief sie den Rettungsdienst und erzählte den Helfern, sie habe gedacht, es habe sich um ihre eigene Wohnung gehandelt.

Laut der Zeitung «Dallas Morning News» irrte sich die Polizistin in der Etage und steuerte die Wohnung direkt über ihrer eigenen an. Die Tür sei unverschlossen gewesen und die Lichter aus. Als sie einen Menschen in der Dunkelheit gesehen habe, habe sie ihre Waffe gezogen und das Feuer eröffnet, weil sie von einem Einbrecher ausgegangen sei, berichtete die Zeitung. Wenige Tage nach der Tat wurde die Polizistin festgenommen.

Das 26-jährige Opfer war aus dem kleinen karibischen Inselstaat St. Lucia in die USA eingewandert. Er war Absolvent einer privaten christlichen Hochschule im US-Bundesstaat Arkansas und arbeitete für das Unternehmen PricewaterhouseCoopers in Dallas. Die Anwälte seiner Familie nannten die Entlassung als «ersten Sieg». Die Familie fordere eine «echte Mordermittlung».

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USA: Trumps Richterkandidat wehrt sich

Tue, 09/25/2018 - 02:12

Washington – Der unter Druck stehende Kandidat von US-Präsident Donald Trump für den Obersten US-Gerichtshof, Brett Kavanaugh, hat sich entschieden gegen Missbrauchsvorwürfe gewehrt. «Ich habe niemals jemanden sexuell belästigt», sagte Kavanaugh in einem TV-Interview.

Er habe Frauen immer mit Würde und Respekt behandelt, erklärte der Richter in dem am Montag im TV-Sender Fox News ausgestrahlten Gespräch. «Ich möchte einen fairen Prozess, in dem ich meine Integrität verteidigen kann», erklärte der 53-Jährige.

Trump hatte Kavanaugh als Richter für den Supreme Court vorgeschlagen. Kurz vor der geplanten Abstimmung des US-Senats über die Personalie kamen aber heftige Vorwürfe gegen Kavanaugh an die Öffentlichkeit: Die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford beschuldigt ihn, 1982 am Rande einer Schülerparty versucht zu haben, sie zu vergewaltigen. Inzwischen wirft ihm eine zweite Frau vor, sie in den 80er Jahren sexuell belästigt zu haben.

Kavanaugh bestritt in dem Interview, auf der Party gewesen zu sein. Er wies auch die Vorwürfe der zweiten Frau als falsch zurück. Er habe während seiner Zeit in der Highschool und auch noch «viele Jahre später» keine sexuellen Kontakte zu Frauen gehabt, sagte er.

Während des ausführlichen Interviews des Trump sehr wohl gesonnenen Senders kam auch Kavanaughs Ehefrau Ashley zu Wort. Sie erklärte, die Vorwürfe gegen ihren Mann seien «schwer zu glauben». Sie kenne ihn seit 17 Jahren. «Er ist anständig, er ist nett, er ist gut. Ich kenne sein Herz. Das passt nicht zu Brett.»

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Kurier, Standard und Falter: Österreichs Innenministerium warnt Polizei vor bestimmten Medien

Tue, 09/25/2018 - 01:12

Das österreichische Innenministerium hat die Polizei in einer internen Mail vor bestimmten Medien gewarnt. Es empfiehlt dabei, die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Zeitungen auf ein Minimum zu beschränken.

Das österreichische Innenministerium hat die Polizei in einer internen Mail vor bestimmten Medien gewarnt. Es empfiehlt dabei, die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Zeitungen auf ein Minimum zu beschränken.

«Leider wird wie eh und je seitens gewisser Medien (zum Beispiel STANDARD, «Falter») sowie neuerdings auch seitens des «Kuriers» eine sehr einseitige und negative Berichterstattung über das BMI beziehungsweise die Polizei betrieben», heisst es in dem Schreiben, aus dem die Zeitungen «Der Standard» und «Kurier» zitieren. «Ansonsten erlaube ich mir vorzuschlagen, die Kommunikation mit diesen Medien auf das nötigste (rechtlich vorgesehene) Mass zu beschränken (...)», heisst es in dem Schreiben weiter.

Minister Kickl weder Auftraggeber noch Empfänger

Absender der an die Kommunikationsverantwortlichen der Landespolizeidirektionen gerichteten Mail ist Ressortsprecher Christoph Pölzl. In einer Reaktion auf die Medienberichte verteidigte das Ministerium das Schreiben: «Was den besonders achtsamen Umgang mit den erwähnten Medien betrifft, so basieren die Erläuterungen auf teils jahrelangen Erfahrungen vieler Kommunikationsmitarbeiter im BMI», heisst es in der Mitteilung. Minister Herbert Kickl von der rechten FPÖ sei weder Auftraggeber noch Empfänger der Mail gewesen.

In der Mail aus dem Ministerium wird den Polizeidirektionen darüber hinaus empfohlen, stärker über Sexualdelikte zu kommunizieren. Der Absender der Mail bittet, «vor allem Taten, die in der Öffentlichkeit begangen werden, besondere Modi Operandi (zum Beispiel Antanzen) aufweisen, mit erheblicher Gewalteinwirkung oder Nötigungen erfolgen oder wenn zwischen Täter und Opfer keine Verbindung besteht, auch proaktiv auszusenden». Laut der Reaktion des Innenministeriums soll dieser Hinweis einem einheitlicheren Auftritt der verschiedenen Polizeidirektionen und des Innenministeriums dienen. (SDA)

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Bei Uno-Treffen: Baby stiehlt Staats- und Regierungschefs die Show

Tue, 09/25/2018 - 01:06

Ein Säugling hat zum Auftakt der Uno-Treffen in New York der politischen Prominenz aus aller Welt zeitweise die Schau gestohlen. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern brachte ihre dreimonatige Tochter Neve mit.

Ein Säugling hat zum Auftakt der Uno-Treffen in New York der politischen Prominenz aus aller Welt zeitweise die Schau gestohlen. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern brachte ihre dreimonatige Tochter Neve mit.

Sie sorgt damit am Montag im Saal der Uno-Vollversammlung für grosse Aufmerksamkeit. Während eines «Friedensgipfels» zu Ehren des früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela hielt die 38-Jährige ihr Baby in den Armen, küsste es, und liess es hüpfen - eine Auflockerung des diplomatischen Protokolls, das die Pressefotografen begeisterte und von ihnen ausgiebig dokumentiert wurde.

«Neuseeland First Baby»

Begleitet wurde die Regierungschefin von ihrem Ehemann Clarke Gayford. Er kümmerte sich dann um die Tochter, als seine Frau an der Reihe war, während des Gipfels eine Rede zu halten. Gayford veröffentlichte auch im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Foto des Uno-Zutrittspasses von Neve, auf dem steht: «Neuseeland First Baby».

 

Ardern war im August nur sechs Wochen der Geburt ihrer Tochter ins Amt zurückgekehrt. Schon damals hatte sie angekündigt, dass sie Neve zu den Uno-Treffen nach New York mitnehmen würde. Die Tochter wird hauptsächlich von Gayford betreut, der eine Angelsendung im Fernsehen moderiert.

Ardern ist erst die zweite Regierungschefin, die im Amt ein Kind bekommen hat. 1990 hatte Pakistans Premierministerin Benazir Bhutto während ihrer Amtszeit eine Tochter geboren. (SDA)

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Vertraute wenden sich ab: Macron allein im Elysée

Tue, 09/25/2018 - 00:52

PARIS - Emmanuel Macron (40) ist im Elend: Seine Minister kehren ihm den Rücken, sein Beliebtheitswert ist im Keller. Dennoch wird er sein Ding durchziehen.

Die Franzosen kündigen ihrem Präsidenten die Liebe. Nur noch gerade 29 Prozent sind mit Emmanuel Macrons (40) Amtsführung zufrieden. Kurz nach seiner Wahl im Mai 2017 waren es mit 64 Prozent mehr als doppelt so viele Menschen!

Selbst seine engsten Vertrauten wenden sich von Macron ab. In nicht einmal anderthalb Jahren haben schon sechs seiner Minister den Bettel hingeschmissen. Der bisher Letzte in der Reihe war sein treuer Weggefährte Gérard Collomb (71), der am Mittwoch seinen Abgang ankündigte und sich auf die regionale Politik in Lyon konzentrieren will.

Arrogantes Benehmen

Die Franzosen werfen ihrem Präsidenten Arroganz vor. Etwa, wenn er einem Teenager auf der Strasse öffentlich Manieren beibringen will, einem Arbeitslosen zu wenig Motivation zum Arbeiten vorwirft oder die Franzosen als ein «gallisches Volk, das gegen Veränderungen ist» bezeichnet.

Sein beherrschender Stil hat Macron den Übernamen Sonnenkönig eingebracht. So nannten die Franzosen ihren König Louis XIV. (1638–1715), der sich gerne in den Mittelpunkt stellte.

Zuwendung und Bestätigung holt sich Macron zurzeit da, wo sie ihm sicher sind: Er schenkt einem illegalen Einwanderer aus Mali die französische Staatsbürgerschaft, weil dieser ein Kind von einem Balkon gerettet hat. Oder er ehrt Hilfssoldaten aus Algerien, die im Unabhängigkeitskrieg von 1954 bis 1962 auf der Seite der französischen Armee gekämpft haben.

Stolperstein Bodyguard 

Macrons Beliebtheit begann vor allem mit der Affäre um seinen Leibwächter Alexandre Benalla zu sinken. Benalla war am 1. Mai – obwohl er nicht als Ordnungshüter im Einsatz war – gewalttätig gegen einen Demonstranten vorgegangen.

Die Franzosen verzeihen es Macron nicht, wie er den Fall bagatellisiert und Benalla in Schutz genommen hatte. Nino Galetti, Leiter des Pariser Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung, zu BLICK: «Hatte Macron im Wahlkampf angekündigt, mit Günstlingswirtschaft zu brechen und stets transparent regieren zu wollen, hat die Affäre um Benalla gezeigt, dass dies dem Präsidenten auch im eigenen Umfeld nicht gelingt.»

«Er hat noch viele Ideen»

Macrons Glaubwürdigkeit habe aber auch durch den Rücktritt des Umweltministers Nicolas Hulot (63) Anfang September Kratzer genommen. Galetti: «Dessen Begründung, die Regierung tue zu wenig für Umweltschutz und Energiewende, durchkreuzt den Versuch des Präsidenten, sich ein Image als Klima-Präsident aufzubauen.»

Galetti ist aber davon überzeugt, dass sich Macron trotz Tiefstwerten bei Beliebtheitsumfragen nicht von seinem Kurs abbringen lassen werde. Galetti: «Er hat noch viele Ideen und wird nach der Arbeitsmarkt- und der Bahnreform noch zahlreiche weitere Reformvorhaben wie etwa bei den Renten und der Arbeitslosenversicherung anstossen.»

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Bonjour, Bonjour! Paola kehrt ins TV zurück

Tue, 09/25/2018 - 00:52

Seit dem Rückzug aus dem Showgeschäft vor 28 Jahren ist die ehemalige Schlagersängerin und TV-Moderatorin Paola Felix nur noch selten am Bildschirm zu sehen. Im Dezember schenkt ihr SRF einen ganzen Samstagabend.

1990 war Schluss: Paola Felix (67) zog sich zu ihrem vierzigsten Geburtstag aus dem Showgeschäft zurück. Konzerte gab es nicht mehr, TV-Auftritte nur zu ausgewähltesten Gelegenheiten wie Gala-Events oder Tribut-Sendungen. 

Sechs Jahre nach dem Krebs-Tod ihres Mannes Kurt Felix (†71) sagt die Schlagersängerin für einen Abend wieder «Bonjour, Bonjour», denn das SRF widmet ihr die diesjährige Ausgabe von «100% Schweizer Musik» – unter dem Motto «Paola & Friends». Zuvor wurde diese Ehre Peter Reber (69), DJ Bobo (50) und dem verstorbenen Polo Hofer (†72) zuteil. 

Grosse Namen der Schweizer Musikszene als Gäste

Die Dreharbeiten fanden letzte Woche am Walensee statt: «Ich bin voller Glück nach der Aufzeichnung dieser Sendung. Es war ein herrlicher Abend mit lieben Freunden und mit vielen tollen Überraschungen», verrät die Schweizer Musik-Legende BLICK. Mit dabei waren Wegbegleiter und Freunde von Paola, die für die Sendung die grössten Hits der Schweizer Musik-Ikone neu interpretieren: Beatrice Egli (30), Luca Hänni (23), Pepe Lienhard (72), Peter Kraus (79), Pino Gasparini (72), Peter Reber und Michael von der Heide (46), der Paola 2016 ein ganzes Tribut-Album widmete.

Paola selbst wird nicht singen

Die Schlagersängerin selbst wird in der Sendung allerdings nicht singen, ein Comeback schloss sie schon im BLICK-Interview im Jahr 2016 aus. «Ich habe mich vom Showgeschäft verabschiedet. Und das soll auch so bleiben», sagte sie damals. 

Allerdings war die St. Gallerin, die von 1970 bis 1990 zu den erfolgreichsten Sängerinnen des deutschen Schlagers gehörte, in Tribut-Sendungen zu sehen – das letzte Mal im letzten April in der deutsch-schweizerischen Produktion «Der grosse Paola & Kurt Felix Abend». Jetzt wird Paola zum ersten Mal nach 17 Jahren eine eigene Samstagabendshow gewidmet.

Welche der grossen Hits (u. a. «Blue Bayou», «Cinéma» oder «Bonjour, Bonjour») neu interpretiert werden, ist noch nicht bekannt. Die Schlager-Legende verspricht einen unterhaltenden Abend: «Die Fernsehzuschauer können sich mit mir darüber freuen, wenn sie am 15. Dezember die Sendung sehen.»

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Petition gegen politische Einmischung: Erdogan soll Schweiz-Türken in Ruhe lassen

Tue, 09/25/2018 - 00:51

BERN - Schluss mit der Einmischung der Türkei auf politischer, religiöser und schulischer Ebene: Dies fordert das Egerkinger Komitee um SVP-Nationalrat Walter Wobmann mit einer Petition, die in kürzester Zeit fast 5000 Unterstützer fand.

Die Bundeskanzlei in Bern nimmt nicht jeden Tag Schachteln mit Unterschriften von Initiativen oder anderen Volksanliegen an. Das Egerkinger Komitee um SVP-Nationalrat Walter Wobmann (60) musste etwas warten, bis es gestern seine Anti-Türken-Petition «Schluss mit Erdogan-Einmischung» mit 4980 Unterschriften einreichen konnte. Doch eine bessere Woche hätte die SVP-nahe Gruppierung kaum erwischen können.

Anti-Erdogan-Welle hilft dem Egerkinger Komitee

Ab Donnerstag sorgt nämlich der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (64) garantiert für Schlagzeilen, wenn er in Deutschland auf Staatsbesuch weilt. Die Demos am Wochenende in Berlin und anderen Grossstädten geben einen Vorgeschmack auf den Protest, der Erdogan wegen seiner religiös-politischen Beeinflussung der Auslandtürken wieder um die Ohren fliegen wird.

Auch das 66-Prozent-Ja gegen die Verhüllung mit Burka oder Nikab vom letzten Sonntag im Kanton St. Gallen lässt sich als Widerstand gegen die konservative Islamisierung lesen, ob arabischer oder türkischer Art. Das Egerkinger Komitee kann die Anti-Erdogan-Welle jetzt voll reiten.

Erst recht, weil die offiziellen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Türkei angespannt sind. So hält Ankara aus politischen Gründen nach wie vor sieben Doppelbürger fest – trotz Versprechen des türkischen Botschafters in Bern, Ilhan Saygili (51), von Mitte Juli, diese bald freizulassen.

SonntagsBlick-Enthüllungen führten zur Petition 

Schlecht verdaut hat die Schweiz auch zwei Enthüllungen des SonntagsBlick: So mussten türkischstämmige Schüler im Heimatkunde-Unterricht und unter der Schirmherrschaft der türkischen Botschaft ein nationalistisches Kriegstheater aufführen. Für den Nachwuchs sind zudem neue Wochenendschulen in Planung, in denen ihnen unter Aufsicht einer Erdogan-Behörde die türkische Staatslehre verinnerlicht werden soll.

Unterschriften kamen sehr schnell zustande

Für Nationalrat Wobmann sind dies unerträgliche Machenschaften, die dem Egerkinger Komitee «den entscheidenden Zwick» gaben, eine Petition zu lancieren. Er ist überzeugt: «Sehr viele ärgern sich darüber, dass wir in der Schweiz Türken das Aufenthaltsrecht geben, obschon sie noch extra Integrationsverweigerung betreiben.» Fast 5000 Unterschriften – gesammelt in nur zwei Monaten in der Sommerferienzeit – seien ein deutliches Signal für die verbreitete Kritik an der politisch-islamischen Unterwanderung der Schweiz durch den türkischen Staatsapparat. 

Bundesrat soll den Botschafter zitieren

Konkret fordert die Petition den Bundesrat auf, Botschafter Saygili dringlich einzubestellen.

Aber auch die Türken in der Schweiz, die mit Erdogan mehr als nur sympathisieren, sollen härter angepackt werden. «Wer in der Schweiz türkische Kriegsspiele inszeniert oder unterstützt, hat sein Aufenthaltsrecht verwirkt», heisst es im Petitionstext. Oder: «Wer in der Schweiz Spitzeldienste für das Erdogan-Regime betreibt, ist sofort auszuweisen.»

Allerdings dürfte der Punkt mit den Kriegsspielen ein frommer Wunsch bleiben. Es fehlt die rechtliche Grundlage dazu.

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