ZÜRICH - ZH - «Guten Morgen, weisses Kätzchen» heisst eine umfassende Ausstellung in Zürich mit Werken des 1940 geborenen deutschen Künstlers Imi Knoebel. Die Schau im Haus Konstruktiv dauert vom 31. Mai bis 2. September.
Den Auftakt der Ausstellung, die sich über vier Stockwerke des Museums erstreckt, bildet die Installation «Raum 19 III» (1968/2006). Von dieser Arbeit gibt es mittlerweile vier Fassungen, was zeigt - so das Haus Konstruktiv -, wie wichtig diese frühe Installation für das gesamte Schaffen Imi Knoebels ist.
«Raum 19» verweist auf die Kunstakademie in Düsseldorf, wo der als Klaus Wolf Knoebel in Dessau geborene Imi Knoebel zusammen mit Rainer Giese («IMI & IMI») bei Joseph Beuys studierte.
Der Arbeitsraum sollte «zur Keimzelle» von Knoebels Schaffen werden. Das Werk ist angelegt als gebautes Bild und besteht aus gestapelten und gereihten Hartfaserplatten, Raumkörpern, Winkeln und Keilrahmen. Es macht deutlich, wie stark Knoebel der geometrischen Abstraktion verpflichtet ist.
Seit 2006 wird «Raum 19 III» zusammen mit dem Werk «Batterie» (2005) gezeigt - einem imposanten Kubus aus Aluminiumplatten, die mit phosphoreszierender Farbe beschichtet sind. «In Kombination nähren sich die beiden Werke, laden sich gegenseitig auf», schreibt das Haus Konstruktiv.
Weitere Schwerpunkte in der Ausstellung sind der 21-teilige Werkkomplex der «Kernstücke», zudem Arbeiten, die auf den russischen Künstler Kasimir Malewitsch («Schwarzes Quadrat», 1915) Bezug nehmen und solche, die sich an der amerikanischen Farbfeldmalerei und am Minimalismus der 1960er- und 1970er-Jahre orientieren.
Neben älteren zeigt die Kuratorin Sabine Schaschl auch neueste Werke von Imi Knoebel. Darunter finden sich mehrteilige Arbeiten, aber auch solche, die - wie «Figura B» (2018) - aus einer einzelnen freien Form bestehen.
BERN - Daniel Leupi setzt sich als Stadtrat für eine soziale Wohnpolitik ein. Als Vermieter ist ihm das nicht so wichtig. Dieser Widerspruch scheint bei den Grünen aber niemand so richtig zu stören.
Er war der strahlende Held der Stadtzürcher Grünen: Bei den Gesamterneuerungswahlen des Stadtrats holte Daniel Leupi (52) mit über 59'000 Wählerstimmen das zweitbeste Ergebnis nach Stadtpräsidentin Corine Mauch (58). Und putschte dann den bei Links-grün unbeliebten Filippo Leutenegger (65) aus dem wichtigen Tiefbaudepartement.
Als überzeugter Grüner weibelt Leupi für bezahlbaren Wohnraum, eines der Kernthemen der Stadtzürcher Partei.
Einziges Problem: Leupi lebt dieser Devise selbst nicht nach, wie SonntagsBlick aufdeckte. Als Hauseigentümer bietet er derzeit eine Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung an. Zu einem Preis von 5080 Franken monatlich für 157 Quadratmeter und Gartensitzplatz, inklusive Nebenkosten.
Partei steht hinter ihm – nicht ganz überzeugtLeupi findet den Mietzins zwar «hoch», aber «gerechtfertigt und branchenüblich». Auch, weil die Totalsanierung des rund 80-jährigen Hauses amortisiert werden müsse. Zudem sei das Haus Teil seiner Altersvorsorge.
In seiner Partei sorgt Vermieter Leupi dennoch für Nervosität. Ein Statement der nationalen Parteispitze zu bekommen, erwies sich gestern als äusserst schwierig. Fraktionschef Balthasar Glättli (46), Vizepräsident des Schweizerischen Mieterverbands, beriet sich in der Wandelhalle lange mit dem Luzerner Neo-Nationalrat Michael Töngi (51), der bis März als Generalsekretär des Mieterverbands amtete.
Man solle sich nicht wundern, wenn der Markt halt frei istErst danach sagte er zu BLICK, die Miete sei tatsächlich hoch: «Die Frage, ob sie korrekt ist, hängt aber nicht davon ab. Dafür müsste man alle Ausgaben im Detail kennen.» Denn daran sehe man, ob eine Miete überhöht sei oder nicht. «Diese Regeln gelten zu Recht für alle gleich.»
So ganz wohl ist Glättli mit der Verteidigung Leupis nicht. «Mir persönlich wäre die Wohnung zu teuer, aber auch zu gross», schiebt er hinterher. Und verweist darauf, dass Leupi die Wohnungen jahrelang sehr günstig vermietet habe.
Die Frage, ob der Widerspruch zwischen dem Politiker und dem Vermieter Leupi nicht ein bisschen viel Doppelmoral für einen Grünen sei, will Glättli nicht beantworten: «Es ist interessant, dass nun gerade diejenigen, die sonst immer das Hohelied des freien Marktes singen, ausrufen, wenn jener Markt spielt.»
Die politische Glaubwürdigkeit leidet darunterAndere Grüne wollen sich gar nicht zur Causa Leupi äussern. Man weiss, dass der horrende Mietzins der Partei schadet. Das wissen auch andere: Hans Egloff (58), Zürcher SVP-Nationalrat und Präsident des Hauseigentümerverbands Schweiz, will Leupis Handeln als Privatperson nicht beurteilen. «Aber die Frage nach seiner politischen Glaubwürdigkeit stelle ich mir schon.» Immerhin: Leupi begründe die hohe Miete damit, dass er als Hauseigentümer rechnen müsse. «Das freut mich, spielt dieses Argument in der grünen Logik sonst ja keine Rolle.»
Leupi ist nicht der einzige Zürcher Stadtrat mit Immobilienbesitz. Sowohl Stadtpräsidentin Mauch (58) als auch Stadtrat Leutenegger vermieten Wohnungen. Mauch hat zwei Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus im Kreis 6, in dem sie wohnt. Gemäss ihren Angaben liegen die Mieten im lokalen Durchschnitt. Leutenegger hat zusätzlich zur Liegenschaft, in der er selber wohnt, noch ein paar angrenzende Häuser mitgekauft. In diesen Wohnungen leben unter anderem Familien. Zur Causa Leupi will er sich nicht äussern.
Für die Gemeinschaftswährung gehts am Dienstag weiter abwärts. Der Franken ist wieder so stark wie seit Februar nicht mehr.
Euro immer schwächer, Franken immer stärker: Die Polit-Krise in Italien schlägt auf die Devisenmärkte durch. Der Euro kostet erstmals wieder weniger als 1.15 Franken. Europas Gemeinschaftswährung sackte am Dienstag auf 1.1460 Franken ab – so tief wie seit Februar nicht mehr. Die Franken-Entwarnung im Frühjahr, als der Euro wieder bei 1.20 notierte, kam offenbar zu früh.
Die Flucht zurück in den Franken wird mit drohendem politischem Chaos in Italien bis zu möglichen Neuwahlen im Herbst begründet. Zudem tut sich in Spanien mit einem möglichen Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Rajoy ein weiterer Unruheherd auf.
«Die Anleger zittern ein wenig vor einer Südeuropa-Schuldenkrise 2.0. Ich fürchte, das Thema begleitet uns über den ganzen Sommer», sagt ein Händler der Agentur «AWP». Auch die Experten der St. Galler Kantonalbank sehen Erinnerungen an Griechenland geweckt. Die Flucht in sichere Anlageformen wie den Franken könnte sich weiter verstärken, heisst es darum.
Gegenüber dem Dollar notiert der Euro heute 0,5 Prozent tiefer bei 1.1567. Der Dollar hielt sich zum Franken mit 0,9937 recht stabil. (uro)
Ho Chi Minh City, das ehemalige Saigon, ist der kommende Star in Südostasien. Ein Mix aus französischem Erbe und asiatischer Gemütlichkeit, gepaart mit einem bebenden Nachtleben und Weltklasse-Kulinarik. Diese 8 Highlights sollten Sie nicht verpassen!
1. Mit einer Vespa on TourWer eine unbekannte Stadt alleine erkundet, verpasst oft viel. Daher empfiehlt sich eine Tour mit einem professionellen Guide. Ein besonderes Erlebnis in HCMC sind Touren auf einer Vespa. Der Veranstalter «Vietnam Vespa Adventure Tours» bietet vier verschiedene Varianten an. Beliebt sind die zweirädrigen Führungen zur Craftbeer-Szene und zum Nachtleben. Da der Verkehr in Vietnam sehr chaotisch ist, hat jeder Gast seinen eigenen Vespafahrer. www.vespaadventures.com
2. Chill Sky BarFür einen Sundowner mit Blick über die gesamte Stadt geht es zum höchsten Wolkenkratzer der City: Im 51. Stock des Bitexco Towers geniesst man in der «EON Heli Bar» Cocktails und Livemusik. Nicht ganz so hoch, dafür aber mit Outdoor-Bereich, schwebt die «Chill Sky Bar», die erste Rooftop Bar Vietnams, über der Stadt (Bild). Auch hier sind die Blicke und Cocktails spektakulär.
3. Ben Than MarktEin Muss bei einer Reise nach Asien ist der Besuch eines Marktes. Trotz hochmodernen Shoppingmalls haben diese nichts von ihrer Bedeutung eingebüsst. Wichtigster Markt von HCMC ist der «Ben Than»-Markt in Dong Khoi. Hier gibt es wirklich alles, was man zum Leben braucht: von frischem Gemüse über Hausschuhe bis Handy-Ladekabel. Zudem werden viele Souvenirs aus ganz Vietnam angeboten. Ein Teil des Erlebnisses: Hier muss gehandelt werden!
4. Street FoodGarküchen gibt es in HCMC überall. Ein Grossteil der Gastroszene spielt sich auf der Strasse ab, und meist kann das Gericht vom Trottoir locker mit einem Restaurant mithalten. Besucher sind oft ängstlich, wenn es um Street Food geht. Doch da, wo viel konsumiert wird, ist die Sauberkeit und Frische garantiert. Besonders viele (und gute) Garküchen gibt es in der «Vĩnh Khánh Street» im Distrikt 4. Dutzende Köche brutzeln, brodeln und dämpfen für Hunderte Gäste, die auf Plastikstühlen auf der Strasse sitzen.
5. Stadtteil CholonEine Zeitreise zurück ins vergangene Asien bietet der Stadtteil Cholon. Das Quartier wurde von chinesischen Händlern erbaut und beherbergt noch viele traditionelle Bauten im Stile klassischer chinesischer Architektur. Wer durch die Strassen schlendert, entdeckt unzählige Geschäfte, bunte Märkte und wunderschöne Pagoden.
6. Die Pagode des JademeistersWer Südostasien bereist, besichtigt, ob gewollt oder ungewollt, unzählige Tempel – da ist auch HCMC keine Ausnahme. Das farbenprächtigste und schillerndste Gotteshaus der Stadt ist die «Pagode des Jademeisters». Der Bau aus dem Jahr 1909 ist Buddhisten und Touristen gleichermassen heilig. Ob es daran liegt, dass man hier für überbordenden Reichtum beten kann? Man weiss es nicht. Doch eines ist sicher: Ein paar Räucherstäbchen für die Götter anzuzünden, schadet nicht.
7. Souvenirs mit StilLust auf ein qualitativ hochwertiges Souvenir? Dann ist dies Ihr Geschäft: Im «Ginko Concept Store» (254 De Tham Street) werden Kleider und Accessoires von vietnamesischen Designern angeboten. Zudem wird bei der Auswahl der Materialien auf biologische und nachhaltige Herstellung geachtet. www.ginkgo-vietnam.com
Informationen
Reisezeit: Ideale Reisezeit für Vietnam ist das Winterhalbjahr, wenn es angenehm warm und gleichzeitig trocken ist. Im Sommer während der Regenzeit ist es heiss und feucht. Tipp: Achten Sie auf die teils starken Temperaturunterschiede von Nord-und Südvietnam.
Einreise: Zur Einreise wird ein Visum benötigt, das persönlich oder auf dem Postweg bei der vietnamesischen Botschaft beantragt werden muss. www.vietnam-embassy.ch
Hinkommen: Neuerdings bietet Edelweiss Air von November bis März Direktflüge nach Ho Chi Minh City an. www.flyedelweiss.com
Noch ist Tesla die Nummer 1 unter den E-Autobauern. Das könnte sich gemäss Prognosen einer neuen Studie aber bald ändern.
Als vor fünf Jahren das Model S von Elektroauto-Pionier Tesla auf den Markt kam, war die E-Mobilität plötzlich in aller Munde. Tesla-Chef Elon Musk hatte geschafft, was die grossen Autobauer verschlafen oder schlicht ignoriert hatten – strombetriebene Autos zur echten Konkurrenz von Verbrennern zu machen. Seit der Markteinführung im Sommer 2013 verkaufte Tesla in der Schweiz rund 5000 Modelle der schnittigen E-Limousine.
Milliarden in E-MobilitätGewinn konnten die Kalifornier trotz der Pionierleistungen wie dem Ausbau des Super-Charger-Netzes aber nie erzielen. In letzter Zeit häufen sich zudem Negativschlagzeilen wegen Lieferverzögerungen des neuen Model 3 – das erste Grossvolumen-Modell sollte Tesla endlich in die schwarzen Zahlen führen. Auch die grossen Autobauer haben mittlerweile begriffen, dass der E-Mobilität die Zukunft gehört. Jeder möchte etwas vom wachsenden Elektro-Kuchen abhaben. Entsprechend investieren die renommierte Hersteller Milliarden in Forschung und Entwicklung – in den nächsten Jahren werden hunderte neue E-Fahrzeuge auf den Markt kommen. Tesla gerät also zunehmend unter Druck.
Daimler löst Tesla abEine neue Studie des Beratungsunternehmens PA Consulting Group zeigt nun, dass die Amis schon in wenigen Jahren vom Thron der Elektroautobauer geschubst werden könnten. Im «Future Mobility Performance Score» haben die Experten 13 global tätige Autohersteller anhand sechs sogenannter Dimensionen nach Punkten (maximal 100) bewertet – u.a. auf Technologie und Strategie, Akkutechnik, Führungskultur, Lieferantennetzwerk, Ladetechnologie und finanzieller Leistungsfähigkeit. Das Ergebnis: Tesla, in der Prognose 2019 noch Marktführer, wird bis zum Jahr 2021 auf den siebten Platz abrutschen! Dafür wird der Daimler-Konzern die Spitze im Index übernehmen.
Ford und Fiat bleiben SchlusslichterAuch die anderen deutschen Hersteller machen in der Prognose grosse Sprünge nach vorne: BMW klettert von Rang 3 auf 2, VW vom derzeitigen Platz 7auf 4. Es folgen Volvo und Toyota. Schlusslichter im Ranking bleiben Ford auf Platz 12 und Fiat Chrysler auf Rang 13. «Die deutschen Hersteller werden bei der E-Mobilität deutlich aufholen – mit klaren Strategien und modernisierten Portfolios», erklärt Thomas Göttle von PA Consulting gegenüber dem deutschen Fachblatt «Automobilwoche».
Über die Hypothekenbörse Moneypark Mortgage Exchange (MEx) können institutionelle Anleger in den Immobilienmarkt investieren, Hausbesitzer erhalten eine neue Finanzierungsmöglichkeit.
Neues Angebot für Hypothekarnehmer und Investoren: Moneypark gibt am Dienstag die Lancierung der Mortgage Exchange (MEx) bekannt. Über diese Hypothekenbörse können institutionelle Anleger in den Immobilienmarkt investieren, Hausbesitzer erhalten eine neue Finanzierungsmöglichkeit. «Ich denke, hier kann mit Fug und Recht von einer Revolution im Schweizer Banken- und Anlagemarkt gesprochen werden», schreibt Stefan Heitmann, Gründer und CEO von Moneypark, in einer Mitteilung.
Gemäss seinen Angaben ist MEx die erste Hypobörse für selbstgenutzte Liegenschaften in der Schweiz. In einem ersten Schritt bündelt der Anbieter rein virtuell, einzelne Hypothekarfinanzierungen zu zwei 10-jährigen Portfolios. Die Laufzeiten beginnen im September respektive Oktober 2018.
Auswahl soll breiter werdenDie Zielrendite liege zwischen 1 und 1,5 Prozent. Die Zielgrösse für beide Portfolios liegt bei jeweils mindestens 15 bis 20 Millionen Franken. Die Minimalinvestition beträgt 10 Millionen Franken. Die Zeichnungsfrist läuft ab sofort. Laut Heitmann sind künftig regelmässige Emissionen geplant.
In einem zweiten Schritt bietet Moneypark über MEx Hypotheken an Privatkunden an. Für Hypothekarnehmer soll mit der neuen Plattform die Auswahl an Hypothekenanbietern noch breiter, transparenter und kompetitiver werden.
BERN - Die Zeichen stehen auf Ja: Am Dienstag kommt das Gesetz für die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau abermals in den Ständerat. CVP-Frau Brigitte Häberli hofft, dass ihre Parteikollegen sie diesmal nicht im Regen stehen lassen.
Sie sorgten in der letzten Session für einen Bundeshaus-Eklat: Die Herrenrunde im Ständerat, angeführt von CVP-Mann Konrad Graber (59) mit argumentativer Unterstützung von Parteikollege Pirmin Bischof (59).
Was war geschehen? Das Stöckli sagte zuerst mit 19 zu 25 Stimmen Ja zum Gesetz für Lohngleichheit zwischen Mann und Frau. Doch dies nur, um es kurzum zurück in die Kommission, also in die Gesetzeswerkstatt, zu schicken.
Dieser Rückweisungsantrag aus der Feder des Luzerner Ständerats Graber kam für die Frauen im Rat, unter anderem Parteikollegin Brigitte Häberli-Koller (59), völlig überraschend.
Häberli-Koller, desavouiert von den eigenen Parteifreunden, schwieg konsterniert. Dafür polterte die Basler SP-Ständerätin Anita Fetz (61), ihre Stöckli-Kollegen würden gerade «Politik der übelsten Sorte» betreiben. Die Rückweisung sei eine reine Verzögerungstaktik.
CVP-Häberli: «Dieser Vorschlag ist sehr zumutbar»Und dann gabs Kritik von oben: CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister (55) nahm sich Graber und Bischof zur Brust. Auch CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (55) soll erbost gewesen sein über das Verhalten ihrer Ständeräte. Sie finde es «peinlich, dass sich das Parlament so schwer damit tut», sagte sie in der «NZZ am Sonntag».
Mittlerweile hat die zuständige Kommission wieder über dem Gesetz gebrütet – und kommt zum Schluss: Wir ändern nix! «Die Kommission hält an ihrem Vorschlag fest, den sie dem Ständerat bereits in der Frühjahrssession unterbreitet hat», schreibt sie in einer Mitteilung. Der Vorschlag sieht vor, dass Arbeitgeber, die mehr als 100 Personen beschäftigen, alle vier Jahre eine Lohngleichheitskontrolle durchführen müssen.
«Ich bin zuversichtlich, dass sich die Herren jetzt überwinden und Ja sagen – nachdem das Gesetz diese Extrapirouette gedreht hat», sagt Häberli-Koller. «Dieser Gesetzesvorschlag ist sehr zumutbar. Er bedeutet ein paar Stunden Aufwand alle vier Jahre. Und hat ein Unternehmen einmal belegt, dass bei ihm Männer und Frauen gleich verdienen, muss er es nie mehr analysieren lassen.»
Diese Fassung sei gegenüber dem bundesrätlichen Vorschlag schon sehr moderat, betont Häberli-Koller. Tatsächlich hätten ursprünglich schon Unternehmen ab 50 Mitarbeiter die Prüfung machen müssen.
CVP-Graber wird Ja sagen - ist aber unglücklichJetzt stehen die Chancen gut, dass das Stöckli am Dienstag abermals Ja sagt. Rückweisungs-Mann Graber wird sich zuerst in der Zwischenabstimmung der Stimme enthalten, wie er ankündigt. Dann aber, wenn es ums Eingemachte geht, Ja sagen.
«Obwohl ich nicht glücklich bin mit dieser Variante. Ein Gesetz, das nur 0,45 Prozent der Unternehmen betrifft, macht wenig Sinn», sagt er. Dass rund 50 Prozent aller Arbeitnehmer bei diesen arbeitet, ist in seinen Augen zweitrangig.
CVP-Bischof ist jetzt glücklich mit dem GesetzUnd Bischof? Der wird ebenfalls Ja sagen. Er hatte das Gesetz zurückgewiesen, weil die öffentliche Hand nicht von der Lohnanalyse betroffen gewesen wäre. Jetzt beantragte die Kommission «ein weiteres Mal einstimmig, den öffentlichen Sektor vermehrt in die Pflicht zu nehmen».
«Jetzt bin ich sehr zufrieden und werde das Gesetz annehmen», sagt Bischof. Er habe als Anwalt schliesslich rund 600 Frauen vertreten, die als Krankenschwestern, Hebammen, Physiotherapeutinnen «systematisch» schlechter bezahlt worden seien als die männlichen Kollegen.
Im Nationalrat wird es die Lohngleichheit schwer habenNimmt das Gleichstellungsgesetz die Stöckli-Hürde, wird sich die grosse Parlamentskammer der Lohngleichheit annehmen. Und dort wird die Vorlage von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruaga (58) angesichts der Mitte-rechts-Mehrheit wohl noch weiter abgeschwächt werden.
BADEN AG - In der Nacht auf Auffahrt leistete sich Casino-CEO Detlef Brose einen Suff-Eklat in der hauseigenen Disko. Jetzt passierte der nächste Fauxpas: Beim Versand des Casino-Magazins «Fullhouse» wurden sensible Daten vertauscht.
Im Grand Casino Baden AG geht es drunter und drüber. Erst leistete sich Casino-CEO Detlef Brose in der Nacht auf Auffahrt ein wildes Handgemenge mit einem Gast in der hauseigenen Diskothek (BLICK berichtetet), jetzt folgt schon der nächste Fauxpas.
Beim Versand des Casino-Gästemagazins «Fullhouse» (Auflage: 11'500 Stück) ist den Betreibern ein pikanter Fehler passiert: fremde Daten landeten in fremden Briefkästen. Ein Casino-Gast sagt zu BLICK: «Ich hatte plötzlich das Magazin von einem anderen Spieler in der Post. Da waren auch Angaben und Nutzerdaten dabei, die definitiv nicht in fremde Hände gehören.»
Kostenschwerer FauxpasBeim Casino ist das Problem bekannt. Beat Lehmann, Bereichsleiter Marketing des Grand Casino Baden, bestätigt, dass bei der internen Erstellung der Briefe Namen und Adressen vertauscht wurden. Er sagt zu BLICK: «Die einzelnen Briefe waren somit mit einer falschen Adresse versehen, was dazu geführt hat, dass die Mailings von der Post nicht zugestellt werden konnten.»
Das Ergebnis: Seit Tagen kommen die Magazine peu à peu zurück ins Casino – oder landen eben doch bei falschen Empfängern im Briefkasten.
Das Wirrwarr um Spielerdaten geht ordentlich ins Geld. Das gesamte Mailing wird diese Woche neu verschickt. Kostenpunkt der Post-Panne: 30'000 Franken.
ZÜRICH - ZH - Nach dem guten Winter sind die Aussichten für den Schweizer Tourismus laut Konjunkturforschern auch für den Sommer positiv. Die Schweiz sei bei europäischen Touristen aufgrund der Wirtschaftsentwicklung und des besseren Wechselkurses gefragt.
Der durch die Frankenstärke gebeutelte Schweizer Tourismus konnte sich in der vergangenen Wintersaison weiter erholen. Die Gründe dafür sehen die Experten der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) in der guten Wirtschaftsentwicklung im Ausland und der Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro.
Aber auch bessere Witterungsbedingungen hätten zur Erholung beigetragen und vor allem der Alpenraum habe vom frühen Schnee profitiert. Laut den Schätzung der KOF stiegen die Logiernächte um 4,6 Prozent im Vergleich zur letzten Wintersaison.
Städte profitieren am meistenMit Blick nach vorne rechnet die KOF auch weiterhin mit wachsenden Touristenströmen. Sowohl für die kommende Sommersaison als auch für die zwei folgenden Tourismusjahre zeige die Tendenz klar nach oben, heisst es.
Neben der stabilen Inlandnachfrage würden positive Impulse aus den Fernmärkten und die anziehende Nachfrage aus dem Euroraum für gute Aussichten sorgen.
Konkret betrage die Zunahme bei den Logiernächten im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr bereits 3,6 Prozent. Die Erholung sei zudem so breit abgestützt, dass alle Regionen profitieren dürften. In den Städten sei die positive Dynamik indes am höchsten. (SDA)
Der Nahrungsmittelmulti Nestlé baut um. Betroffen davon ist die weltweite Informatik. In der Schweiz könnte die Neuorganisation bis zu 500 Stellen kosten.
Der Nahrungsmittelmulti Nestlé baut seine weltweite Informatik um. Dazu will er das Technologiezentrum in Barcelona und andere Standorte besser nutzen. Die Neuorganisation könnte bis zu 500 Stellen kosten.
Der Stellenabbau würde innerhalb von 18 Monaten vollzogen, schrieb Nestlé am Dienstag in einem Communiqué. Mit dem Schritt will Nestlé den digitalen Wandel im Unternehmen beschleunigen und von Innovationen in der Informatik profitieren, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Massnahmen erhöhen auch die operative Effizienz.
Der Waadtländer Staatsrat bedauert gemäss einer eigenen Medienmitteilung den Umbau und Stellenabbau bei Nestlé. Der Chef des Departements für Wirtschaft, Innovation und Sport (DEIS) will sich noch vor Ende der Woche mit Unternehmensvertretern treffen, um Alternativ-Lösungen zu diskutieren.
Neues Italien-Zentrum für NespressoDie Kaffeekapsel-Tochter Nespresso ihrerseits plant spezialisierte Zentren in Spanien und Portugal und will bereits bestehende Nestlé-Einrichtungen für den Onlinehandel und die Lieferketten nutzen. Die Nespresso-Boutiquen sollen von einem neuen Zentrum in Italien geleitet werden. Nespresso bietet allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Stellen in diesen Zentren an.
Die Angestellten können die Pläne nun während einer Konsultationsphase kommentieren, wie Nestlé weiter mitteilte. Zudem erarbeite das Unternehmen Sozialpläne. Hinzu kämen Stellenangebote innerhalb des Konzerns, Frühpensionierungen und die Beratung bei der Stellensuche. Produktionsstandorte in der Schweiz seien von den Massnahmen nicht betroffen.
Seitens der Konzernleitung liess sich der globale Personalchef Peter Vogt mit den Worten zitieren, der Konzern werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Betroffenen Unterstützung zu gewähren und die Auswirkungen abzumildern. Nestlé bleibe dem Heimstandort Schweiz verbunden.
Wie Nestlé im Communiqué weiter schreibt, stieg die Zahl der Angestellten in der Schweiz zwischen 2013 und 2017 von 6700 auf 10'100. Das Unternehmen habe im Inland umfangreich investiert. Zurzeit stärke es die zentrale Forschung und Entwicklung in Lausanne. 2018 plane der Konzern in der Schweiz Investitionen von rund 300 Millionen Franken. (SDA)
Es war ein kleines Märchen, als der Fussballer und die Eiskunstläuferin sich fanden. Nun drehen Fabian Schär (26) und seine Ramona (24) wieder ihre eigenen Kreise.
Schon geklärt hingegen ist seine private Situation. Schär und Freundin Ramona haben sich nach viereinhalb Jahren Beziehung getrennt. Dies erfährt BLICK aus dem Umfeld der Schweizer Nati in Lugano. Der Ostschweizer Fussballer und die Zürcher Eiskunstläuferin hatten sich 2013 über gemeinsame Freunde kennengelernt.
Schär will sich nicht äussernOffiziell zur Trennung äussern will sich Schär gegenüber BLICK nicht. Er lässt ausrichten, dass er seine Privatsphäre schützen wolle.
Ramona und Fabian Schär wohnten zuletzt zusammen in Galizien, 40 Minuten ausserhalb von La Coruna, direkt am Meer. In Spanien fühlt sich der Schweizer trotz des sportlichen Misserfolgs wohl. Auch wenn er teils Heimweh hatte und ihm die Distanz zur Familie zu schaffen machte. Während er von Hoffenheim nach Wil SG nur eine Autofahrt von 3,5 Stunden vor sich hatte, ist es mit den Flugverbindungen nach La Coruna ungleich komplizierter.
Wohin wechselt Schär?Nun steht die Weltmeisterschaft 2018 in Russland an. Für Schär ist es wie ein Neuanfang – in allen Belangen. Zu einem möglichen Transfer sagt er nichts. Sein Berater meldet, dass man nun einmal die WM abwarte – und dann entscheide. Ein gutes Spiel am 17. Juni bei der ersten Partie gegen Brasilien wäre für die neue Klub-Wahl sicher förderlich.
Der «Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben»-Interpret ist tot. Jürgen Marcus starb im Alter von 69 Jahren.
Der deutsche Schlagersänger Jürgen Marcus ist tot. Er sei Mitte Mai im Alter von 69 Jahren in München gestorben. Das teilte sein Management mit.
Bereits im Jahr 2002 wurde bei ihm die Lungenkrankheit COPD festgestellt. Zehn Jahre stand Jürgen Marcus trotzdem noch auf der Bühne, bis sich sein Gesundheitszustand 2012 verschlechterte. Er zog sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurück.
Zu seinen bekanntesten Titeln zählen «Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben», «Ein Festival der Liebe» und «Ein Lied zieht hinaus in die Welt». Am 6. Juni wäre der Sänger 70 Jahre alt geworden.
Eine Autogrammstunde von Roger Federer lockt mehrere Hundert Menschen nach Spreitenbach AG. Der König von Wimbledon nimmt sich Zeit für viele davon.
Viel zu feiern gibts es für die Schweizer Tennis-Fans am Montag nicht. An den French Open übersteht einzig Belinda Bencic die erste Runde. Immerhin: Die Autogrammjäger jubeln am Montag in Spreitenbach im Shoppingcenter Shoppi Tivoli.
Der 20-fache Major-Sieger Roger Federer, der nicht an den French Open teilnimmt, signiert im Shop eines seiner Sponsoren eine Stunde lang Autogrammkarten. Der Tennis-Star nimmt sich Zeit für ca. 300 Fans.
Er knipst Selfies, schüttelt jedem Fan die Hand. Die Fans, die mitunter knapp zwei Stunden warten müssen, sind sich einig: «Roger ist einfach der geilste Siech.» (fss)
Ermittler aus ganz Europa haben mehrere Wohnräume und Szenetreffs der linksextremen Szene durchsucht. Es geht um die G-20-Krawalle in Hamburg. Im Visier waren auch zwei Orte in Bremgarten AG: Das Kulturzentrum und eine Wohnung. Der 27-Jährige Bewohner wird nun von der Staatsanwaltschaft einvernommen.
Bei der Fahndung nach den G-20-Chaoten haben Ermittler der Soko «Schwarzer Block», unterstützt durch die Polizei, in vier europäischen Ländern Wohnungen und Szenetreffs der linksextremen Szene durchsucht. Dies berichtet der Fernsehsender NDR. Man erhoffe sich Erkenntnisse zu den Krawallen, die im Juli 2017 am G-20-Treffen in Hamburg stattfanden.
Im schweizerischen Bremgarten AG durchsuchten Beamte die Wohnung eines 27-jährigen Mannes an der Reussgasse. Die Ermittler haben bereits zuvor Fotos von ihm im Zusammenhang mit den Hamburger Krawallen veröffentlicht. Die Sprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft, Fiona Strebel, sagt: «Er wird nun von der Staatsanwaltschaft in Anwesenheit von zwei Polizeibeamten aus Hamburg einvernommen.»
Eine Nachbarin des junge Mannes war überrascht über den massiven Polizeieinsatz heute Morgen: «Es waren sehr viele Polizisten», sagte sie zum BLICK-Reporter. Dass er in Hamburg die Polizei attackiert haben soll, kann sie sich kaum vorstellen. Sie beschreibt den Verdächtigen als nett und zuvorkommend.
Polizei hat Verdächtige angehaltenEbenso wurde im Bremgartner Kulturzentrum am Dienstagmorgen eine Razzia durchgeführt. «Wir erhoffen uns, dort möglicherweise Beweismittel sicherzustellen», so der Aargauer Polizeisprecher Bernhard Graser. Laut Staatsanwaltschaft seien mehrere Personen kontrolliert, aber bisher niemand verhaftet worden.
Die Razzien fanden im Rahmen eines Rechtshilfegesuchs der Staatsanwaltschaft Hamburg statt. Das Kulturzentrum wollte zunächst keine Stellung nehmen. Mehrere Verdächtige sind angehalten worden. Laut BLICK-Informationen sind über 100 Polizisten im Einsatz, sowie die Sondereinheit Argus der Kantonspolizei Aargau. Diese wird bei besonders heiklen Interventionen, wie etwa der Festnahme von gefährlichen Personen eingesetzt.
Soko führt 3200 ErmittlungsverfahrenDer G-20-Gipfel Anfang Juli des vergangenen Jahres war von massiven Protesten und Ausschreitungen überschattet. Geschäfte wurden geplündert, Brände gelegt – laut Polizei seien geschätzt 5000 bis 6000 Personen an den Krawalle beteiligt gewesen.
Die zuständige Soko führt seitdem mehr als 3200 Ermittlungsverfahren. 40 Täter wurden mittlerweile verurteilt, wie der deutsche «Spiegel» berichtet. Darunter auch ein Schweizer: Im September stand der Zürcher Szene-Beizer R.G.* (29) in Hamburg vor Gericht (BLICK berichtete). Er kam mit einer einjährigen Bewährungsstrafe davon. (pma/hah)
* Name der Redaktion bekannt